Samstag, 19. Dezember 2020

Rezension zu " Die zwei Leben des Ludwig van Beethoven: Biographie " von Ulrich Drüner

 

Inhalt

"Beethoven ist nicht der Kunst-Heros, der niemanden braucht und alles ganz allein aus sich heraus zu schaffen vermag, wie man dies seit fast zweihundert Jahren so gern dargestellt hat. Vielmehr bedurfte er immer der anderen."

Ulrich Drüner, langjähriger Orchestermusiker und Musikantiquar, erzählt das Leben Ludwig van Beethovens aus einer ganz neuen Perspektive. Dass Beethoven sich nach der Erkrankung des Gehörsinns als Künstler aus der Krise heraus neu entfalten konnte, verdankt er zu großen Teilen seiner „unsterblichen Geliebten“ und der bisher unterschätzten tiefen Freundschaft mit dem österreichischen Erzherzog Rudolph. Beide verhalfen dem Komponisten zu einem zweiten Leben.

Das Leid seiner späten Jahre rührt, wie Ulrich Drüner ausführt, nicht nur von der fortschreitenden Vereinsamung, sondern auch aus dem Umstand, dass Beethoven davon überzeugt war, mit der „unsterblichen Geliebten“ ein Kind gezeugt zu haben. Sehen durfte er dieses Kind nie. Ludwig van Beethovens einst fortschrittliche Einstellung gegenüber Frauen erfuhr dadurch eine folgenreiche Wandlung. Nicht nur deswegen weicht in dieser Biografie der Mythos vom unbeugsamen Republikaner einer differenzierteren Darstellung.

Autor 

Ulrich Drüner, 1943 in Frankreich geboren, hat Musik und Musikwissenschaft studiert und über Richard Wagner promoviert. Er war Bratschist im Stuttgarter Kammerorchester und im Orchester der Staatsoper Stuttgart. 1983 gründete er ein Musikantiquariat und arbeitete bei Rundfunk- und Fernsehproduktionen über große Komponisten mit. 2006 veröffentlichte er das Buch „Mozarts Große Reise. Sein Durchbruch zum Genie 1777-1779“. Seine Biografie „Richard Wagner. Die Inszenierung eines Lebens“ (Blessing 2016) wurde von der Kritik als Meilenstein der Literatur über diesen Komponisten gefeiert. Ulrich Drüner lebt in Stuttgart. 

Herausgeber : Karl Blessing Verlag; Originalausgabe Edition (27. Juli 2020) 

Sprache: : Deutsch 

Gebundene Ausgabe : 528 Seiten 

ISBN-10 : 3896676334 

ISBN-13 : 978-3896676337

 Meine Einschätzung

Diese im Beethovenjahr 2020 erschienene umfangreiche Biographie bringt dem Leser den weltberühmten Musiker Ludwig van Beethoven nicht nur von seiner erfolgreichen Seite als Komponist näher, sondern man lernt den Menschen intensiv kennen.

Ich liebe seine 9. Sinfonie, bei deren Aufführung im Dresdner Zwinger in den 70iger Jahren ich im Chor mitgesungen habe und die für mich ein unvergeßliches Erlebnis war. Auch seine Schicksalssinfonie und seine Oper" Fidelio" gehören zu meinem Lieblingsstücken dieses großen Musikers.

Deshalb war ich auch besonders auf diese Biographie gespannt und wurde nicht enttäuscht. 

Das Buch ist in 3 Teile gegliedert: 

  • Teil 1 | Das erste Leben: In der Gunst des Schicksals - jung, hochbegabt und wohlauf: Musik aus dem Geiste der Natur
  • Teil 2 | Das zweite Leben: Verhängnis Hörverlust - Musik der Naturerinnerung und der geistigen Erhöhung
  • Teil 3 | Riss im zweiten Leben und das Los der Taubheit - Die Familiendramen und die Allmacht des Geistes

Sehr interessant fand ich die tiefen Einblicke in die Entstehungsgeschichte seiner musikalischen Werke. Dabei sind die Zusammenhänge zwischen seinem Leben und der Musik gut dargestellt.

