Samstag, 30. Juni 2018

Rezension zu "Orchis" von Verena Stauffer





Inhalt

Anselm ist Botaniker und leidenschaftlicher Orchideenforscher. Mitte des 19. Jahrhunderts begibt er sich auf eine Expedition nach Madagaskar. Dort findet er nicht nur die schönste Orchidee der Welt, sondern Erfüllung, die aber nur von kurzer Dauer ist. Auf dem Schiff zurück in die Heimat verrückt sich etwas in Anselm: Aus seiner Schulter wächst eine Orchidee. Zu Hause angekommen, bringen ihn seine Eltern in eine Nervenheilanstalt, wo er sich bald wieder erholt. Seiner wissenschaftlichen Laufbahn scheint nichts mehr im Wege zu stehen. Doch die Zeit arbeitet gegen ihn: Die politischen Umbrüche verändern sein Umfeld. Die wissenschaftlichen Neuerungen durch Darwin stellen seine Theorien auf den Kopf. Und die überstürzte Reise nach China bringt Ungeahntes zutage.

Verena Stauffer beweist in ihrem Debütroman ein besonderes Gespür für die Wahrnehmungen und Empfindungen ihrer Figuren. Sie lässt uns teilhaben an einer höchst sinnlichen Reise in den fernen Osten und führt uns noch weiter – in die Abgründe und das Innerste der menschlichen Psyche.

"Eines Tages, so erzählte er später, begannen die Orchideen sich zu bewegen, irgendwann legten sie ihre Blätter auf seinen Kopf, hielten ihn und legten ihre Blütenhäupter daneben."


Autorin

1978 in Oberösterreich geboren. Lebt in Wien. Studium der Philosophie an der Universität Wien. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den Manuskripte-Förderungspreis, den Rotahorn Literaturpreis sowie das Projektstipendium des Bundeskanzleramts Österreich. Veröffentlichungen von Lyrik und Prosa in zahlreichen Zeitschriften und Anthologien (Manuskripte, Die Presse am Sonntag, Lichtungen u.a.). 2014 ist ihr Lyrikdebüt „Zitronen der Macht“ bei Hochroth erschienen. „Orchis“ ist ihr erster Roman.
  
Gebundene Ausgabe: 256 Seiten 
Verlag: Kremayr & Scheriau; Auflage: 1 (12. März 2018) 
Sprache: Deutsch 
ISBN-10: 3218011043 
ISBN-13: 978-3218011044
https://amzn.to/2KuQTXl


Meine Einschätzung 

Dieses Buch ist so sprachgewaltig geschrieben, voller Poesie, dass es mich von Anfang an in seinen Bann gezogen hat. Die Hauptgestalt, der junge Botaniker und Forscher Anselm, ist fasziniert von den Orchideenpflanzen, deren Entdeckung und Erforschung sein Leben beherrscht. Er, der durch seinen Vater schon frühzeitig mit in die botanische Erforschung einbezogen wurde, begibt sich auf eine Reise nach Madagaskar, um hier den Stern der Orchideen zu finden und mit nach Europa zu nehmen. Diese Reise fordert seine physischen und psychischen Kräfte. Beim Lesen entdeckt man mit ihm die Schönheiten des Regenwaldes des Landes. Die Beschreibung durch die Autorin ist so bildhaft, dass man meint die subtropische Atmosphäre selbst zu spüren, den Duft der Blüten zu riechen, die Farbenvielfalt zu sehen. Anselm erlebt die Gastfreundlichkeit der Einheimischen und begegnet einem englischen Botaniker, den auch das Finden des 'Sterns von Madagaskar' sehr interessiert.
Alle Probleme werden mit enormer Kraft versucht zu bewältigen, denn das Ziel, diese seltene Pflanze zu finden, lässt alle Schwierigkeiten ganz klein werden. Es ist überwältigend zu lesen, wie diese beiden Forscher in der damaligen Zeit mit viel Herzblut versuchen, diese Aufgabe zu meistern.
Abenteuerlich wird die Rückfahrt in die Heimat, denn das Schiff gerät in einen Sturm. Dabei verlieren sie wertvolle Pflanzen. Durch diesen Schock wird Anselm psychisch schwer krank. Seine Eltern finden für ihn eine Psychiatrie, in dem der Chefarzt sich sehr um Anselm bemüht. Man erfährt als Leser einiges über die Situation von psychisch Erkrankten in der damaligen Zeit.
Anselm beginnt nach seiner Heilung, durch die Fürsprache seines Vaters, als Lehrer in einer Universität , die Studenten für seine Forschungen in der Botanik, zu interessieren und sie in diesem wissenschaftlichen Gebiet zu unterrichten. Doch die Zeit ist die Zeit des politischen Umbruchs und die Studenten wollen mehr über die politischen Zusammenhänge erfahren. Anselm interessiert sich aber nicht dafür. Er brennt weiter für seine Forschungen und als er von einer noch unbekannten Orchidee in China erfährt, lässt er alles stehen und liegen und versucht dorthin zu gelangen... Durch diese Reise will er Darwins verschiedenen Erkenntnissen über die Fortpflanzung von Orchideen etwas entgegensetzen, denn anhand der neuen Pflanze, hofft er, dessen Lehren widersprechen zu können. Wie es ihm auf dieser Reise ergeht und was es mit seinem Leben macht, erfährt man auch in diesem Buch.
Mich hat dieses Buch sehr gefesselt und verzaubert und hoffe, dass es viele begeisterte Leser findet.
 






