Mittwoch, 23. Januar 2019

Die hässlichste Tanne der Welt von Annette Bluhm

Inhalt


Gänsebratenkalorien, die für immer auf den Hüften bleiben, Weihnachtsgedudel in Dauerschleife, die endlose Suche nach dem perfekten Christbaum: Witwe Ursel würde Heiligabend am liebsten ausfallen lassen. Als sie ihrem alten Bekannten Friedrich ihr Leid klagt, ist klar: Auch er hat keine Lust auf Feiertagsstress. Spontan macht er Ursel ein hochromantisches Angebot: gemeinsam dem Weihnachtswahn entfliehen. Wie wäre es etwa mit einer Reise nach Paris? Doch die beiden haben die Rechnung ohne ihre Familien gemacht. Kinder und Enkel hängen schließlich an Traditionen. Und wenn die Tanne noch so schief steht ...


Autorin 

Annette Bluhm ist das Pseudonym von Lilli Beck. Sie stammt aus Weiden in der Oberpfalz und hat als Model, Schauspielerin und Visagistin gearbeitet, bevor sie mit dem Schreiben begann. Inzwischen sind zahlreiche Romane von ihr erschienen. Annette Bluhm lebt in München.
  
Taschenbuch: 256 Seiten 
Verlag: Rowohlt Taschenbuch; Auflage: 1. (1. November 2013) 
Sprache: Deutsch 
ISBN-10: 3499227754 
ISBN-13: 978-3499227752
zu kaufen: https://amzn.to/2CIvh3J




Meine Einschätzung

Ich habe bisher von Lilli Beck Bücher mit historischen Hintergrund gelesen und war immer von ihrer Schreibweise begeistert. Jetzt lernte ich mit dieser Geschichte eine neue Seite der Autorin kennen, die dieses Buch unter ihrem Pseudonym Annette Bluhm geschrieben hat. Und ich wurde nicht entäuscht. Auf humorvolle Art beschreibt sie den Weihnachtsstress einer Familie. Die Hauptperson -  die Witwe Ursel, ist eine liebevolle Omi für ihre beiden Enkel und versucht ihre beiden charakterlich sehr unterschiedlichen erwachsenen Töchter mit all ihren Eigenarten zu verstehen und zu unterstützen.
Es ist die Vorweihnachtszeit in München und Ursel verdient sich etwas Weihnachtsgeld beim Weihnachstpäckcheneinpacken in einem Warenhaus dazu. Die Erzählung beginnt 10 Tage vor Heiligabend und ist wie ein Tagebuch aufgebaut. Ursel erzählt darin über den vorweihnachtlichen Stress in der Familie, über verschiedene Pläne zum Weihnachtsfest, über Katja, ihre Tochter, die Weihnachten zum schönsten Fest für alle machen möchte, aber dabei übertreibt. Demgegenüber steht ihre jüngere Schwester, die am liebsten die Welt verbessern würde und Weihnachten nur als Belastung ansieht. Beim Besuch des Grabes ihres Mannes begegnet Ursel ein alter Bekannter, der ihr den Vorschlag macht, dem ganzen Weihnachtstrubel zu entgehen und mit ihm nach Paris zu reisen...
Die Handlung ist so bildhaft beschrieben, dass ich beim Lesen mittendrin im Geschehen war. Die Charaktere der handelnden Personen sind humorvoll dargestellt. Ich musste an vielen Stellen lächeln, denn wer kennt nicht, den alljährlichen vorweihnachtlichen Stress in der Familie. Ursel möchte natürlich ihren Beitrag dazu leisten, damit alle begeistert vom Weihnachtsfest sind. Aber das ist garnicht so einfach, denn Katja möchte nur mit einer Coloradotanne feiern, die es aber sehr schwer zu kaufen gibt. Als dann auch noch ein Unglück passiert, scheint das Fest ins Wasser zu fallen. Ob und wie sich alles noch zum Guten wendet, kann man in diesem Buch lesen und das macht Spaß nicht nur zur Weihnachtszeit.
Ich kann dieses Buch nur weiterempfehlen und bedanke mich bei der Autorin für humorvolle Lesestunden.