Die Biographie ist unterhaltsam und zugleich mit einer Spannung geschrieben, die den Leser eintauchen lässt in das Leben dieses einmaligen musikalischen Genies, das trotz seiner Taubheit noch so unsterblich große musikalische Werke geschrieben hat.

Die enthaltenen Illustrationen veranschaulichen dem Leser die Lebensumstände Beethovens in der damaligen Zeit. Die Biographie ist sehr gut recherchiert und beinhaltet Anmerkungen aus Berichten zu musikalischen Aufführungen oder aus Memoiren von Weggefährten des Künstlers.

Ich habe auch viel Interessantes und Neues zu seiner Liebe zur Gräfin Josephine von Brunsvik, seiner Geliebten erfahren. Diese war für ihn Inspiration und Muse. Doch da die Gräfin in der Gefahr lebte durch die Liebe zu Beethoven ihr Sorgerecht für ihre Kinder zu verlieren, hatte diese Beziehung keine Zukunft.

Die darauffolgende Freundschaft zu Rudolph, Erzherzog von Österreich, der zeitweilig Beethovens Schüler war, bereicherte seine Werke in der zweiten Schaffenshälfte seines Lebens.

Diese Biographie kann ich nur weiterempfehlen.  

Rezension zu " Es wird Zeit – Das Tagebuch zum Klagen, Lachen, Klügerwerden" von Ildikó von Kürthy

 

Inhalt

Loslassen und Aufbrechen. Das ist die Herausforderung vor der wir stehen, wenn unser Leben allmählich in die Jahre kommt.
"Es wird Zeit - Das Tagebuch zum Klagen, Lachen, Klügerwerden" von Bestsellerautorin Ildikó von Kürthy ist eine Reisebegleitung für Frauen in Aufbruchstimmung. Für mutige und ehrliche Frauen, die in der Lebensmitte Bilanz ziehen, die Abschied nehmen müssen von liebgewonnenen Menschen, liebgewordenen Gewohnheiten und vertrauten Vorstellungen. Das Buch schenkt normal-verzweifelten, normal-unperfekten, normal-neurotischen Frauen einen Heimathafen. Es ist ein Ort der Freundschaft und Inspiration, mit wunderschön gestalteten und illustrierten Zitaten, bewegenden, lustigen und zweifelnden Texten der Autorin. Und es ist ein behüteter Raum für die Notizen, Gedanken und Geschichten der Leserinnen. Zum Loslassen und Aufbrechen.

Autorin


Ildikó von Kürthy ist Rheinländerin, Mutter von zwei Söhnen, Journalistin und Kolumnistin bei der Brigitte. Sie lebt mit ihrem Mann und den Kindern in Hamburg, und besonders an Karneval hat sie schlimme Sehnsucht nach ihrer alten Heimat. Ildikó von Kürthys Romane wurden mehr als sechs Millionen Mal gekauft und in 21 Sprachen übersetzt. Sie ist eine der meistgelesenen deutschen Schriftstellerinnen, ihr erster Roman «Mondscheintarif» wurde fürs Kino verfilmt, und auch ihre Sachbücher, «Unter dem Herzen», «Neuland» und «Hilde» waren allesamt Bestseller. Zuletzt erschien ihr Roman und Nummer-1-Bestseller «Es wird Zeit».

Herausgeber : Rowohlt Taschenbuch; 1. Edition (1. Dezember 2020) 

Sprache: : Deutsch 

Taschenbuch : 240 Seiten 

ISBN-10 : 3499005638 

ISBN-13 : 978-3499005633

 Meine Einschätzung

Ich schreibe gerne Tagebücher. Oft nur kleine Notizen oder Erkenntnisse, die der Tag mir gebracht hat.