Montag, 25. Juni 2018

Rezension zu "Du kannst schaffen, was du willst" Die Kunst der Selbsthypnose von Jan Becker






Inhalt

Der Hypnose-Experte Jan Becker erklärt in seinem neuen Buch die Kunst der Selbsthypnose und zeigt anhand von verschiedenen psychologischen Fragestellungen, wie man sie gewinnbringend im Beruf, im Alltag und beim Sport einsetzen kann, z. B. bei Stress, Liebeskummer, Schlaflosigkeit, Niedergeschlagenheit, fehlendem Antrieb, aber auch Konzentrationsschwäche, lästigen Gewohnheiten oder Vorhaben, die uns besonders fordern. Mit seinen hocheffizienten Techniken kann man sein eigenes Leben in die Hand nehmen und endlich angehen, wovor man zuvor Angst hatte oder was einen bisher belastete. Mit vielen praktischen Übungen.

Autor

Jan Becker ist ausgebildeter Hypnosetrainer und arbeitet als Coach für Persönlichkeiten und Institutionen aus Wirtschaft, Sport und Politik. Auf der Bühne beeindruckt »der sanfte Schädelchirurg« (Süddeutsche Zeitung) seit über zehn Jahren sein Publikum.
 
Broschiert: 336 Seiten 
Verlag: Piper Paperback (14. September 2015) 
Sprache: Deutsch 
ISBN-10: 3492060250 
ISBN-13: 978-3492060257
https://amzn.to/2K7zZ1R

Meine Einschätzung

Da mir nach einer schweren Erkrankung eine Hypnosetherapie sehr geholfen hat, war ich neugierig auf dieses Buch. Der Verlag stellte mir das Hörbuch zur Verfügung, das mich einfach begeistert hat. Jan Becker gibt mit seiner warmen Stimme Einblicke und Übungsanleitungen zum Bereich des Selbsthypnose. Diese Übungen sollen helfen, das eigene Leben zu bereichern und bestehende Probleme zu beseitigen. Dabei beleuchtet er nicht  nur gesundheitliche Probleme, wie Schmerzzustände oder Krankheiten, sondern es gibt auch Übungen zum besseren Lernen und Bewältigen von Prüfungssituationen, zur Festigung der Partnerschaft, Überwinden von Ängsten,Hilfe bei Stress und Belastung. Aber auch Hypnoseübungen gegen Rauchen, Abhängigkeit von sozialen Onlinemedien und falschem Essverhalten beinhaltet dieses Buch.  Die Übungen sind leicht verständlich und wenn man möchte, sofort durchzuführen. Durch die Abschnitte auf dem Hörbuch, findet man die entsprechenden Übungen sofort wieder und kann sie so oft wiederholen - wie nötig. Jan Becker gibt auch einen interessanten Einblick in die Entwicklung der Selbsthypnose. Mit 6 goldenen Regeln der Suggestionsformulierung kann man selbst für sich wichtige Formeln aufstellen und so in den Alltag einbauen. Sie sollen ua. auch gegen soziale Unsicherheit oder falsche Lebenseinstellungen helfen.
Besonders hat mich auch der Abschnitt über das Wecken der Selbstheilungskräfte im Körper angesprochen. Hier erfährt man, wie man mit Krankheiten und Schmerzen besser umgehen kann und den eigenen Körper beim Heilungsprozess unterstützen kann.
Ich werde die angebotenen Übungen in meinen Alltag integrieren und bin sicher, dass ich dadurch meine Lebensqualität erhöhen kann.
Ich kann Buch und Hörbuch nur weiterempfehlen.

