Sonntag, 25. September 2016

Rezension zu "Die Reise der AMY SNOW" von Tracy Rees

Inhalt: Als Baby wurde Amy Snow ausgesetzt. Mittellos und von allen gehasst wird sie auf dem noblen Hatville Court aufgezogen. Die schöne Tochter des Hauses, Aurelia Vennaway, ist Amys einzige Freundin und der wichtigste Mensch in ihrem Leben. Als Aurelia jung stirbt, bricht Amys Welt zusammen. Aber Aurelia macht ihr ein letztes Geschenk: ein Bündel Briefe, das Amy auf Schatzsuche schickt. Einen Code, den nur Amy entschlüsseln kann. Am Ende erwartet Amy ein Geheimnis, das ihr Leben verändern wird. Amy Snow begibt sich auf eine Reise quer durch England.
Autor: Tracy Rees studierte in Cambridge und hat acht Jahre in einem Sachbuchverlag gearbeitet. Ihr Roman "Amy Snow" wurde aus über tausend Einsendungen in einem Schreibwettbewerb als Gewinner ausgewählt. Sie lebt in South Wales, England.
Format:  Broschiert,476 Seiten
Verlag: List
erschienen: 14. März 2016
ISBN: 978-3-471-35136-9
zu kaufen:https://www.amazon.de/dp/3471351361/ref=as_li_ss_tl?_encoding=UTF8&me=&linkCode=ll1&tag=httppetrasbue-21&linkId=79576aa8773ac7bd8d64d015a5a98c96
Mein Eindruck 

1831 findet Aurelia Vennaway, 8 Jahre alt, im Schnee ein fast erfrorenes Baby. Sie nimmt es mit zu sich nach Hause - auf da englische Anwesen Hatville Court. Ihre Eltern sind entsetzt, wollen aber ihrer Tochter nicht den Wunsch abschlagen, dass das Baby , ein kleines Mädchen, von nun ab bei ihnen aufwachsen darf.
Das kleine Mädchen wird Amy Snow genannt und wächst von nun an, abgeschirmt von der Außenwelt, in der Küche des Anwesens auf. Hier muss sie auch frühzeitig mithelfen. Nur Aurelia bringt Licht in das sonst graue Leben von Amy und versucht so gut sie kann, sie vor den Grausamkeiten, vor allem vor der Herrin des Hauses, zu schützen. Doch ein Schatten liegt über der Freundschaft der beiden Mädchen- Aurelia erkrankt schwer und stirbt sehr jung.
Da Amy nun keine Beschützerin mehr hat- wird sie aus dem Anwesen gejagt. Doch ihre junge Freundin hat für sie vorgesorgt und schickt sie nun auf eine Reise mit unbekannten Ziel. In Briefen, die Amy wie in einer Schnitzeljagd in verschiedenen Orten finden muss, sind immer die nächsten Etappenziele angegeben. An ihren Etappenzielen begegnet sie vielen Menschen, die ihr gern weiterhelfen. Sie wird durch diese Reise selbstbewußter und lernt das Leben kennen. So wird diese Reise auch eine Reise zu ihrem eigenen Ich.
Die Erzählweise ist sehr bildhaft. Man erfährt viel vom Leben der damaligen Zeit. Die Charaktere der handelnden Personen sind gut dargestellt.
Voller Spannung erlebte ich die Suche von Amy nach dem Geheimnis ihrer verstorbenen Freundin. Oft verlässt sie auch der Mut weiter zu suchen, denn es war in der damaligen Zeit nicht ungefährlich, allein als Frau zu reisen. Auch muss sie oft liebgewonnene Menschen plötzlich verlassen, denn ein neues Etappenziel wartete auf sie.
Ich habe beim Lesen mit Amy gehofft und gebangt. Das endgültige Ende und die Offenbarung von Aurelias Mutter haben mich dann doch überrascht...
Wer wissen möchte, was Amy auf ihrer Reise erlebt, ob sie das Geheimnis von Aurelia lösen kann und wie ihre Zukunft aussieht, muss dieses sehr unterhaltsame und einfühlsame Buch lesen.