Die Autorin sagt selbst über ihr Tagebuch: " Dieses Tagebuch ist nicht nur ein Buch mit leeren Seiten. Es ist eine Aufforderung zum Schreiben, zum Lesen, zum Fragenstellen und zum Zuhören. Es ist eine Einla­dung zur Freundschaft und eine Ermunterung zum Teilen und Mitteilen von Einsich­ten und Aussichten, von Zweifeln und Nöten und den Fragen, die uns alle bewegen, wenn das Leben allmählich in die Jahre kommt. Denn mit der Zeit habe ich erlebt, dass das Schreiben noch viel mehr ist als ein siche­rer Ort des Trostes: Es ist ein Weg zu Erkenntnis und Reife."

Dieses Tagebuch ist eine Besonderheit, da es verbunden ist mit einer Website eswirdzeit.de, die von der Autorin ins Leben gerufen wurde. Im Tagebuch findet der Leser Textstellen mit Symbolen für Website, Instagram oder Podcast und wird durch dadurch eingeladen, diese zu besuchen, um hier Ergänzungen zu den im Buch enthaltenen Texten zu finden.

So zum Beispiel die Podcast Serie "Frauenstimmen" mit Gesprächen über bewegende Fragen der Lebensmitte, auf youtube bekommt man Einblicke in das Leben der Autorin und man findet auf der Website Anregungen zum Ausfüllen der sogenannten Sonntagsseiten, die unter verschiedenen Themen stehen. So zB. Gedanken über die verblichene und manchmal traurige Schönheit von Sonntagen, Erinnerung an unsere Kindheit, über unsere Eltern, über den Schmerz...

Das Tagebuch enthält genügend Platz, um über einzelne Tage unsere Gedanken festzuhalten. Das Datum kann selbst eingesetzt werden. Zwischen diesen leeren Seiten, findet man Lebensweisheiten der Autorin mit wunderschönen Grafiken, zum anderen Texte, die uns in das Leben  der Autorin blicken lassen, die zum Nachdenken anregen und auch aufmuntern sollen.

Dieses Tagebuch ist etwas ganz besonderes. Es regt einen an, aufmerksamer seinen Alltag zu betrachten. Positives und Negatives zu erkennen und dadurch sein Leben besser gestalten zu können.

Mich wird es dieses Jahr begleiten und meinen Alltag bereichern.


Rezension zu Anne auf Green Gables" von Lucy Maud Montgomery

 
   

Inhalt
 
Als Anne Shirley aus dem Waisenhaus auf Green Gables ankommt, einer idyllischen Farm in einem kleinen Ort auf den kanadischen Prince Edward Islands, erfüllt sich für sie ein Traum. Ihre neuen Adoptiveltern, die älteren, etwas spröden Geschwister Marilla und Matthew Cuthbert sind jedoch zunächst weniger begeistert: Eigentlich wollten sie einen Jungen auf ihrer Farm aufnehmen und die kleine rothaarige Anne hat mit ihrer überbordenden Fantasie einen ganz eigenen Kopf. Doch schon bald haben die Bewohner Avonleas das faszinierende Mädchen in ihr Herz geschlossen.


Gekürzte Lesung mit Jessica Schwarz
 
Herausgeber : cbj audio; Gekürzte Lesung Edition (19. Oktober 2020) 
Sprache: : Deutsch 
ISBN-10 : 383715260X 
ISBN-13 : 978-3837152609 
Leseniveau : 10 Jahre und älter
 