Rezension zu "Die Schwestern vom Ku´damm" Jahre des Aufbaus von Brigitte Riebe

Inhalt 

Berlin im Mai 1945: Es ist die Stunde Null, die Stadt liegt ebenso in Trümmern wie die Seelen der Menschen. Auch das Kaufhaus Thalheim am Ku'damm ist zerstört. Fassungslos stehen die drei Schwestern Rike, Silvie und Florentine vor der Ruine des einst so stolzen Familienunternehmens. Doch Rike, die Älteste, hat einen Traum: Sie will das Kaufhaus wieder aufbauen und mit raffinierten Stoffen und neuesten Modekreationen Farbe in das triste Nachkriegsberlin bringen. Nach der Währungsreform scheint es tatsächlich aufwärts zu gehen, die Menschen hungern nach Konsum und schönen Dingen. Doch die neuen Zeiten bringen neue Probleme. Als ein dunkles Geheimnis zutage tritt, das ein unrühmliches Licht auf das Kaufhaus und seine Geschichte wirft, müssen die Schwestern erkennen, dass die Vergangenheit noch immer lebendig ist… 

Autorin

Brigitte Riebe ist promovierte Historikerin und arbeitete zunächst als Verlagslektorin. Sie hat mit großem Erfolg zahlreiche Romane veröffentlicht, in denen sie die Geschichte der vergangenen Jahrhunderte lebendig werden lässt. Ihre Bücher wurden in diverse Sprachen übersetzt. "Jahre des Aufbaus" ist der Auftakt ihrer großen 50er-Jahre-Trilogie über drei Schwestern und ihr Kaufhaus am Ku'damm. Band 2, "Wunderbare Zeiten", erzählt die Geschichte der mittleren Schwester Silvie, der dritte Teil, "Tage der Hoffnung", widmet sich Nesthäkchen Florentine. Die Autorin lebt mit ihrem Mann in München.

Gebundene Ausgabe: 432 Seiten 
Verlag: Wunderlich; Auflage: 2. (23. Oktober 2018) 
Sprache: Deutsch 
ISBN-10: 3805203373 
ISBN-13: 978-3805203371


Meine Einschätzung 

Brigitte Riebe gehört seit vielen Jahren zu meinen Lieblingsschriftstellerinnen. Ihre Bücher haben oft einen historischen Hintergrund, sind sehr gut recherchiert und ihre bildhafte Erzählweise zieht den Leser sofort in den Bann der Geschichte.
Mit diesem Buch beginnt eine große 50er-Jahre-Trilogie, in deren Mittelpunkt die Schwestern Thalheim stehen und ihr Kaufhaus am Ku'damm. Jeder Band ist einer Schwester als Hauptperson gewidmet. Die drei Schwestern sind Ulrike, Silvie ( die einen Zwillingsbruder hat) und Florentine (geb. 1934 und damit das Nesthäkchen der Familie).
Mit dem ersten Band wird die Geschichte von Ulrike Thalheim, genannt Rike, besonders erzählt. Geboren 1920, verliert sie mit 11 Jahren bei einem schrecklichen Verkehrsunfall, dessen Zeuge sie ist, ihre Mutter. Als älteste der drei Thalheim-Schwestern muss sie nun früh lernen, Verantwortung zu übernehmen. Ihr Leben dreht sich um Stoffe, Schnitte, Mode und sie fühlt sich wohl im Thalheimer Kaufhaus, das ihr Vater mit viel Kraft aufgebaut hat. Doch der 2.Weltkrieg zerstört erst einmal Rikes Träume von einem besonderen Modekaufhaus. Bomben haben es zerstört und dann verlieren die Schwestern auch noch die Familienvilla, denn die Besatzungssoldaten nehmen es als ihr Quartier. Ihr Vater und ihr Bruder sind verschollen und die Nachkriegsjahre sind gezeichnet von Not, Hunger und Kälte. Doch Rike mit ihren jungen Jahren, entpuppt sich als gewiefte Geschäftsfrau, erkennt die Gesetze des Schwarzmarktes und ist bereit für ihren Traum vom neuen Modekaufhaus alles zu geben. Dabei bekommt sie auch Hilfe von ihren Schwestern und Freunden. Auch in der Liebe scheint sie Glück zu haben. Sie lernt den attraktiven Alessandro kennenlernt, einen Italiener, der die Mode genauso zu lieben scheint wie sie selbst und sie sehr unterstützt. Alles scheint einen glücklichen Verlauf zu finden, bis Rike eines Tages ein Familiengeheimnis erfährt. Was bedeutet es nun für ihr weiteres Leben ? Das erfährt der Leser in diesem bewegenden Buch.
Mich hat das Buch von der ersten Seite an gefesselt. Die Geschichte der Familie Thalheim ist sehr bewegend. Brigitte Riebe erzählt sehr bildhaft und man erlebt als Leser alles hautnah mit. Die Autorin setzt hier den Trümmerfrauen ein lebendes Denkmal, die mit ihren letzten Kräften, aber voller Optimismus für ein besseres Leben, die Trümmer beseitigten und damit den Grundstein für eine neue lebendige Stadt gelegt haben. Historisch bekommt man als Leser viel Wissenswertes über das damalige Leben in beiden Teilen von Berlin vermittelt. Hautnah erlebt man die Probleme der Familien in der geteilten Stadt. Die Geschichte zeigt aber auch, wie Freundschaft, Zusammenhalt und Liebe alle Probleme des Lebens besiegen können. Sie ist aber auch gleichzeitig eine Mahnung, nie wieder Krieg zuzulassen.
Ich kann dieses Buch nur jedem empfehlen, der mehr über die damalige Zeit und das Leben in Berlin erfahren möchte. Ich danke der Autorin für bewegende, spannende und berührende Lesestunden und freue mich schon auf die nächsten Teile der Triologie.