Rezension zu "Mein längster Lauf" von Rosie Swale Pope

Inhalt

Als die Waliserin Rosie Swale Pope mit 57 Jahren ihre große Liebe verliert, bricht für sie eine Welt zusammen. Voller Trauer beschließt die aktive Sportlerin, ihrem verstorbenen Mann zu ehren die Welt zu umrunden – und zwar in ihren Laufschuhen! Ihr ungewöhnlicher Trip führt die Witwe durch Europa, Russland, Asien und Nordamerika, um nur einige Stationen zu nennen, und beschert ihr auf unglaublichen 20.000 Meilen unzählige Abenteuer. Begegnungen mit Wölfen und Bären, von einem Bus angefahren, verfolgt von einem bärtigen, nackten Mann – nichts kann die passionierte Läuferin stoppen. Als Rosie Swale Pope nach fünf Jahren, 29 Heiratsanträgen und 53 Paar zerschlissenen Schuhen schließlich wieder in ihrer Heimat einläuft, ist sie zwar körperlich erschöpft, aber voller neuer Erfahrungen und Erkenntnisse – und vor allem: voll neuer Hoffnung.

Autorin

Rosie Swale Pope wurde 1946 in Davos in der Schweiz geboren und ist seit ihrer Kindheit eine aktive Sportlerin. Sie segelte über die Weltmeere, überquerte den Atlantik per Boot und unternahm erfolgreich zahlreiche Marathonläufe, bevor sie sich mit 57 Jahren aufmachte, um die Welt in ihren Laufschuhen zu umrunden. Auch heute noch ist Rosie Swale Pope als Läuferin unterwegs und beendete erst 2017 einen Lauf von New York nach San Francisco.

Broschiert: 320 Seiten 
Verlag: Eden Books - Ein Verlag der Edel Germany GmbH; Auflage: 1. (4. Mai 2018) 
Sprache: Deutsch 
ISBN-10: 3959101570 
ISBN-13: 978-3959101578
https://amzn.to/2yFBBdB

Meine Einschätzung 

Schon der Titel und das Titelbild haben mich sehr neugierig auf das Buch gemacht. Wer macht sich als ältere Frau für 5Jahre auf den Weg zu Fuß einmal um die Welt zu laufen und dazu noch alleine???
Warum tut die Autorin sich das an. Das Buch gibt dazu viele Informationen. Die Autorin, die durch eine Krebserkrankung ihren Mann verloren hat, will mit ihrem Lauf eine Botschaft an alle Menschen senden, dem Krebs stärker den Kampf anzusagen und besonders Möglichkeiten der Vorsorge besser zu nutzen. Es ist unterhaltend geschrieben. Beim Lesen begleitet man die Autorin auf ihren oft nicht leichten Weg durch verschiedene Länder - wie zB.: Deutschland, Polen, Rußland, Kanada, Island.
Ihr Lauf führt sie bis an ihre physischen und psychischen Grenzen, doch wird sie immer von ihren Freunden und neuen Bekannten aufgefangen und sie geben ihr Kraft, ihr Ziel zu erreichen.
Selbst Wegelagerer, die es auf ihre technische Ausrüstung abgesehen haben, bringen sie nicht davon ab, weiterzumachen. Sie erlebt die Gastfreundschaft der russischen Menschen, die trotz großer Armut in sibirischen Dörfern, sie immer mit offenen Armen empfangen. Mit ihrem Lauf trägt sie somit auch zur Völkerverständigung bei und beseitigt manches Vorurteil gegen die russischen Menschen.
Das Buch regt auch zum Nachdenken an, wieviel ein Mensch wirklich zum Leben braucht und regt an, auch im Alter mehr für die eigene Körperertüchtigung zu machen.
Bei mir hat es auch Fernweh ausgelöst durch die Beschreibung der Natur, durch die die Autorin gelaufen ist. Ich habe sie in Gedanken angefeuert, mit ihr gelitten und die Freude gespürt, wenn sie in einer fast aussichtslosen Situation wieder von lieben Menschen unterstützt wurde, weiter zu machen.
Ich wünsche dem Buch viele interessierte Leser.

