Dienstag, 22. August 2023

Rezension zu " Ilse Bilse: Zwölf Dutzend alte Kinderverse " Achim Roscher (Herausgeber), Gertrud Zucker (Illustrator)

 

Inhalt

Reich und vielfältig ist der tradierte Kinderverse-Schatz. Allzu oft aber sind nur Rudimente von dem geblieben, was wir als Kinder aus dem Effeff beherrschten – weil es uns Eltern und Großeltern zum Einschlafen aufgesagt oder vorgesungen haben, weil wir unsere Spiele mit lustigen Versen begleiteten oder uns herrlich respektlose Reime zuriefen, mit denen wir die Erwachsenen auf den Arm nahmen. In diesem Buch sind die schönsten Kinderverse zusammengetragen.

Über den Autor und andere Mitwirkende

Achim Roscher, geboren 1932 in Limbach/Sachsen, studierte Germanistik und Geschichte und arbeitete als Verlagslektor, Publizist und Herausgeber. Er war Mitbegründer der »Neuen Deutschen Literatur« (NDL/ndl) und viele Jahre lang stellvertretender und zuletzt Chefredakteur der Zeitschrift. 1968 erschien erstmals seine Kinderverssammlung »Ilse Bilse«.

Gertrud Zucker, geboren 1936 in Berlin, studierte Grafik an der Hochschule in Berlin-Weißensee und illustrierte neben belletristischen Büchern zahlreiche Kinderbücher. Sie ist Trägerin des Heinrich-von-Kleist-Preises sowie des Hans-Baltzer-Preises und erhielt für ihre Kinderbuchillustrationen mehrfach die Auszeichnung »Schönste Bücher«.
  

Herausgeber ‏ : ‎ Eulenspiegel; 1. Edition (21. September 2020)

Sprache ‏ : ‎ Deutsch

Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 176 Seiten

ISBN-10 ‏ : ‎ 3359011457

ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3359011453

Lesealter ‏ : ‎ 3–6 Jahre

Meine Einschätzung 

 Dieses Buch wurde 1968 in der DDR zum ersten Mal herausgegeben. Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass der Eulenspiegel Verlag nun eine Neuauflage herausgebracht hat.

Wir alle kennen Kinderreime. Von den Eltern in allen Ländern werden die Kinder mit Schlafliedern in den Schlaf gewiegt. Die zärtlichen Worte begleiten uns durch unser Leben und wir geben sie an unsere Kinder und Enkel weiter...Ich erinnere mich auch sehr gerne an Fingerspiele, die mit Versen verbunden waren, die meine Omi mir sehr oft vorgetragen hat. Später im Kindergarten, im Hort und im Ferienlager haben wir sehr gerne Kreisspiele gemacht. Alle diese Verse und Reime sind in diesem Buch enthalten und so ist ein wahrer Schatz entstanden, der Kindheitserinnerungen weckt und anregt, mit den Kindern heute diese schönen Kinderreime zu teilen.

Sie haben eine lange Tradition und bis ins 19.Jahrhundert wurden sie durch Weitersagen verbreitet. Dadurch wurden die Kinderverse auch oft umgewandelt, so dass es heute verschiedene Varianten von denselben Reimen gibt, entsprechend ihrer Verbreitung, ob nun in Thüringen, Sachsen, Hessen usw.

Für dieses Buch wurden nun die Fassungen ausgewählt, die am klarsten und am meisten verbreitet wurden. So finden sich neben kosenden Versen, Schlafliedern und Wiegenreimen, wie sie liebende Eltern durch die Jahrhunderte ersannen, lustige Reimereien, die von Kindern selbst zu ihrer Unterhaltung und Freude gebildet wurden, und es gibt Neck-, Scherz- und Lügenverse. 

Sehr interessiert habe ich das Nachwort gelesen, das einige sehr bekannte Kinderreime aufgreift und ihre Entstehungsgeschichte näher erläutert. Das Buch enthält eine Literaturangabe der Werke, die als Grundlage genommen wurden. Auch finde ich es super, dass es ein Alphabetisches Inhaltsverzeichnis der Kinderreime gibt.

Die Seiten sind mit kindgerechten Zeichnungen illustriert, die Lust machen, auf die jeweiligen Verse und anregen mit den Kindern eine kleine Geschichte dazu zu erzählen.

Das Buch ist in mehrere Abschnitte eingeteilt, so zB. Schlaf Kindel schlaf, Backe backe Kuchen, Hopp hopp hopp, Ringel, Ringel Reihe... So findet man darunter auch Fingerspiele und Kreisspiele.

Sehr gut gefällt mir, dass bei den Reimen, die man spielen kann, die Anleitung kleingedruckt dabei steht. 

 Das Buch ist sehr wertvoll, denn es unterstützt die Weitergabe der Traditionen von oft jahrhundertealten wunderschönen Kinderreimen. Ich wünsche mir, dass es viele begeisterte Leser findet und Kinder, die als Erwachsene die Verse weitergeben an die nächste Generation.

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