Dienstag, 26. Oktober 2021

Rezension zu "Sandseele" von Wolf Gregis

 

Inhalt

Afghanistan Ende 2008. Die internationale Schutztruppe ISAF droht zu scheitern. Die Taliban erheben sich erneut und drängen auch die Bundeswehrsoldaten in ihre Feldlager zurück. Eine gemeinsame deutsch-afghanische Operation soll das Blatt wenden. Ziel ist die gefährlichste Provinz im Norden: Kunduz. Zehn Jahre lang hat der ehemalige Offizier Martin Küfer seine Erinnerung an diese Operation verdrängt. Als er nach einem Anschlag in Mazar-e-Sharif unerwartet seinen afghanischen Freund Abdul in der Tagesschau erkennt, holt ihn die Vergangenheit ein.

Autor


Wolf Gregis, geboren 1981 in Wismar, wuchs in Schwerin auf und lebt in Rostock. Er absolvierte eine Offiziersausbildung bei der Bundeswehr und diente im Auslandseinsatz in Mazar-e-Sharif und Kabul, Afghanistan. Er studierte Germanistik, Geschichte, Bildungswissenschaften und Sprachliche Kommunikation und Kommunikationsstörungen in Rostock. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Schulpädagogik und Bildungsforschung der Universität Rostock erforscht Wolf Gregis im Rahmen seiner Dissertation Theorie-Praxis-Relationen im Lehramtsstudium. Er unterrichtet darüber hinaus Deutsch und Geschichte.

Wolf Gregis ist Redakteur der "Risse. Zeitschrift für Literatur in Mecklenburg und Vorpommern". Für den Landeswettbewerb "Die Freiheit ist ja da. Literaturwettbewerb zum 30. Jahrestag des Mauerfalls" war er 2019 als Juror tätig. 2020 erhält er das Literaturstipendium der Hanse- und Universitätsstadt Rostock für die Arbeit an seinem Afghanistan-Roman und Debüt "Sandseele" (Arbeitstitel).

Als Mitglied des Literaturhauses Rostock e. V. und des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. fördert Wolf Gregis das literarisch-kulturelle Leben und die friedliche Erinnerungskultur in Mecklenburg-Vorpommern. Im Bund Deutscher EinsatzVeteranen e. V. und Veteranenkultur e. V. unterstützt er darüber hinaus die bewusste Integration von Veteranen in die Mitte der Gesellschaft. 

Herausgeber ‏ : ‎ BoD – Books on Demand; 1. Edition (4. Oktober 2021) 

Sprache ‏ : ‎ Deutsch 

Taschenbuch ‏ : ‎ 382 Seiten 

ISBN-10 ‏ : ‎ 3754316028 

ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3754316023

Meine Einschätzung 

Hinter dem Pseudonym des Autors Wolf Gregis  verbirgt sich der Afghanistan-Experte Christian Taszaek, der 2008-2009 in Mazar-e-Sharif und Kabul als Offizier die afghanische Nationalarmee begleitete. Es ist ein Roman, der unter die Haut geht und zeigt, was der Kriegseinsatz in Afghanistan mit den Menschen macht. Ich war sehr gespannt auf das Buch, vor allem nach dem plötzlichen Abzug der Soldaten vor wenigen Wochen aus Afghanistan. 

Der Romanheld, Martin Küfer, war vor 10 Jahren im Einsatz in Afghanistan. Inzwischen glaubt er dieses Trauma, das bei ihm durch die Erlebnisse dort entstanden ist, überwunden zu haben. Doch ein Tagesschaubericht holt die Erinnerungen wieder hevor und er ist sich bewußt, nur wenn er sich dem Trauma stellt, kann er vielleicht wieder voll in das normale Familienleben einsteigen.

Man merkt beim Lesen, wieviele persönliche Erfahrungen des Autors in diesem Roman eingeflossen sind. Sehr stark sind durch den Autor die psychischen Probleme beim und nach dem Einsatz beschrieben. Man taucht in eine Welt ein, in dem Menschen unter unerträglichen Lebensbedingungen leben müssen, in ständiger Angst und Bedrohung durch die Taliban. Man fühlt mit Martin Küfer mit, der gerne helfen möchte, doch hilflos dem Elend dieses Volkes gegenüber steht. 