Meine Einschätzung
 
Ich lernte die Geschichte von Anne durch die Netflix Serie "Anne with an E" kennen. Daraufhin kaufte ich mir das dazugehörige Kinderbuch, das Lucy Maud Montgomery im Jahre 1908 geschrieben hat.
Nun war ich sehr gespannt auf das Hörbuch. Die Geschichte des rothaarigen Mädchens Anne wird darauf von der Schauspielerin Jessica Schwarz erzählt. Auf 6 CDs mit einer Länge von 6 Stunden und 45 min taucht man in die Welt des kleinen rothaarigen Mädchens ein.
Den beiden Geschwistern Matthew und Marilla auf Prince Edward Island wird das Waisenkind Anne aus Versehen als Pflegekind zugewiesen. Beide wollten eigentlich einen Jungen zur Unterstützung bei der Arbeit auf ihrer Farm aufnehmen. Doch sie bringen es nicht übers Herz das Mädchen wieder zurück ins Heim zu bringen. Anne ist ein besonderes Kind mit sehr viel Phantasie, guter Auffassungsgabe, Hilfsbereitschaft und so lebt sie sich schnell auf der Farm ein. Während Matthew ohne Probleme das Mädchen in sein Herz geschlossen hat, kann seine Schwester nicht gleich Gefühle für das Waisenkind zeigen.
In der Schule wird Anne wegen ihrer roten Haare und ihres quirliges Auftreten oft angegriffen. Doch sie findet in der gleichaltrigen Nachbartochter Diana endlich die ersehnte „Busenfreundin“. 
Durch ihr oft zu tolpatschiges Auftreten passieren dem Mädchen oft Missgeschicke, doch sie ist bereit zu lernen, denn auf keinen Fall möchte sie ins Waisenhaus zurück, an das sie nur schlechte Erinnerungen hatte. 
Die Geschichte wird sehr gut erzählt und nimmt den Zuhörer mit in die Welt der kleinen Anne, mit all ihren Freuden, Gefühlsschwankungen und auch Leiden. Man ist mittendrin und erlebt die Abenteuer der kleinen Hauptheldin hautnah mit.
Ein Hörbuch, das man gerne anhört und das ich gern weiterempfehlen möchte. 

Samstag, 28. November 2020

Rezension zu Greg Tagebuch 15 "Halt mal die Luft an" von Jeff Kinney

 

Inhalt

Zugegeben, Familienurlaube sind einfach nicht Gregs Ding. Doch für diese Sommerferien hat seine Mom ganz besondere Pläne: eine Tour mit dem Wohnmobil quer durchs ganze Land. Und es klingt sogar so, als könnte diese Reise richtig cool werden! Jedenfalls so lange, bis Greg und seine Familie auf einem Campingplatz landen, der alles andere als paradiesisch ist. Als es anfängt, wie aus Kübeln zu regnen, steht Greg das Wasser bald bis zum Hals ...

Gregs Tagebuch von Jeff Kinney ist eine der erfolgreichsten Kinderbuchserien der Welt. Die humorvollen Comics um Greg Heffley besitzen mittlerweile Kultstatus.


Autor


Jeff Kinney ist NEW YORK TIMES-Bestseller-Autor und wurde für seine Serie Gregs Tagebuch bereits sechs Mal mit dem Nickelodeon Kids’ Choice Award in der Kategorie Lieblingsbuch ausgezeichnet. Das TIME MAGAZINE zählte ihn zu den hundert einflussreichsten Menschen der Welt. Er ist außerdem Gründer der Website Poptropica, die vom TIME MAGAZINE zu den fünfzig besten Websites gewählt wurde. Jeff Kinney verbrachte seine Kindheit in der Nähe von Washington, D.C., und zog 1995 nach Neuengland. Mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen lebt er in Massachusetts, wo sie die Buchhandlung An Unlikely Story besitzen.

Gebundene Ausgabe : 224 Seiten 

ISBN-10 : 3833906367 

ISBN-13 : 978-3833906367 

Abmessungen : 14.2 x 2.5 x 20.8 cm 

Herausgeber : Baumhaus; 2. Aufl. 2020 Edition (17. November 2020) 

Leseniveau : 10 - 12 Jahre

 

Meine Einschätzung 

 Das 15. Abenteuer von Gregs Tagebüchern, wurde wie jedes Jahr schon ungeduldig erwartet. Nicht nur für Kids ab 10 Jahre, sondern auch für uns älterer Bücherwürmer ist es immer wieder ein Erlebnis die Tagebücher von Greg zu lesen. Dazu die lustigen und liebevoll gestalteten Zeichnungen, die dieses Comic zu einem Lesevergnügen machen. Gerade in diesem Jahr, in dem wir mit mit vielen Einschränkungen leben müssen, bringt das Buch gute Laune und Optimismus in den Alltag.