Rezension zu "Portugiesisches Erbe" - EIN LISSABON-KRIMI von Luis Sellano

Inhalt:Henrik Falkner weiß kaum, wie ihm geschieht, als er die malerischen Altstadtgassen von Lissabon betritt. Der ehemalige Polizist soll ein geheimnisvolles Erbe antreten: Sein Onkel hat ihm ein Haus samt Antiquitätengeschäft vermacht. Während Henrik mehr und mehr in den Bann der pulsierenden Stadt am Tejo gerät, entdeckt er, dass sein Onkel offenbar über Jahre hinweg Gegenstände gesammelt hat, die mit ungelösten Verbrechen in Verbindung stehen. Und kaum hat Henrik seine ersten Pastéis de Nata genossen, versucht man, ihn umzubringen. Henrik stürzt sich in einen Fall, der sein Leben verändern wird.
Autor: Luis Sellano ist das Pseudonym eines deutschen Autors. Auch wenn Stockfisch bislang nicht als seine Leibspeise gilt, liebt Luis Sellano Pastéis de Nata und den Vinho Verde umso mehr. Schon sein erster Besuch in Lissabon entfachte seine große Liebe für die Stadt am Tejo. Luis Sellano lebt mit seiner Familie in Süddeutschland. Regelmäßig zieht es ihn auf die geliebte Iberische Halbinsel, um Land und Leute zu genießen und sich kulinarisch verwöhnen zu lassen.
Format: Paperback, Klappenbroschur
Verlag:  HEYNE
erschienen: 13.06.2016
Seitenanzahl: 363
ISBN: 978-3-453-41944-5

Mein Eindruck
Henrik Falkner, der Hauptheld unserer Geschichte, ein ehemaliger Polizist, fliegt nach Lissabon. Dort hat ein ihm unbekannter Onkel ein Haus mit einem Antiquitätengeschäft vererbt.
Beim Lesen wird man durch die sehr bildhafte Beschreibung in den Strudel der nun folgenden Ereignisse hineingezogen. Ich selber war noch nie in Lissabon, aber man fühlt sich als Leser direkt vor Ort. Durch die malerische Beschreibung der Häuser und Gassen und die genaue Charakterisierung der Menschen dieser Stadt, fühlt man als Leser sehr schnell, wie sehr der Schriftsteller Lissabon liebt. Um die Handlung gut verfolgen zu können, findet man auf dem Buchumschlag eine Karte mit den wichtigsten Handlungsorten.
Unser Hauptheld hat am Anfang Probleme mit den Menschen klar zu kommen, doch er merkt sehr schnell, dass er ohne ihre Hilfe nicht hinter das Geheimnis kommen kann, das sein Onkel ihm mit dem Antiquariat hinterlassen hat. Denn dort findet er Gegenstände, die ihn zu Orten führen sollen, an denen ungelöste Verbrechen stattgefunden haben. Als Henrik nur knapp einem Mordanschlag entkommt, beginnt eine aufregende Verfolgungsjagd, die den Leser voller Spannung mitreißt.
Ich habe diesen Krimi beim Lesen kaum aus der Hand legen können, so hat mich die Handlung gefesselt. Mit dem Haupthelden, aber auch mit seinen neuen Freunden habe ich mitgebangt und gehofft, dass sie alle Geheimnisse lösen können, ihren Verfolgern entkommen können und deren kriminellen Machenschaften beweisen und sie hinter Gitter bringen können.
Aber auch die Liebe kommt in diesem Buch nicht zu kurz, obwohl hierbei die Titelfigur sich kaum entscheiden kann, für welche Frau, sein Herz für immer schlägt....
Ob es Henrik gelingt, hinter alle Geheimnisse zu kommen und ob er überhaupt das Erbe seines Onkels antritt, erfährt man in diesem sehr spannenden und unterhaltsamen Krimi.
Ich würde mich freuen, in Zukunft noch weitere Abenteuer des Haupthelden miterleben zu können.
Für alle Liebhaber von Krimis sind mit diesem Buch spannende Lesestunden gewiß.

Samstag, 17. September 2016

Rezension " Auf Freiheit zugeschnitten" von Margret Greiner

 Autor:  Margret Greiner
Studium der Germanistik und Geschichte an den Universitäten Freiburg/Brsg. und München, theaterpädagogische Zusatzausbildung. Viele Jahre Unterrichtstätigkeit in den Fächern Deutsch, Geschichte und Ethik an deutschen Schulen, am Schmidt’s Girls College in Jerusalem und an der Renmin Universität in Beijing. Zahlreiche Medienbeiträge über Israel und Palästina, über Else Lasker-Schüler, Paul Celan, Frank Wedekind und die Literatur des Expressionismus. Buchpublikationen: »Miss, wie buchstabiert man Zukunft?« (2003) und »Jefra heißt Palästina«“ (2005). Margret Greiner lebt in München.

Inhalt: Emilie Flöge lernte als junges Mädchen Gustav Klimt kennen und führte mit ihm ein Leben lang eine Beziehung jenseits aller Konventionen. Vor allem aber war sie eine herausragende Modeschöpferin. Im Wien um 1900, wo Malerei, Architektur, Kunsthandwerk und Mode eine Blütezeit erlebten, schuf Emilie Flöge einen bahnbrechenden Mode-Stil, der die Frauen – fünfzehn Jahre vor Coco Chanel – von Korsett und Mieder befreite.
Format: Taschenbuch, Broschur
Verlag: btb
erschienen: 11.04.2016 
ISBN: 978-3-442-71413-1 