Freitag, 11. Januar 2019

Rezension zu National Geographic "Wie Sie die Welt noch nicht gesehen haben"

Inhalt

Fotografien, die verzaubern, einzigartig und verblüffend. In fünf Kapiteln werden visuelle Wunder aus unserer Welt gezeigt, die man so bisher nur selten bis gar nicht gesehen hat. Ein Känguru, das augenscheinlich übers Wasser laufen kann, eine verborgene Inschrift in der Taschenuhr Abraham Lincolns, das kleinste Museum der Welt oder ein mystischer Wald voller blauer Glockenblumen. Dieser Fotoband ist eine Augenweide und jedes Bild ein Unikat!

Autorin

Susan Tyler Hitchcock -  hat 13 Bücher geschrieben, darunter Frankenstein: Eine Kulturgeschichte, Mad Mary Lamb und Coming About: Eine Familienpassage auf See. Sie hat Abschlüsse in Englisch an der University of Michigan und der University of Virginia. Sie arbeitet als Buchredakteurin der National Geographic Society. Sie und ihr Mann wohnen in dem Haus, das sie in der Nähe des Blue Ridge von Virginia gebaut haben. Ihre beiden erwachsenen Kinder, John und Alison, leben beide in Charleston, South Carolina.


Gebundene Ausgabe: 400 Seiten 
Verlag: NG Buchverlag GmbH; Auflage: Neue (30. Oktober 2018) 
Sprache: Deutsch 
ISBN-10: 9783866904736 
ISBN-13: 978-3866904736 
ASIN: 3866904738
zu kaufen: https://amzn.to/2SMbiIk

Meine Einschätzung

Mit diesem Bildband habe ich wieder einen Bücherschatz in meinem Bücherregal. Dieser Prachtband ist wundervoll gestaltet. Die Fotos sind atemberaubend und fesseln den Betrachter. Als begeisterte Hobbyfotografin kann ich bei der Gestaltung von meinen eigenen Fotos viel Anregung aus diesem Band entnehmen.
Man kann seltene und außergewöhnliche Naturbilder von Frans Lanting, Art Wolfe, Stephen Alvarez und anderen Fotografen bewundern.
Auf rund 400 Seiten begibt der Betrachter sich auf eine Reise rund um die Welt und entdeckt unglaubliche Schönheiten, nicht nur der Natur. Eingeteilt sind die Aufnahmen in thematische Einheiten von Phänomenen der Natur, Leben, Orte, Dinge und Momente. Doch bekommt man als Betrachter der Fotos auch Einblicke in das Leben auf unserer Erde gestern und heute.
Dazu gehören ebenso Luftaufnahmen, als auch Porträts bedeutender Menschen, wie auch besondere Aufnahmen von Flora und Fauna, mit großem Seltensheitswert.
Geradezu atemberaubend sind zB.  Aufnahmen von den baumelnden Beinen eines Abenteurers  über der Skyline von Hongkong von einem Wolkenkratzer in schwindelerregender Höhe, vom Gruppensprung von Fallschirmspringern über Chicago. Seltene Naturaufnahmen wie zB. von den "wandernden Steine" der Racetrack Playa im Death Valley oder Poträtaufnahmen von seltenen Tieren ziehen uns in ihren Bann.
Die Fotos regen an, noch aufmerksamer durch unsere Welt zu gehen. Es ist ein Schatz, der uns die Besonderheiten unseres Lebens nahe bringt. Ich werde diesen Bildband noch oft in die Hand nehmen und damit dem Alltag entfliehen und die Schönheiten unseres Planeten immer wieder neu entdecken.