Sonntag, 10. Juni 2018

Rezension zu "Deutschlands wilde Wölfe" von Axel Gomille


Inhalt

Lange waren sie ausgerottet, doch langsam kehren sie zurück: frei lebende Wölfe in Deutschland. Dass sie keine Bestien sind, sondern Wildtiere mit ausgeprägtem Familienleben, zeigt dieser Bildband in faszinierenden Bildern von Wölfen in freier Natur. Der Biologe, renommierte Naturfotograf und Filmemacher Axel Gomille räumt auf mit den Märchen über dieses faszinierende Tier, das bald wieder seinen Platz in Deutschlands Wäldern einnehmen wird.

Autor


Axel Gomille ist Diplom-Biologe und Fotograf. Er studierte Zoologie in Frankfurt und Florida und arbeitet beim ZDF als Redakteur und Autor mit dem Schwerpunkt Wildtiere und Artenschutz. Seine Tätigkeit als Fotograf und Filmemacher führte ihn in viele der schönsten Naturreservate der Erde. Dabei interessiert ihn besonders, wie ein Nebeneinander von Menschen und Wildtieren im 21. Jahrhundert gelingen kann, denn wilde Tiere sind seine große Leidenschaft. Seine Fotoreportagen sind in internationalen Magazinen veröffentlicht worden, für seine Fotos und TV-Dokumentationen wurde er mehrfach ausgezeichnet. Für dieses Buch hat er über einen Zeitraum von acht Jahren wildlebende Wölfe in Deutschland beobachtet.
  
Gebundene Ausgabe: 168 Seiten 
Verlag: Frederking & Thaler Verlag GmbH; Auflage: 3 (25. Dezember 2017) 
Sprache: Deutsch 
ISBN-10: 3954161478 
ISBN-13: 978-3954161478
zu kaufen: https://amzn.to/2xYkV0K


Meine Einschätzung

Es ist ein Bildband mit atemberaubenden Fotos von Wölfen, die sich in Deutschland wieder heimisch fühlen. Der Mythos Wolf als böses Raubtier, wie er leider auch immer in den Märchen geschildert wird, geistert in noch zu vielen Köpfen der Menschen. Mit seinen Naturbeobachtungen will der Autor ein wahres Bild von diesem faszinierenden Tier zeichnen. Er berichtet, wie einst der Wolf in Deutschland verfolgt und ausgerottet wurde. Das dieses Tier sich nun nach 100 Jahren wieder bei uns ansiedelt, muss man als Geschenk der Natur ansehen.
Der Autor schreibt über die Bedeutung des Wolfes für die Natur. Er stellt uns das gegenwärtige Leben der Wölfe vor, ihre den Menschen ähnliche Familienstruktur. Er gibt Hinweise, wie man mit Wölfen als Nachbarn leben kann und was zum Schutz der Nutztiere getan werden muss. Er prangert illegale Tötungen von Wölfen an, die eine Straftat sind. Alles ist mit Beispielen wunderbar beschrieben.
Aber vor allem ist dieses Buch ein wunderbarer Bildband. An den Aufnahmen, sieht man, mit welcher Leidenschaft, Geduld und Liebe der Autor an die Wölfe herangetreten ist. Ohne die Tiere zu stören, sind beeindruckende Fotos entstanden, die uns das Leben der Wölfe in seiner Einzigartigkeit näher bringen. Es gibt Aufnahmen, bei denen man denkt, dass der Wolf Model gestanden hat, aber auch Schnappschüsse bei und nach der Jagd. Auch von anderen Waldbewohnern kann man Fotos in diesem Bildband bewundern, so zB. von seltenen Vögeln, wie auch von Rothirschen und Wildschweinen. Diese Tierfotografien begeistern mich besonders, da ich als Hobbyfotografin auch am liebsten Tiere in der Natur aufnehme und weiß, wieviel Geduld dazu nötig ist.
Sehr gut finde ich die im letzten Abschnitt des Buches enthaltenen Informationen, zu den Gebieten in Deutschland, in denen Wölfe leben ( ganzseitige Deutschlandkarte ); die Auflistung von Ansprechpartnern, wenn man Fragen zum Wolf hat; in welchen Verbänden man sich für den Schutz des Wolfes engagieren kann. Besonders interessant finde ich den Hinweis auf geführte Touren , auf denen man auf den Spuren der Wölfe unterwegs sein kann.
Ich wünsche diesem sehr interessanten Buch viele Liebhaber, denn es trägt dazu bei, den Wolf als wertvollsten Bestandteil unserer Tierwelt willkommen zu heißen und seinen Ruf als grausamer wilder Räuber endgültig zu beenden.