Wir erleben eine besondere Urlaubsreise, die Greg mit seinen Eltern und seinen beiden Brüdern in einem Wohnmobil unternimmt. Froh darüber, aus ihrem unbehaglichen Quartier bei der Oma herauszukommen, das sie beziehen mussten, da bei ihrem Hausbau so vieles nicht geklappt hat und nun das Geld knapp wird, fahren sie mit dem Wohnmobil ins Grüne. Doch wie gewohnt, wird es nicht ein Traumurlaub, sondern die Familie stolpert von einer Katastrophe in die andere. In der Wildnis von Amerika lauern viele Gefahren und auch das alte Wohnmobil macht mehr Probleme als Freude.

Da die Wildnis nicht so den erhofften Erholungseffekt für die Familie bringt, sucht man sich ein Plätzchen auf einem Campingplatz. Mit viel Humor und Augenzwinkern wird vom Autor der Urlaubsalltag der Camper beschrieben. Manches wird dem Leser vielleicht bekannt vorkommen, wie zB. überfüllte Waschgelegenheiten, wenn es auch hier im Buch überspitzt dargestellt wird.

Leider ist Rupert, Gregs bester Freund mit seinen Eltern in Urlaub gefahren und so versucht Greg neue Freunde auf dem Campingplatz zu finden, was aber garnicht so einfach ist. Die verschiedenen Altersgruppen bekämpfen sich untereinander und Greg gerät in komplizierte Situationen.

Wie Greg sich aus der Schlinge zieht und ob die Familie doch noch ein paar erholsame Tage haben wird, erfährt man in diesem Comic-Tagebuch-Roman.

Ich bin sicher, dass das Buch auf vielen Wunschzetteln zu Weihnachten steht. Mir hat es lustige Lesestunden gegeben.

 

Rezension zu "White Christmas - Das Lied der weißen Weihnacht" von Michelle Marly

 

Inhalt

Dreaming of a White Christmas.

Hollywood, Heiligabend 1937. Für den erfolgreichen Jazz-Komponisten Irving Berlin aus New York ist dieser Tag stets ein besonderer – er verbindet damit sein größtes Glück und gleichzeitig auch einen schweren Schicksalsschlag. Doch diesen Heiligabend muss Irving, zum ersten Mal getrennt von seiner Familie, unter der Sonne Kaliforniens verbringen. Voller Sehnsucht nach seiner Frau und den Kindern beginnt er an einem Song über die Weihnachtszeit zu arbeiten – und erfährt schließlich, dass auch in Hollywood ein Weihnachtswunder geschehen kann.

Eine bezaubernde Liebesgeschichte und die Geschichte des erfolgreichsten Weihnachtsliedes aller Zeiten


Autorin


Hinter Michelle Marly verbirgt sich die deutsche Bestsellerautorin Micaela Jary, die in der Welt des Kinos und der Musik aufwuchs. Durch ihren Vater, den Komponisten Michael Jary, entdeckte sie schon früh ihre Leidenschaft für französische Chansons. Lange Jahre lebte sie in Paris, heute wohnt sie mit Mann und Hund in Berlin und München.

 

Gebundene Ausgabe : 272 Seiten 

ISBN-10 : 3352009392 

ISBN-13 : 978-3352009396 

Abmessungen : 11.5 x 2.7 x 19 cm 

Herausgeber : Rütten & Loening; 1. Edition (22. September 2020)

 

Meine Einschätzung 

Es ist die bewegende Liebesgeschichte zwischen Irving Berlin, einem Brodway Komponisten, der aus einer russisch-jüdischen Einwanderungsfamilie stammt und Ellin Macka, Tochter eines schwerreichen und dazu irisch-katholischen Geschäftsmannes im Amerika 1924-1937.