Sprachlos machen der Umgang der Deutschen mit den Angehörigen der afghanischen Armee, der Uneinigkeit der Befehlshaber der einzelnen Waffengattungen und der verschiedenen internationalen Einsatztruppen. Durch den afghanischen Dolmetscher Abdul wird dem Haupthelden ein neuer Blick auf das Land und die Besonderheiten der afghanischen Weltanschauung gewährt. Doch es gelingt ihm nur zum Teil, hier helfend eingreifen zu können, um größere Katastrophen verhindern zu können.

Der Hauptheld muss leider sehr schnell erkennen, dass sein Vertrauen missbraucht wird und er Spielball im Konflikt zwischen stationierten Deutschen und afghanischen Verbündeten wird, der durch Missverständnisse entstanden ist und der ein Opfer fordert, seinen besten Kameraden, der ihn vor dem Einsatz noch gewarnt hat.

Das Buch hat in mir viele Fragen zur Notwendigkeit und Nutzen der Kriegseinsätze unserer Soldaten in anderen Ländern aufgeworfen. Es zeigt auch die Sinnlosigkeit der Opfer, die unter den Soldaten entstanden sind. Auch die unterschiedliche Herangehensweise der obersten Befehlshaber der Eingreiftruppen, die sich in der Handlung oft nicht einig sind, hat mich erschüttert. Wenn man das Buch liest, ist einem klar, warum diese Aktion, die 20 Jahre in Afghanistan stattfand , viele Opfer und Geld gekostet hat, zum Scheitern verurteilt war. Auch erfährt man einige Beweggründe, warum sich Soldaten für diesen Einsatz melden.

Ein Buch, das Aufklärung bringt und zeigt, das Konflikte durch Kriege nie gelöst werden können.

Sonntag, 17. Oktober 2021

Rezension zu " Die Yetis sind los" von Stefan Gemmel und Stefanie Reich

 


Inhalt

In dieser Vorlesegeschichte ziehen zwei Yetis und ein Polarfuchs mit Mut und Neugier in ein großes Abenteuer und finden dabei neue Freunde.

Zieht euch warm an, die Yetis kommen! Gut versteckt am südlichsten Zipfel des Südpols leben die Yetis. In ihrem Tal gibt es nichts als Eis und Schnee. Und gerade deshalb könnten sich die Yetis kein schöneres Zuhause vorstellen! So weit das Auge reicht, ist alles weiß - bis auf das Fell von Yeti-Mädchen Rosa. Aber warum sieht sie als Einzige anders aus? Und stimmt es, was Opa Yeti gesagt hat? Dass es bei den Menschen hinter den Bergen noch mehr Farben geben könnte? Rosas Neugier ist geweckt! Zusammen mit ihrem besten Freund Bibber und dem Polarfuchs Piko macht sie sich auf in die geheimnisvolle Welt der Menschen, wo zwei Yetis natürlich für allerhand cooles Chaos sorgen ...

Mit Bildern zum Dahinschmelzen von Stefanie Reich

 

Autor und weitere Mitgestalter

Stefan Gemmel, geb. 1970, ist mit knapp 30 Veröffentlichungen der meist übersetzte Schriftsteller in Rheinland-Pfalz. Überregional bekannt wurde er vor allem durch seine originellen Lesungen und Schreibwerkstätten. Für seine Nachwuchsförderung wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Er ist verheiratet, Vater von zwei Kindern und lebt in der Nähe von Koblenz.

Stefanie Reich, geb. 1984, studierte Visuelle Kommunikation mit Schwerpunkt Illustration in Weimar. Nach ihrem Diplomabschluss 2010 zog sie in die Buchmessestadt Leipzig. Hier lebt sie zusammen mit ihrer Familie und Hundedame Anni. Wenn sie nicht gerade ein neues Buch illustriert, geht sie im Auwald spazieren oder näht für ihre beiden Kinder.