Rezension zu "Eine Million Minuten" von Wolf Küper






Inhalt

Als Nina eines Abends beim Zubettgehen sagt: »Ach Papa, ich wünschte, wir hätten eine Million Minuten. Nur für die ganzen schönen Sachen, weißt du?«, bekommt Wolf Küper eine Ahnung davon, dass mit Kindern verbrachte Zeit womöglich sehr viel wertvoller sein könnte als eine glänzende Karriere. »Eine Million Minuten« ist ein Märchen aus dem Deutschland der Gegenwart. Die wahre Geschichte einer Familie, in der sich ein Vater von den Träumen seiner Tochter anstecken lässt und vier Menschen die Reise ihres Lebens machen.






Autor


Wolf Küper, geboren 1973 in Bremerhaven, promovierte im Bereich der Internationalen Umweltpolitik. Er arbeitete mehrere Jahre als Tropenforscher in den Regenwäldern Südamerikas und als Gutachter für die Vereinten Nationen. Bis ihn seine vierjährige Tochter überzeugte, dass es Wichtigeres gibt als eine glänzende Karriere. Seine Entscheidung für das Abenteuer Familie hat er nie bereut. Zurzeit lebt er in Bonn.

Taschenbuch: 256 Seiten 
Verlag: Penguin Verlag (12. März 2018) 
Sprache: Deutsch 
ISBN-10: 3328102000 
ISBN-13: 978-3328102007
zukaufen: https://amzn.to/2JqwnYg



Meine Einschätzung

Wer hat sich nicht schon gewünscht, mehr Zeit für die Kinder zu haben. Einfach mal eine Auszeit vom Alltags- und Berufsstress nehmen und auf Abenteuerreise zu gehen. In dieser Geschichte erzählt der Autor von so einer Reise. Angefangen hat alles mit dem Wunsch seiner vierjährigen Tochter  Nina, doch mehr Zeit miteinander zu verbringen. Obwohl er eine glänzende Karriere vor sich hat, entscheidet sich der Familienvater diesen Wunsch seiner Tochter zu erfüllen. Nina ist behindert und sieht die Welt mit Kinderaugen und beschreibt sie mit ihren eigenen Worten...Der Autor schreibt dazu: "Unser Leben mit Nina fühlte sich tatsächlich so an, als wären wir mit einem Dreirad auf einer Autobahn unterwegs".  Die Eltern haben aber auch beobachtet, dass Nina besonders auf Reisen große Fortschritte in ihrer Entwicklung macht. Abseits der Hektik des häuslichen Alltags lernt sie zu lächeln, zu laufen oder zu sprechen.
So macht sich die Familie auf eine Reise, die eine Million Minuten dauern soll, 694 Tage, also etwa zwei Jahre! Es geht nach Thailand, Australien und Neuseeland.
In seinem Buch berichtet nun der Autor von den Abenteuern und Eindrücken dieser Reise. Nicht nur Nina verändert sich, sondern auch Wolf Küper und seine Frau fragen sich immer mehr nach dem Sinn in ihrem Leben. Das alles ist sehr bildhaft, humorvoll und authentisch geschrieben. Als Leser wird man mitgenommen auf diese abenteuerliche Reise. Man beginnt selber über das eigene Leben nachzudenken. Was ist wichtiger - eine Karriere oder das Miteinander in der Familie zu stärken.
Sollte man seine Träume jetzt erfüllen oder erst im Rentenalter? Natürlich wird nicht jeder finanziell in der Lage sein, gleich eine Reise über mehrere Jahre zu beginnen. Aber öfter mal dem Alltag zu entfliehen und viel Zeit mit den Kindern zu verbringen, ist ein Schatz, den man im Leben mehr genießen sollte.
Ich wünsche dem Buch viele begeisterte Leser. 





 

Samstag, 9. Juni 2018

Rezension zu " Der kleine Philosoph" von Frederic Lenoir

Inhalt

Philosophieren ermöglicht kreatives Denken und eigenständiges Urteilen. In zahllosen Workshops hat Frédéric Lenoir Kinder im Alter zwischen sechs und zehn Jahren angeleitet, sich über existentielle Themen wie Glück, Liebe oder den Sinn des Lebens auszutauschen – mit überwältigendem Erfolg!

