Donnerstag, 23. Februar 2017

Rezension zu " Der Ruf der Bäume" von Tracy Chevalier

Inhalt :
Amerika, Mitte des 19. Jahrhunderts: Die Goodenoughs träumen von fruchtbarem Ackerland im Westen, bleiben aber mit ihrem Planwagen kläglich im Sumpfland von Ohio stecken. Der verzweifelte Versuch, hier eine Apfelplantage anzulegen, endet tragisch. Fasziniert von Erzählungen über Bäume, die angeblich in den Himmel wachsen, zieht der jüngste Sohn Robert weiter westwärts, bis nach Kalifornien. Doch am Ziel seiner Träume wird er von seiner tragischen Familiengeschichte eingeholt.

Autor: 
Die Amerikanerin Tracy Chevalier, Jahrgang 1962, hat bisher acht historische Romane geschrieben. Ihr zweiter, „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“, wurde zum Weltbestseller und mit Scarlett Johansson und Colin Firth in den Hauptrollen verfilmt. „Der Ruf der Bäume“ ist nach „Zwei bemerkenswerte Frauen“ und „Die englische Freundin“ ihr dritter Roman bei Knaus. Tracy Chevalier lebt mit ihrer Familie in London.

Format : Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
Verlag:  Albrecht Knaus Verlag
erschienen: 16. Januar 2017
Seitenanzahl: 320 Seiten
 ISBN: 978-3813507232
zu kaufen: https://www.amazon.de/Ruf-B%C3%A4ume-Roman-Tracy-Chevalier/dp/3813507238/ref=as_li_ss_tl?ie=UTF8&qid=1487850827&sr=8-1&keywords=der+ruf+der+b%C3%A4ume&linkCode=ll1&tag=httppetrasbue-21&linkId=93975b64f224092525e521a4f3cf9dbf

Mein Eindruck: 

Dieser Roman macht uns bekannt mit einer amerikanischen Familie im 19. Jahrhundert. James und Sadie Goodenough, verlassen nach ihrer Heirat das elterliche Land  und ziehen ins Ungewisse – den Westen von Amerika, um hier ein glückliches Leben zu haben.  Sie landen in einem Sumpfgebiet, dem „Black Swamp“ in Ohio und bauen sich dort eher unfreiwillig – weil sie nicht mehr weiterkommen – eine Farm auf. Mit viel Kraft und Liebe entsteht so eine Apfelplantage, die für James Goodenough sein ganzer Lebensinhalt wird. Er veredelt die Apfelbäume und züchtet so leckere Äpfel zum Essen und zum Mosten. Doch das Sumpfgebiet fordert seine Opfer. Die Stechmücken übertragen ein tödliches Fieber, an dem auch 5 ihrer10 Kinder zum Opfer fallen. Das verkraftet Sadie nicht und sie wird Alkoholikerin. Ihre große Tochter ist ihr beim Führen der Wirtschaft eine große Hilfe. Ihr großer Sohn Robert wird von seinem Vater in die Geheimnisse der Apfelplantage eingeweiht und er hilft seinem Vater bei der Pflege der Bäume. Doch das Schicksal meint es nicht gut mit der Familie. Nach einem harten Schicksalsschlag verlassen Robert und seine Schwester die Farm und suchen jeder seinen eigenen Lebensweg.
Rober findet seine Liebe zu Mammutbäumen und seine Schwester wird als Hilfskraft und Tochterersatz auf einem benachbarten Hof eine neuesZuhause finden. Ob es für beide noch eine gemeinsame glückliche Zukunft gibt- man darf gespannt sein...
Die Geschichte ist in verschiedenen Perspektiven erzählt, teilweise aus der Ich-Perspektive von Sadie, ein Teil der Geschichte sind Briefe von Robert an seine Familie. Der dritte Teil handelt von den Abenteuern von Robert, der in Kalifornien seine Liebe zu den Mammutbäumen entdeckt. 
Die Schreibweise ist sehr bildhaft. Die Charaktere sind sehr gut dargestellt. Man fühlt als Leser mit den Familienmitgliedern mit- ist oft schockiert von den Wutausbrüchen von Vater und Mutter und fühlt mit den Kindern, die schnell in dieser rauen Gegend erwachsen werden müssen.
 Man lernt als Leser viel über Apfelbäume, Mammutbäume und den Nationalparks in Amerika.
Für alle Leser, die mehr über die Siedler in Amerika und ihren Kampf  um ein neues Leben in der Natur wissen wollen. 