Herausgeber ‏ : ‎ Baumhaus; 2. Aufl. 2021 Edition (27. August 2021) 

Sprache ‏ : ‎ Deutsch 

Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 112 Seiten 

ISBN-10 ‏ : ‎ 3833906715 

ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3833906718 

Lesealter ‏ : ‎ 5 Jahre und älter

 

 Meine Einschätzung

Dieses wunderbare Kinderbuch, zum Vorlesen ab 5 Jahre gedacht, entführt uns in die Schneeheimat von Yetis. Also genau das Richtige für lange Winterabende... Wir lernen 3 Freunde kennen, das Yetimädchen Rosa, Bibber, ihren besten Freund und den Polarfuchs Piko. Ihre Heimat ist weiß wie der Schnee. Die Yeti kennen keine Farben. Nur Rosa ist etwas Besonderes. Denn ihr Fell ist rosa.... Die Freunde sind neugierig, denn ihr Opa hat von einer Begegnung erzählt - eine Begegnung mit einem Menschen...Doch niemand glaubt ihm. Denn das Menschen existieren, erzählt man nur kleinen Kindern...

Eines Tages zum Polartag, an dem die Sonne auch nachts scheint, machen sich die Freunde auf zu einer Erkundungstour. In einem Tal begegnen sie einem Mädchen und anderen Menschen, die dort in einer Polarstation leben. Auch hier erzählt man nur den kleinen Kindern, dass es Yetis gibt, obwohl die Menschen nicht daran glauben...Gemeinsam mit ihren neuen Freunden erleben sie einige Abenteuer und Überraschungen in der für sie neuen Welt der Menschen. Sie lernen Farben kennen, bestaunen die Häuser mit Fenstern und essen zum ersten Mal köstliche Äpfel... Wie die Reise für sie ausgeht und ob sie mit offenen Armen wieder in ihrer Yetiheimat aufgenommen werden, erfährt man in diesem Buch, das der 1. Band der Abenteuer der Yeti ist.

Das Buch ist mit liebevoll gestalteten farbigen Bilder illustriert, die die Phantasie der Kinder anregen und sie zum Erzählen der Geschichte animieren. DieSchreibweise ist kindgerecht und macht neugierig mehr über die Abenteuer der Freunde zu erfahren. Es wird viel Wissen über den Südpol und das Leben dort vermittelt. Durch die Geschichte erfahren die Kinder viel über die Bedeutung von Freundschaft und gegenseitiger Hilfe. Sie lernen verstehen, dass jedes Lebewesen auf der Erde, so unterschiedlich auch sein Aussehen ist, Liebe und Aufmerksamkeit verdient. 

Im hinteren Teil ist ein Stickerbogen enthalten, dessen Sticker man vorne in eine Karte einkleben kann und so sieht, wieviel man von dem Buch schon kennengelernt hat.

Außerdem wird das Buch ergänzt durch eine Bastelanleitung von Schneeflocken aus Papier und Wissenswertes über Eis und Schnee.

Spaß macht es auch zu dem im Buch enthaltenen Liedversen eine eigene Melodie zu erfinden und gemeinsam zu singen.

„Jeder Mensch hat seine Farbe,
Jedes Kind ja sowieso,
Zusammen gibt‘s ein Muster,
Die Welt wird farbenfroh.“

Ich wünsche dem Buch viele kleine und große Fans und gemütliche, spannende und lustige Lesestunden.

 

Rezension zu "Die kleine Spinne Widerlich" Der große Sammelband von Diana Amft

 


Inhalt

Die kleine Spinne Widerlich wird 10 Jahre alt! Und passend zu diesem tollen Jubiläum erscheinen die ersten drei Abenteuer in einem Sammelband. Zusammen mit der kleinen Spinne entdecken Kinder spielerisch den Bauernhof, feiern Geburtstag und lernen, warum man vor Spinnen gar keine Angst haben muss!


 Autorin

Diana Amft, geb. 1975 in Gütersloh, ist Schauspielerin und bekannt durch Kino- und Fernsehfilme. Sie wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Grimme-Preis für ihre Rolle in Doctor’s Diary und dem Jupiter Award als beste TV-Darstellerin. Ihr erstes Bilderbuch Die kleine Spinne Widerlich ist bereits in über zehn Sprachen erschienen.

Martina Matos, geb. 1978 in Kiel, zog mit fünf Jahren nach Portugal und studierte Kunstmalerei an der FBAUL - Faculdade de Belas Artes in Lissabon. Seit 2004 lebt sie als freie Illustratorin und Künstlerin wieder in Deutschland.