Dem Geist der Antike nach dient Philosophieren dazu, Freiräume für das Denken zu schaffen. Damit geht es nicht in erster Linie um den Erwerb von Wissen, sondern vielmehr um die Entwicklung von eigenen Ideen und die persönliche Reflexion. Frédéric Lenoir verdeutlicht, dass schon Kinder im Alter von sechs Jahren erstaunliche Fähigkeiten besitzen, ihr geistiges Potential zu entfalten und selbstständig zu einer Einschätzung zu gelangen. Doch es bedarf der Anregung des kindlichen Denkens. Unter Lenoirs Anleitung philosophierten Hunderte von Kindern mit großer Freude und erstaunlichem Gewinn. In diesem Buch zeigt er, weshalb schon im frühen Kindesalter mit dem Philosophieren begonnen werden sollte und wie mit Feingefühl und Geschick Kinder zu kleinen Philosophen werden. Ein außergewöhnliches Abenteuer, auf das es sich einzulassen lohnt! 


Autor

Frédéric Lenoir, geboren 1962 auf Madagaskar, ist ein französischer Religionswissenschaftler, Soziologe und Philosoph. Er ist Autor von über vierzig Büchern, die in zwanzig Sprachen übersetzt wurden. Seit 2004 ist er Chefredakteur der Zeitschrift »Le Monde des Religions «. Zusammen mit Martine Roussel- Adam gründete er die Stiftung SEVE (Savoir Être et Vivre Ensemble), die sich für eine Ausweitung von Philosophiekursen in französischen Schulen einsetzt.  

Gebundene Ausgabe: 231 Seiten 
Verlag: Tropen; Auflage: 1. (10. März 2018) 
Sprache: Deutsch 
ISBN-10: 3608503501 
ISBN-13: 978-3608503500
zu kaufen: https://amzn.to/2JJYwZS

Meine Einschätzung

Mich hat der Titel des Buches in den Bann gezogen- "Der kleine Philosoph - wie Kinder denken". Jeder weiß sicherlich, dass Kinder in ihren Betrachtungen zur Welt am ehrlichsten sind und schnell aussprechen, was sie denken. Mit ihnen über die Welt zu philosophieren, finde ich eine gute Idee. Dabei wird bei Ihnen nicht nur das Sprachzentrum angeregt, sondern auch ihr Selbstbewußtsein gestärkt. Viel zu oft wird von uns Erwachsenen den Kindern unsere Auffassungen und Gedanken aufgezwängt. Die Kinder sollten viel mehr Freiraum erhalten, ihre eigene Gedankenwelt formulieren zu dürfen und wir Erwachsene sollten sie zu Kreativität anleiten. Dieses Buch gibt dazu einige Anregungen.
In seinem Vorwort geht der Autor darauf ein, wie er auf die Idee kam Philosophiekurse an französischen Schulen durchzuführen. Da es für ihn ein Bedürfnis war, diese Kurse auch in anderen französisch sprechenden Ländern anzubieten, fuhr er sogar nach Kanada und bis zur Elfenbeinküste.
Seine Erfahrungen gibt er nun hier ,an vielen Beispielen ,in diesem Buch wieder.
Es gibt Schwerpunktkapitel, wie zB. : 1. Die Praxis der Achtsamkeit, in dem über die Rolle der Meditation, eine Gebrauchsanweisung dazu und Meinungen darüber festgehalten sind.
2. Die Praxis des Philosophierens, die ua. Grundregeln und zehn Empfehlungen dazu beinhaltet
3. Die Philosophiekurse - mit Themen wie: Was ist Glück ? Was ist Liebe? Unterschied zwischen Glauben und Wissen usw.
Im Kapitel - Zwanzig Grundbegriffe auf den Punkt gebracht,werden verschiedene Begriffe, wie z.B. Die Liebe, Das Geld, Das Glück, näher definiert und betrachtet.Zu jedem Begriff schließt sich eine Literaturangabe an, die als Hilfe zur Vorbereitung von philosophischen Gesprächen mit Kindern helfen kann.
Ich finde diesen Ratgeber sehr hilfreich für alle Menschen, die sich mit Kindern und deren bewegenden Fragen zum Leben und zu unserer Welt beschäftigen. Es regt methodisch an, auch schon mit jüngeren Kindern philosophische Fragen zu diskutieren und sie so auf ihr Leben besser vorbereiten zu können.
Ich wünsche dem Buch viele interessierte Leser.