                    http://amzn.to/2cgqrk1 
Meine Einschätzung
Die Schriftstellerin nimmt den Leser mit ins Wien um 1900. Erzählt wird die Lebensgeschichte von Emilie Flöge und ihre Liebe zu dem Künstler Gustav Klimt. Man kennt sie als dessen "Muse" und Lebensgefährtin. Durch diese biographische Erzählung erfährt der Leser mehr über ihr Leben und lernt sie als starke Frau und Künstlerin kennen. Gemeinsam mit ihren Schwestern eröffnete sie den Modesalon "Schwestern Flöge", in denen sie die Damen der gehobenen Gesellschaft einkleideten.
Ihre Mode befreite die Frauen von Mieder und Korsett und war damit revolutionär. 
Ihre Liebesbeziehung zu Klimt wurde in der Öffentlichkeit verschwiegen, was beiden sehr schwer fiel- Emilie wollte aber ihr Leben frei und unabhängig führen. Das war für Frauen in der damaligen Zeit sehr ungewöhnlich. Die Schreibweise ist sehr unterhaltsam. Man bekommt als Leser einen guten Einblick in die Kultur, Kunst, Architektur und Mode, sowie der Lebensart der damaligen Zeit.
Im Buch findet man auch viele Fotos, die aus dem Leben von Emilie stammen und ua. einige Modeschöpfungen der damaligen Zeit zeigen. Auch Farbfotos von Gemälden von Gustav Klimt enthält dieses Buch.
Da ich die Bilder des Künstlers sehr liebe und ich mich für Mode der unterschiedlichen Epochen interessiere, war ich sehr gespannt auf dieses Buch. Ich wurde nicht enttäuscht und empfehle es allen, die sich für Biographien von Künstlern und außergewöhnlichen Menschen interessieren.
 

Freitag, 16. September 2016

Rezension zu "Ich knittere nicht, ich lache nur" von Thomas Letocha

Autor: Thomas Letocha
Thomas Letocha studierte Jazzklavier und Komposition sowie Medientechnik. Als Autor und Regisseur realisierte er zahlreiche Fernsehportraits und Dokumentationen und arbeitete als Producer und Realisator von Werbe- und Industriefilmen. Seit über 20 Jahren arbeitet er als Drehbuchautor, immer in Zusammenarbeit mit Andreas Föhr. Über 200 Drehbücher sind für das deutsche Fernsehen verfilmt worden. Seit einigen Jahren ist er auch als Romanautor tätig.



Inhalt:
Was soll ich sagen? Ich hätte auch nicht gedacht, dass ich noch mal diesen ganz besonderen Mann kennenlernen würde: Rudolf, 79 Jahre alt. Ich selbst bin fast 82, also um einiges älter als er. Aber was soll’s – ich bin mir sicher, dass Rudolf derjenige ist, mit dem ich gemeinsam in die Zukunft gehen will. Dabei hat es gar nicht nach einem Happy End ausgesehen. Denn plötzlich hatte sich Rudolf so seltsam verhalten. Und ich bekam Angst, dass eine andere Frau dahintersteckte. Und dann habe ich ihm hinterherspioniert. Was hätte ich denn sonst tun sollen? Ich konnte ja nicht wissen, dass ich damit in ein großes Abenteuer hineinstolpern würde ...
Format: Taschenbuch, Broschur 
Verlag : GOLDMANN  
erschienen: 20.06.2016
Seitenanzahl: 192
ISBN: 978-3-442-48457-7 

Mein Eindruck

In dem 3. Buch über neue Ereignisse in Oma Elses Leben von Thomas Letocha, wird der Leser wieder in turbulente Ereignisse hineingezogen.
Oma Else, wie sie von allen liebevoll genannt wird, spürt mit ihren 82 Jahren wieder Schmetterlinge in ihrem Bauch, denn sie hat sich in Rudolf, 79 Jahre alt, verliebt.
Sie zieht zu ihm in sein Haus an der norddeutschen Küste. Doch plötzlich ziehen dunkle Wolken am Liebeshimmel auf, denn Rudolf beginnt sich merkwürdig zu benehmen und ist plötzlich sogar verschwunden...Auch sein Freund schweigt zu Oma Elses Fragen und so begibt sie sich auf die Suche nach ihm. Alles was sie entdeckt, verstärkt ihren Glauben an eine andere Frau, die Rudolf liebt.
Plötzlich taucht auch noch sein für sie bisher unbekannter Bruder auf und macht ihr den Hof. Ob es für alle doch noch ein Happy End gibt- ihr dürft gespannt sein.
Mir gefällt diese Geschichte, die mit viel Humor erzählt ist. Die handelnden Personen sind gut charakterisiert und sie werden beim Lesen lebendig. Das Buch ist sehr unterhaltsam und darf in keinem Koffer als Urlaubslektüre fehlen - aber auch in der kühleren Jahreszeit bringt es humorvolle Lesestunden in die Bücherstuben.