Herausgeber ‏ : ‎ Baumhaus; 1. Aufl. 2021 Edition (27. August 2021) 

Sprache ‏ : ‎ Deutsch 

Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 96 Seiten 

ISBN-10 ‏ : ‎ 3833906707 

ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3833906701 

Lesealter ‏ : ‎ 4 Jahre und älter

 

Meine Einschätzung 

Die kleine Spinne Widerlich und ihre Abenteuer hat viele kleine und große Fans. Zum 10.Geburtstag erschien nun dieser wunderschöne Sammelband mit den ersten 3 Abenteuern. 

Die kleine Spinne Widerlich ist eine süße, liebenswerte Spinne mit vielen Freunden und einer großen Familie. Dass die Menschen sich manchmal vor Spinnen fürchten, kann sie gar nicht verstehen. Mama, Tante Igitte und all die anderen Spinnen sind doch nicht fürchterlich. Sie besuchen sich, spielen und feiern zusammen, und da die kleine Spinne neugierig ist, freut sie sich riesig, auch andere Tiere kennenzulernen. Was es doch alles Spannendes auf dieser Welt zu entdecken gibt. 

In den Geschichten begibt sich die kleine Spinne ua. auf die Suche nach der Antwort, warum die Menschen Angst vor Spinnen haben, erlebt ein wunderschönes Geburtstagsfest mit all ihren Freunden und macht Ferien auf dem Bauernhof.

Ergänzt werden die Geschichten mit Bastelanleitung zum Basteln einer Schachtelspinne, lustigen Rätseln und einem Ausmalbild.

Die farbigen Illustrationen sind liebevoll gestaltet und regen die Phantasie der Kinder an und machen neugierig auf die Geschichten der kleinen Spinne. Die Schreibweise ist kindgerecht und sie vermittelt den Kindern auf spielerischer Weise Wissen über das Leben der kleinen Spinne und ihrer tierischen Freunde. Dabei fördert das Buch die sprachliche Ausdruckweise bei den Kindern.

Ein Buch, das zum Vorlesen einlädt und sicher viele kleine und große Fans bekommen wird.

Rezension zu "Für immer und ein Wort" von Anne Sanders

 


Inhalt

Für Büchernärrin Annie bestand die Welt schon immer aus Worten. Doch ihr Traum vom eigenen Roman ist in weite Ferne gerückt, und der Mann, mit dem sie ihr Leben verbringen wollte, hat einer anderen Frau das Jawort gegeben. Zutiefst verletzt, lässt sie sich von ihrer besten Freundin überreden, einige Tage in einem Hotel im Dartmoor zu verbringen, um die schmerzvollen Ereignisse zu vergessen. Doch stattdessen findet Annie etwas Besonderes: ein Notizbuch, das jemand in einer der legendären Letterboxen versteckt hat. Annie ist berührt von den Gedanken, die darin niedergeschrieben sind, und als sie auf einer zusammengeklebten Seite die Adresse des Autors entdeckt, macht sie sich auf die Suche nach ihm – nichts ahnend, dass sie dabei auf den stillen Jack treffen wird, der so ganz anders ist, als sie sich den Verfasser des Notizbuchs vorgestellt hat, der ihr aber dennoch unter die Haut geht …

»Was für eine poetische, anrührende, tiefgehende und kluge Geschichte über die Magie der Worte, über Seelenverwandtschaft und über die Liebe – ein neues Lieblingsbuch!« Kerstin Gier

Eine Liebesroman mit einem besonderen Aufhänger: ein geheimnisvolles Büchlein in einer »Letterbox« – einer Schatulle, die im englischen Dartmoor versteckt ist und nur mit Hinweisen oder Koordinaten gefunden werden kann.

Mit gesondertem Notizbuchteil zum selbst Ausfüllen im Buch.

 Autorin 

Anne Sanders lebt in München und arbeitete als Journalistin unter anderem für die »Süddeutsche Zeitung«, bevor sie sich für die Schriftstellerei entschied. Ihr erster Roman »Sommer in St. Ives«, eroberte die SPIEGEL-Bestsellerliste im Sturm, weitere erfolgreiche Titel folgten. Auf Reisen lernte die Autorin die britischen Inseln kennen und lieben, und genau dort ist auch ihr Roman »Für immer und ein Wort« angesiedelt. Darin erzählt Anne Sanders von einer besonderen, tragischen Liebe. 