Montag, 4. Juni 2018

Rezension zu "Die Schönheit der Nacht" von Nina George



Inhalt

Vor der beeindruckenden Kulisse der bretonischen Küste lässt Bestseller-Autorin Nina George zwei Frauen sich selbst neu entdecken: ihre Wünsche und Träume, ihre Sinnlichkeit, ihr Begehren.

Die angesehene Pariser Verhaltensbiologin Claire sehnt sich immer rastloser danach, zu spüren, dass sie lebt und nicht nur funktioniert. Die junge Julie wartet auf etwas, das sie innerlich in Brand steckt – auf des Lebens Rausch, auf Farben, Mut und Leidenschaft. In der glühenden Sommerhitze der Bretagne, am Ende der Welt, entdecken die beiden unterschiedlichen Frauen Lebenslust und Leidenschaft neu – und werden danach nie wieder dieselben sein.
In der "Schönheit der Nacht" erzählt Nina George, Autorin des Welt-Bestsellers „Das Lavendelzimmer“, sinnlich, intensiv und präzise von Weiblichkeit in allen Facetten: eine Geschichte vom Werden, vom Versteinern und vom Aufbrechen.

Autorin


Die internationale Bestsellerautorin Nina George, geboren 1973 in Bielefeld, schreibt seit 1992 Romane, Essays, Reportagen, Kurzgeschichten und Kolumnen. Ihr Roman Das Lavendelzimmer wurde in 36 Sprachen übersetzt und eroberte weltweit die Charts, so die New York Times-Bestsellerliste in den USA. Mit ihrem Ehemann, dem Schriftsteller Jens J. Kramer, schreibt Nina George als Jean Bagnol Provencethriller. Nina George ist Beirätin des PEN-Präsidiums und Vorstandsmitglied des Verbands deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller. Sie lebt in Berlin und der Bretagne.
  
Gebundene Ausgabe: 256 Seiten 
Verlag: Knaur HC (2. Mai 2018) 
Sprache: Deutsch 
ISBN-10: 3426654067 
ISBN-13: 978-3426654064
zu kaufen: https://amzn.to/2J7ykIR


Meine Einschätzung

 Von der ersten Zeile an, war ich verzaubert von der poetischen Schreibweise der Autorin. Sie beschreibt die Suche der Hauptheldin, der  Pariser Verhaltensbiologin Claire, nach dem eigenen "Ich". Schon lange fehlt ihr das Gefühl von Liebe und Verbundenheit von seiten ihres Ehemanns. Sie weiß, dass er viele Affairen hat, aber macht ihm keine Vorwürfe, sondern sucht sich nach einigen Jahren auch einen Liebhaber, die ihr für einige Stunden Liebe, Wärme und Sex gibt.
Als sie im Sommerurlaub, den die Familie wie jedes Jahr mit ihrem Sohn in ihrem traumhaften Ferienhaus in der Bretagne verlebt, die neue Freundin ihres Sohnes kennenlernt, wird es für beide eine Erlebnisreise in die Welt der eigenen Gefühle. Das Seelenleben der einzelnen Figuren wird in einer melancholischen Schreibweise gemalt und legt damit Stimmungen und Gefühle offen. Während Claire ihr Leben hinterfragt und versucht herauszufinden, welchen Weg sie weiter beschreiten will, ist Julie noch auf der Suche nach ihrem Sinn im Leben und macht nun erste Erfahrungen im Liebesleben einer Frau. Beide müssen lernen, sich ihren Ängsten zu stellen. Während Claire sich am Anfang ihres Kennenlernens noch als eifersüchtige Mutter gegenüber Julie verhält, gelingt es ihr dann doch das Zutrauen der jungen Frau zu gewinnen. Doch Julie kennt das Geheimnis von Claire, da sie im Hotel als Zimmermädchen arbeitet, in dem sich Claire mit ihrem Liebhaber trifft...


 Ich glaube, dass man als Frau viele der Wünsche, Hoffnungen, Erfahrungen, Ängste der beiden Frauen nachvollziehen kann. Ich denke aber auch, das männliche Leser durch diesen Roman viel von den Gefühlen einer Frau kennenlernen können und dadurch auch ein besseres Verständnis für ihre eigene Partnerin entwickeln.

Es ist ein Buch nicht nur für schöne Lesestunden im Sommer. Durch die wunderbare Beschreibung der Natur der französichen Bretagne weckt es Reiselust. Man hört das Rauschen des Meeres und spürt das Salzwasser auf der Haut...