Mittwoch, 15. Februar 2017

Rezension zu "Im ersten Licht des Morgens" von Virginia Baily

Inhalt :
Bevor an einem Morgen im Jahr 1943 die Sonne aufgeht, tritt Chiara im besetzten Rom auf die Straße. Noch ahnt sie nicht, dass sie an diesem Tag einem kleinen Jungen das Leben retten wird. Doch als sie Daniele begegnet, verbinden sich ihre Schicksale unwiderruflich miteinander. Chiara nimmt ihn allen Widrigkeiten zum Trotz an wie einen Sohn. Aus Liebe tut sie fortan alles, um ihn zu schützen – und aus Liebe begeht sie nach Kriegsende einen folgenschweren Verrat …

Autor: 
Virginia Baily studierte Italienisch, Französisch und Englisch und leitet eine Zeitschrift für Kurzgeschichten,die sie mitbegründete. Neben dem Schreiben gilt ihre Leidenschaft Reisen nach Afrika und Italien. Diesen Roman schrieb sie während eines langen Aufenthaltes in Rom. Der Roman wurde in England mit großer Begeisterung aufgenommen und erscheint in zwölf Ländern. Heute lebt die Autorin in Südengland.

Format :Taschenbuch
Verlag: DIANA
erschienen: 12. Dezember 2016
Seitenanzahl: 432 Seiten
 ISBN:  978-3453359130
zu kaufen: http://amzn.to/2kL5L3I

Mein Eindruck:

 Dieser Roman spielt während des 2. Weltkrieges in Italien und macht einen Zeitbogen in die siebziger Jahre. Die Hauptperson Chiara rettet einen kleinen jüdischen Jungen vor dem Transport in ein Vernichtungslager. Das verändert ihr ganzes Leben, das vor allem nach dem Tod ihrer Eltern in der Betreuung ihrer an Epilepsie erkrankten Schwester, die über den plötzlichen Familienzuwachs gar nicht begeistert ist. Chiara macht sich mit beiden auf einen beschwerlichen Weg aufs Land zu ihrer Oma und hofft hier für alle eine einigermaßen sichere Zuflucht zu finden. Der Leser wird mitgenommen auf den alltäglichen Kampf ums Überleben. Das schwere Leben der Menschen in den Kriegsjahren wird sehr bildhaft und eindrucksvoll geschildert. Daniel, der kleine Junge ist schockiert über seine neuen Lebensumstände und die plötzliche Trennung von seiner Familie. Dadurch weigert er sich monatelang zu sprechen... Chiara ringt um die Liebe des Jungen und will ihn mit allen Mitteln als Sohn behalten....
Der Roman lebt auch von vielen Zeitsprüngen, denn in den siebziger Jahren meldet sich plötzlich ein Mädchen aus Wales telefonisch bei Chiara,die Tochter von Daniel. Sie ist davon sehr überrascht und alte Wunden werden bei ihr aufgerissen, denn sie hat seit vielen Jahren nichts mehr von Daniel gehört...Maria möchte die Heimat ihres Vaters kennenlernen, denn sie hat erst mit 16 Jahren erfahren, dass Daniel ihr leiblicher Vater ist. Damit bricht ihre heile Welt zusammen und sie rebelliert gegen ihre Mutter und ihren Stiefvater, den sie bisher immer als ihren eigenen Vater angesehen hat,
Sie beschließt für eine Zeit bei Chiara zu leben und Spuren ihres Vaters zu suchen, doch sie ahnt nicht, dass Chiara Daniel aufgezogen hat.
Die Charaktere der Hauptpersonen sind sehr gut dargestellt. Chiara, die so aufopfernd für ihre Schwester und den kleinen Daniel täglich da war...Maria, die versucht mit der neuen Situation fertig zu werden und sehr rebellisch am Anfang darauf  reagiert... Daniel, der völlig überfordert von der neuen Lebenssituation ist und als Jugendlicher den falschen Weg einschlägt...
Ob es für alle ein gutes Ende gibt und was das große Geheimnis von Chiara ist - erfährt man in diesem sehr berührenden Roman.
Einige Schwierigkeiten hatte ich mit den den Zeitsprüngen - auch wenn jedes Kapitel mit Ort und Datum überschrieben war. Ich ertappte mich oft, dass ich Kapitel in der Zukunft erst übersprang, weil ich wissen wollte,wie die Geschichte in der Vergangenheit weiter ging, um dann die Kapitel in der Zukunft auch zusammenhängend zu lesen.
Das Ende des Buches ist für mein Gefühl etwas abrupt. Mir hätte es besser gefallen, wenn hier auch mit mehr Gefühl, wie im gesamten Buch, das Ende erzählt worden wäre.
Insgesamt hat mir das Buch aber sehr gut gefallen. Ich war sehr berührt von der Handlung und ich hoffe, dass es viele Leser findet.