 

Herausgeber ‏ : ‎ Blanvalet Verlag; Originalausgabe Edition (23. August 2021) 

Sprache ‏ : ‎ Deutsch 

Broschiert ‏ : ‎ 464 Seiten 

ISBN-10 ‏ : ‎ 3764507632 

ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3764507633

Meine Einschätzung

Eine poetische, anrührende Geschichte erzählt die Autorin in diesem Buch. Man erlebt als Leser die Macht von Wörtern, die ein ganzes Leben verändern können. Die Hauptheldin Annie, eine junge Frau, die Bücher über alles liebt und einen großen Traum hat vom selbstveröffentlichten Roman, gerät in einen wundersamen Strudel von Ereignissen, als sie bei einem Ausflug ins Dartmoor ein Büchlein findet, das intime gefühlvolle Gedanken eines Mannes enthält. Sie wird von diesen Worten sehr angesprochen und will unbedingt diesen Mann kennenlernen. Durch Zufall findet sie auch die Adresse des Bucheigentümers und steht eines Tages vor dessen Tür. Doch der Mann, der ihr hier begegnet, ist so ganz anders, als sie sich ihn beim Lesen des kleinen Büchleins vorgestellt hat. Annie, die von ihrem Ehemann wegen einer jüngeren Frau verlassen wurde, sucht nach einer neuen Liebe. Jack, dem sie das gefundene Buch überreicht, hat doch viele interessante Seiten. So entsteht eine Freundschaft mit leisen Tönen. Doch Jack weiß, wem das Buch gehört und ist selbst erstaunt, diese berührenden Worte nun lesen zu können. Er ist geschieden und hat eine kleine Tochter, die er über alles liebt. Da er sich selbst die Schuld an der Trennung zu seiner Frau gibt, hat er kein Zutrauen für Annie der richtige Mann zu sein. Auch verschweigt er ihr, wer der eigentliche Verfasser der berührenden Sätze in dem Büchlein ist...doch aus Freundschaft wird Liebe und der Tag, an dem die Wahrheit ans Licht kommt, rückt näher...Ob es eine Zukunft für Annie und Jack gibt, welche Rolle die beste Freundin von Annie spielt, die auch ein lang gehütetes Geheimnis mit sich rum trägt, erfährst Du, wenn Du dieses Buch liest.

Die Autorin erzählt die Geschichte in einem poesievollen Erzählstil. Zwischen den Kapiteln erscheinen immer Sätze aus dem gefundenen Büchlein, die berühren und erkennen lassen, dass der Verfasser sehr tiefgründig über sein Leben nachgedacht hat. Es scheint, als ob er dem Finder des Buches seine Lebensweisheiten zum Nachdenken über sein eigenes Leben übermitteln möchte.

Der Erzählstil ist unterhaltsam, sehr bildhaft und teils auch humorvoll. In einigen Abschnitten jedoch kommt es immer wieder zu  Wiederholungen in den Problemen, die im Leben der handelnden Personen auftauchen. Doch es gibt auch unverhoffte Wendungen, die wieder den Spannungsbogen aufbauen.

Am Ende des Buches gibt es Platz um eigene Gedanken aufzuschreiben. Da stehen solche Themen wie zB. Glück bedeutet es für mich... Was ich mag... Was ich nicht mag...Diese Eigenschaften machen mich aus,,,

Insgesamt hat mir das Buch unterhaltsame Lesestunden geschenkt und ich werde in meinem Tagebuch einige Gedankenvorschläge aus dem Buch mit aufnehmen.  

Rezension zu "Ist das verboten oder darf ich das?" von Adrienne Friedlaender

 

Inhalt

Wer kennt sie nicht, diese kleine Stimme im Hinterkopf, die uns immer wieder davon abhält, das zu tun, was wir eigentlich wollen. Weil sich das eben nicht gehört. Warum eigentlich nicht?, fragt sich Adrienne Friedlaender und beginnt fröhlich, die ungeschriebenen Regeln zu brechen, die uns von klein auf eingetrichtert werden. Den Heiratsantrag muss ER machen? Pustekuchen. Die Kollegin nach dem Gehalt fragen? Warum eigentlich nicht? Offen über Probleme mit dem wild gewordenen Teenager oder der Sexunlust sprechen? Gewiss doch.
Auf humorvolle, ehrliche und persönliche Weise erzählt die Autorin von eigenen Regelbrüchen und regt an, selbst welche zu begehen. Denn: Wer die Regeln ab und zu bricht, geht gelassener und glücklicher durchs Leben.