Wer wissen möchte, wie die beiden Frauen sich entscheiden werden, welchen Weg sie im Leben weitergehen, muss dieses einfühlsame Buch einfach lesen.

Sonntag, 3. Juni 2018

Rezension zu "Arthur und die Farben des Lebens" von Jean-Gabriel Causse





Inhalt

Von einem Tag auf den anderen verschwinden die Farben von der Erde. In dieser neuen Welt in Schwarz-Weiß setzt sich ein kurioses Duo in den Kopf, die Menschheit aus der Depression zu retten - eine abenteuerliche Suche nach den Farben beginnt. Arthur ist eine gestrandete Existenz mit unwiderstehlichem Charme, der in einer Buntstiftfabrik arbeitet, bis diese Konkurs anmelden muss. Charlotte ist seine Nachbarin. Sie ist von Geburt an blind und hat sich als Wissenschaftlerin auf ein Gebiet spezialisiert, das sie niemals sehen konnte: Farben. Sie werden unterstützt von einem kleinen Mädchen mit einer geheimnisvollen Gabe, einem New Yorker Taxifahrer und den Bewohnern eines Altenheims, das an eine Ferienkolonie erinnert. Auf ihren Fersen ist eine Horde von Nichtsnutzen im Auftrag der chinesischen Mafia …


Autor

Jean-Gabriel Causse, geboren 1969, ist Mitglied des "Comité Français de la Couleur". er ist als Farbdesigner u.a. in Japan tätig und lebt in Paris und Tokio. Sein Buch "Die unglaubliche Kraft der Farben" (Hanser, 2015) war ein internationaler Bestseller. 

Gebundene Ausgabe: 288 Seiten 
Verlag: C. Bertelsmann Verlag (10. April 2018) 
Sprache: Deutsch 
ISBN-10: 3570103463 
ISBN-13: 978-3570103463
zu kaufen: https://amzn.to/2ssdCt4

Meine Einschätzung

Schon das Cover machte mich neugierig auf dieses Buch und auch der Titel versprach eine besondere Geschichte über Farben des Lebens. Als ich dann noch erfuhr, dass der Autor Farbdesigner ist und ua. bei Jil Sander in Japan tätig ist, musste ich es unbedingt lesen. Ich liebe Farben über alles und kann überhaupt nicht verstehen, wenn Menschen "Schwarz" als ihre bevorzugte Modefarbe wählen. Farben verschönern unsere Welt und bereichern unser Leben. Was geschähe mit uns wenn eines Tages die bunten Farben verschwinden würden? Das erfährt der Leser in diesem Märchen für Erwachsene. Erzählt wird die Geschichte sehr lebhaft und voller unvorhergesehenen Wendungen.
Man erfährt aber auch viel Interessantes von der Bedeutung der Farben in der Geschichte der Menschheit, bei verschiedenen Nationalitäten und für die Psyche der Menschen.
Die handelnden Hauptpersonen angefangen von Arthur, der sein Leben überhaupt nicht in den Griff bekommt und dem Alkohol verfällt, über Charlotte, die zwar blind ist, die Farben jedoch liebt wie kein anderer und versucht den Menschen diese Liebe zu vermitteln, dem indischen Taxifahrer, der Farben sieht, wenn er Töne hört und der der Vater von Charlottes kleiner Tochter ist, die eine große Rolle bei der Wiederfindung der Farben spielt, sind vom Autor liebevoll beschrieben.
Auch die Beschreibung der lebensfrohen Gemeinschaft in einem Altenheim ist humorvoll gelungen.
Die Illustrationen am Beginn jedes Kapitels sind liebevoll gestaltet.
Die Schreibweise ist humorvoll, sehr bildhaft und poetisch. Man bemerkt beim Lesen, wie wichtig es dem Autor ist, die Bedeutung der Farben für uns Menschen zu veranschaulichen und er Kritik übt, dass in unserem Alltag zu oft Schwarz, Weiß oder Grau Vorrang haben. Auf humorvolle Art möchte er mit diesem Buch dazu beitragen, dass jeder wieder mehr auf Farben achtet und sie als ein Geschenk in unseren Alltag wieder öfter integriert.
Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen und ich habe wieder einiges Neues über Farben dazugelernt.
Ich wünsche dem Buch viele begeisterte Leser und freue mich schon auf die geplante Verfilmung des Märchens für Erwachsene.