Rezension zu "Das geheime Lächeln" von Bettina Storks

Inhalt 

Als die Journalistin Emilia Lukin bei einer Auktion das Gemälde einer jungen Frau entdeckt, meint sie in ihr eigenes Spiegelbild zu blicken. Kann es sich um ihre Großmutter Sophie handeln? Um deren extravagantes Künstlerleben im Paris der 1930er-Jahre ranken sich wilde Gerüchte, Emilias Mutter Pauline aber hüllt sich in Schweigen. Emilia lässt das traurige Lächeln auf dem Porträt nicht mehr los, und so folgt sie dessen Spuren in die Provence und nach Paris. Dabei gerät sie tief in die Geschichte einer leidenschaftlichen Frau, deren Leben auf geheimnisvolle Weise mit ihrem verknüpft ist.

Autorin 

Bettina Storks, geboren 1960 in Waiblingen, studierte Romanistik, Deutsche Philologie sowie Kulturwissenschaften und promovierte an der Universität Freiburg. Nachdem sie mehrere Jahre als Redakteurin tätig war, veröffentlichte sie ihre Romane "Das Haus am Himmelsrand" und "Die Stimmen über dem Meer". Bettina Storks lebt in Bodman-Ludwigshafen am Bodensee. 

Taschenbuch: 480 Seiten 
Verlag: Diana Verlag (12. März 2018) 
Sprache: Deutsch 
ISBN-10: 3453359747 
ISBN-13: 978-3453359741
zu kaufen: https://amzn.to/2ACAaeA

Meine Einschätzung

Diese sehr bewegende und ergreifende Geschichte einer Familie, erzählt in mehreren Zeitebenen und Perspektiven hat mich von der ersten Seite an gefesselt und in ihren Bann gezogen. Erzählt wird die Geschichte dreier Generationen und die Schreibweise ist so bildhaft, dass man glaubt als Leser mitten im Geschehen zu sein.
Emilia eine Journalistin entdeckt bei einer Auktion ein Gemälde mit dem Bild einer jungen Frau, die ihr ähnlich sieht. Kann es ihre Großmutter Sophie sein, die bei der Geburt ihrer Tochter, Emilias Mutter gestorben sein soll und um deren Leben viele Gerüchte in der Familie erzählt werden. So macht sich Emilia auf, um das Bild zu ersteigern und gerät damit in einen Strudel von Ereignissen, die das Familiengeheimnis um Sophie klären sollen. Damit will Emilia ihre eigenen Wurzeln finden und die eigene Mutter, die unter psychischen Problemen leidet, besser verstehen können.
Der Weg zur Aufklärung der Lebensumstände ihrer Großmutter führt Emilia in die wilde, raue Landschaft des Lubéron, wo Emilia der letzten Liebe ihrer Großmutter begegnet. Wird sie durch Jean-Pierre der Wahrheit näherkommen oder spielt er nur ein Verwirrspiel mit ihr, denn viel deutet darauf hin, dass vieles nicht so war, wie es scheint...
Durch immer wieder unverhoffte Wendungen in der Geschichte wird die Spannung bis zum Schluss aufrecht erhalten.
Sophie galt als schwarzes Schaf der Familie und wurde von der Familie verstoßen, als sie als junge Frau in den 30er Jahren nach Paris ging. Hier erlebt sie ihre große Liebe, die aber vom Schatten des 2.Weltkrieges gezeichnet ist. Als Emilia das Häuschen ihrer Großmutter erbt und es für sich wohnlich einrichtet, entdeckt sie viele Spuren ihrer Großmutter und kommt der Wahrheit ein Stück näher...
Durch die unterschiedlichen Erzählstränge - kommt dem Leser das Leben von Sophie, Emilia und ihrer Mutter immer ein Stück näher. Die Charaktere der Geschichte sind liebevoll dargestellt und man hofft und bangt mit ihnen. Ich finde es toll, wie sich Emilia um ihre Mutti sorgt und ihr hilft mit der Vergangenheit ins Reine zu kommen. Auch die Liebe von Jean Pierre zu Sophie ist ergreifend. Selbst nach ihrem Tod scheint er immer noch mit ihr verbunden und versucht ihr Erbe zu behüten und an ihre Tochter und Enkelin weiterzugeben.
Gut gelungen sind die Verbindungen zwischen Erzählung und historischem Geschehen im Roman. So erfährt der Leser von dem französischen Ort Dieulefit, dessen Bewohner jüdischen Mitbürgern während des 2.Weltkrieges Unterschlupf und Hilfe gegeben hat und somit ihnen das Leben gerettet hat. 
Insgesamt kann ich sagen, dass der Roman bei mir seine unvergeßlichen Spuren hinterlassen hat.
Er hat mir bewegende und spannende Lesestunden geschenkt und ich werde gern auch weitere Bücher der Autorin Bettina Storks lesen und weiterempfehlen.