Autorin


Adrienne Friedlaender, Jahrgang 1962, ist freie Journalistin. Seit mehr als zehn Jahren schreibt sie Porträts, Kurzgeschichten, Interviews und Reisereportagen aus aller Welt für Tageszeitungen, Magazine und Online-Medien. 2017 erschien ihr erstes Buch »Willkommen bei den Friedlaenders!«, mit dem sie die SPIEGEL-Bestsellerliste eroberte. Seitdem widmet sie sich in ihren fröhlichen und lebensklugen Büchern den Themen, die sie ganz persönlich bewegen. Adrienne Friedlaender lebt mit zwei ihrer vier Söhne in Hamburg.  

Herausgeber ‏ : ‎ Blanvalet Verlag; Originalausgabe Edition (30. August 2021) 

Sprache ‏ : ‎ Deutsch 

Broschiert ‏ : ‎ 256 Seiten 

ISBN-10 ‏ : ‎ 3764507608 

ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3764507602

 Meine Einschätzung

Das Buch hat mich besonders durch seinen Untertitel " Eine fröhliche Anregung zum Regelnbrechen" in seinen Bann gezogen. Wer hat sich nicht schon mal gefragt, was ist erlaubt oder verboten? Welche gesellschaftlichen Tabus gibt es und wer ist dafür verantwortlich? Welche brauchen wir um in unserer Gesellschaft zusammen leben zu können? Welche Regeln sind schon längst überflüssig und antiqiert?

In meiner Jugend bekam man das Benimm Buch von Herrn von Knigge geschenkt und sollte so auf das Erwachsensein vorbereitet werden. Als Kind war bei mir noch die Zeit, das Mädchen zur Begrüßung einen Knicks machen mussten und Jungs einen Diener...Das ist jetzt schon lange vergessen...

In 14 Kapiteln beleuchtet die Autorin in unterhaltsamer, aber auch humorvoller Weise gesellschaftliche Regeln und Tabus, wie zB. :

Das tut man/frau doch nicht! - dabei geht es zB. darum, ob Frau auch einen Heiratsantrag gegenüber ihrem Partner machen

Tabu, schlechtes Benehmen, oder...? - wozu sind Notlügen da, warum kann man nicht immer die Dinge beim Namen nennen

Kinder müssen draußen bleiben! Ein Tabu...? - Warum darf man nicht als Eltern auch mal was alleine machen...

Das No-Go Krankheit und andere Körperlichkeiten... - Wieviel über Krankheiten reden ist gesund?

Germanys next Topmutti oder doch eher Erziehungversagerin? ...- Stehen Eltern immer im permanenten Erziehungwettstreit und  warum kann man nicht über Probleme mit den Kindern reden?

Alt sein verboten? ...Warum tun wir uns so schwer mit dem Altewerden? ist es schon ein Tabu, zu seinem Alter zu stehen?

Noch viele andere Beispiele kann man in diesem Buch lesen und wird zum Nachdenken angeregt, welche Regeln des Zusammenlebens heute noch notwendig sind und welche man ruhig ablegen kann, um besser und freier leben zu können. Viele der Beispiele hat man vielleicht selbst schon so erlebt.

Mir hat das Buch unterhaltsame Lesestunden geschenkt und zum Nachdenken über Reaktionen in bestimmten Situationen des Zusammenlebens angeregt.

Ich wünsche dem Buch viele begeisterte Leser.


Rezension zu "Hilfe, ich bin zu nett" von Ingo Nommsen

 

Inhalt

»Sie sind zu nett!« sagt ihm Frank Elstner. Was Ingo Nommsen am Anfang seiner Karriere erst nicht versteht, erweist sich mit den Jahren als treffende Einschätzung.

Er geht Konflikten und harten Entscheidungen aus dem Weg, erfüllt fremde Erwartungen, koste es was es wolle, und stellt die eigenen Bedürfnisse hintan – bis ein privater Schicksalsschlag zum Wendepunkt wird.

Nah am eigenen Lebensweg erklärt Ingo Nommsen, welche Schritte er machte, um aus seiner Misere herauszukommen und sich neu selbst zu behaupten. Er erläutert die häufigsten Verhaltensfallen und erkundet die effektivsten Auswege:

→ Warum will ich es allen recht machen?

→ Wie kann ich meine Denkweise verändern?

→ Wie lerne ich, künftig »Nein« zu sagen?

Ingo Nommsen zeigt, dass es nur kleine Verhaltensänderungen im Alltag braucht, um große Schritte aus der Nettigkeitsfalle zu machen. Freundlich sein, ohne sich selbst ausnutzen zu lassen. Ihr Weg beginnt jetzt!

 

Autor 

Fernsehen, Podcast oder Bühne – Ingo Nommsen ist seit Jahren in der Welt des Entertainment zu Hause. Mit seiner Arbeit als Moderator erreicht er ein Millionenpublikum. Allein für das ZDF moderierte er mehr als 3000 »Volle Kanne«-Ausgaben, rund 700 »Hallo Deutschland«-Sendungen und dutzende Fernsehshows. Daneben steht er als Schauspieler vor der Kamera, unter anderem bei der Kult-Sitcom PASTEWKA, und moderiert zahlreiche Veranstaltungen. Seit 2019 ist er Gastgeber seines eigenen Podcast. In »DIE INGO NOMMSEN SHOW« trifft er inspirierende Menschen und nimmt uns mit auf die Reise, seinen großen Traum von der eigenen Abendshow im Fernsehen wahr zu machen. Nach seiner Premiere als Stand-Up-Comedian in New York steht er mit einem Soloprogramm und eigenen Songs auf Deutschen Bühnen. »Hilfe, ich bin zu nett!« ist sein zweites Buch. Ingo Nommsen lebt in Düsseldorf und Berlin.  

 Herausgeber ‏ : ‎ Ariston; Originalausgabe Edition (20. September 2021) 

 Sprache ‏ : ‎ Deutsch 

 Broschiert ‏ : ‎ 256 Seiten 

 ISBN-10 ‏ : ‎ 342420241X 

 ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3424202410

 

Meine Einschätzung 

Wer kennt nicht die Aussage: "Du bist zu gut oder zu nett für diese Welt!" Warum macht man zu oft, was andere von einem wollen? Wieso kann man nicht einfach mal "Nein " sagen und seine eigenen Wünsche erfüllen, ohne ein schlechtes Gewissen dabei zu haben? Auch ich gehöre zu den Menschen, die viel zu oft anderen meine helfende Hand reichen...Wo sind die Grenzen der Freundlichkeit und wie kann ich es erkennen? Auf das Buch, das mir helfen soll Grenzen zu setzen und nicht mehr von anderen ausgenutzt zu werden, war ich sehr neugierig. Ich wurde nicht enttäuscht. 

Der Autor schildert an persönlichen Beispielen, was in seinem Leben dazu führte, dass er zu oft die Wünsche anderer Menschen erfüllt und sein eigenes Ich vergisst. Dabei geht er bis in seine Kindheit und Jugend zurück. Er beschreibt, wie wichtig es ist sich selbst wahrzunehmen. Dabei sollte man seine eigenen Stärken und Schwächen bewußt werden. Eine Entscheidung anderen Menschen zu helfen, sollte man nicht immer sofort fällen, sondern erst nach gründlichem Nachdenken.  In dieser Zeit sollte man die eigenen Vor- und Nachteile seiner Handlung abwägen.

Der Autor berichtet darüber, wie diese Gedankenumstellung sein ganzes Leben schöner und inhaltsreicher für sich selbst geändert hat.

Das Buch ist unterhaltend geschrieben und gibt so manchen Denkanstoß für das eigene Leben. 

Sonntag, 10. Oktober 2021

Rezension zu "Die Bücher des Monsieur Picquier" von Marc Roger

 

Inhalt

„Der alte Buchhändler“ – so nennen ihn die Pfleger hinter vorgehaltener Hand. Denn Monsieur Picquiers winziges Zimmer im Seniorenheim ist vollgestopft mit Tausenden von Büchern. Sie sind seine Schätze, sein wertvollster Besitz. Doch Parkinson und Grüner Star machen es ihm unmöglich, darin zu lesen. Da bietet sich eines Tages der Hilfskoch Grégoire als sein Vorleser an. Ihm ist alles recht, um für eine Zeitlang dem harten Dienst in der Küche zu entgehen. Was als Zweckgemeinschaft beginnt, wächst rasch zu einer engen Freundschaft, die Picquier aus seiner Einsamkeit erlöst und Grégoire den Mut gibt, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen.

Autor

Marc Roger tritt als Vorleser auf und organisiert Lesungen in Buchhandlungen und Bibliotheken in ganz Frankreich. 2014 erhielt er den Coup de Cœur des Grand Prix Livres Hebdo für seine herausragende Rolle als Literaturvermittler. »Die Bücher des Monsieur Picquier« ist sein erster Roman. 
  
Herausgeber ‏ : ‎ Heyne Verlag; Deutsche Erstausgabe Edition (12. Juli 2021) 
Sprache ‏ : ‎ Deutsch 
Taschenbuch ‏ : ‎ 256 Seiten 
ISBN-10 ‏ : ‎ 3453423887 
ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3453423886 
Originaltitel ‏ : ‎ Gregoire et le vieux libraire
 
Meine Einschätzung 
 
Dieses Buch hat mich sofort interessiert, denn es handelt von einem Buchliebhaber, der seine alten Tage mit 3000 Bücher aus seiner Buchhandlung in einem kleinen Zimmer im Altersheim verbringt. Da ich auch eine Leseratte bin und Bücher zu meinem Leben einfach dazu gehören und mich sehr oft aus meinem Alltag herausbringen und in andere Welten eintauchen lassen, war ich sehr neugierig auf die Geschichte. Sie handelt von dem alten Buchhändler Picquier, der aufgrund seiner Augenkrankheiten nicht mehr selber lesen kann. Eines Tages macht er die Bekanntschaft mit dem achtzehnjährigen Gregoire, der sein Abitur nicht geschafft hat und nun als Hilfskoch seine Ausbildung im Altenheim beginnt. Der alte Buhhändler versteht es, den Jungen neugierig auf Bücher zu machen. Schnell werden die beiden gute Freunde und Gregoire beginnt dem alten Mann vorzulesen. 
Bald spricht es sich im Altenheim rum und die Vorlesestunden des Jungen begeistern die alten Menschen, die so wieder mehr Kontakt zueinander finden und eine schöne Abwechslung in dem sonst traurigen Alltag des Heimes finden.
Gregoire lernt viel von den alten Menschen und aus den literarischen Geschichten. Er wird selbstbewusster und der alte Buchhändler gibt ihm immer wieder Mut seinen eigenen Weg im Leben zu finden. 
Mir hat die Schreibweise des Autors sehr gut gefallen. Beim Lesen merkt man, dass der Autor, der selbst Vorleser ist, seine eigenen Erfahrungen dieser Tätigkeit mit einfließen gelassen hat. Man taucht in dieses sehr gefühlvolle Buch hinein. Wird mit den Problemen des Alters, aber auch der Jugend konfroniert. Die einen sind im Abschiednehmen, voller Erinnerungen an ihr Leben, die anderen stehen erst am Anfang des Lebens und suchen ihren eigenen Weg für ein erfülltes Leben. Beide Seiten können sich dabei unterstützen, ihren Alltag schöner und lebenswerter zu machen. Besonders die letzten Tage des alten Buchhändlers, als er Gregoire auf eine Wanderung zu einem Kloster schickt, um dort einer alten Statue etwas vorzulesen haben mich sehr berührt. Was es damit auf sich hat, erfährt der Leser in diesem Buch.
Das Buch regt den Leser an, mehr darüber nachzudenken, wie Alt und Jung besser miteinander leben und aufeinander achten könnten. Auch gibt die Geschichte viel Anregung zu Büchern, die heute schon fast der klassischen Literatur zugeordnet werden können, wie zB. Pablo Nerudas Liebesgedichte. Ich werde mir einige der erwähnten Bücher sehr gerne besorgen und lesen.
Es ist das erste Buch des Autors und man kann schon gespannt sein, auf neue Geschichten von ihm geschrieben.