Die Geschichte hat mich von der ersten Seite gefesselt. Man erfährt viel vom Leben des Kompoisten, der als Zeitungsjunge und später als singender Kellner seinen Lebensunterhalt verdienen musste und sich durch Talent und Können an die Spitze der damaligen Unterhaltungsbranche gekämpft hat. Als er 1924 der jungen Millionärstochter Ellin Mackay auf einer Dinnerparty begegnet, beginnt eine Liebesgeschichte, deren glückliches Ende, der Leser herbeihofft. Denn der Vater von Ellin ist absolut gegen die Verbindung der beiden. Mit einem Juden und noch dazu einen Musiker, der 15 Jahre älter als seine Tochter ist, möchte er in seiner Familie nichts zu tun haben. Er schickt seine Tochter auf lange Reisen ua. nach Europa, in der Hoffnung, dass sich diese Liebelei auflöst. 

Die Erzählweise ist sehr unterhaltsam und bildhaft. Als Leser wird man direkt in das Geschehen mit hineingezogen und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Man erfährt abwechselnd in Rückblicken viel vom Leben des berühmten Komponisten und wer kennt nicht sein Lied von der weißen Weihnacht. Durch diese Geschichte erfährt man, was ihn bewegte, dieses Lied zu schreiben.

Ellin zeigt sich als moderne und starke Frau, die versucht die Fesseln des Elternhauses abzustreifen, aber oft zweifelt sie auch und möchte ihren Vater und ihre Oma nicht verletzen. Beim Lesen hofft und bangt man mit ihr mit ... Sie benutzt ihre vom Vater aufgezwungenen Reisen um Gemeinsamkeiten zwischen Christentum und Judentum zu finden, zB. in Israel. Das fand ich beim Lesen sehr interessant und ich habe dadurch auch neue Einblicke in beide Religionen bekommen.

Durch die Erzählweise in mehreren Zeitebenen wird der Spannungsbogen immer hochgehalten. Man möchte erfahren, warum 1937 der Komponist alleine zu Weihnachten in warmen Kalifornien ist und Sehnsucht nach weißen Weihnachten hat...

Ob die Liebe am Ende siegt und was der Grund für die Komposition dieses so bekannten Weihnachtsliedes ist, erfährt der Leser in dieser wunderschönen berührenden Geschichte.

Ein Buch, das jetzt in der Vorweihnachtszeit sicher viele begeisterte Leser finden wird.

Mittwoch, 11. November 2020

Rezension zu "Weihnachten am Ku damm" von Brigitte Riebe

 

Inhalt

Eine bewegende Weihnachtsgeschichte mit den Thalheim-Schwestern aus Brigitte Riebes Bestsellertrilogie «Die Schwestern vom Ku'damm».

Bitterkalt ist es im Jahrhundertwinter des Jahres 1946. Der Krieg ist vorbei, nun ächzt das zerstörte Berlin unter dem „Hungerwinter“. Auch das einst prächtige Kaufhaus am Ku’damm liegt in Trümmern, selbst die vergleichsweise wohlhabende Familie Thalheim kann von einem opulenten Weihnachtsfest nur träumen. Eines Abends weht der klirrend kalte Winterwind einen kleinen Jungen zum provisorisch eingerichteten Modegeschäft am Savignyplatz. Erich ist halb verhungert und scheint mutterseelenallein in der Stadt zu sein. Kurzentschlossen nimmt Rike, die älteste von drei Schwestern, ihn mit nach Hause - sein weizenblondes Haar erinnert sie an Oskar, ihren im Krieg verschollenen Bruder. Der Kleine soll ein Weihnachtsfest haben, das er nie vergisst, da sind Rike, Silvie und Florentine sich einig. Doch woher einen Weihnachtsbaum nehmen, wenn sogar der Tiergarten abgeholzt ist?


Autorin


Für promovierte Historikerinnen ist es nicht unbedingt typisch, dass sie historische Romane zu verfassen. Doch Brigitte Riebe, 1953 in München geboren, hat sich nach ihrer Tätigkeit als Lektorin genau dafür entschieden. Sie möchte, wie sie sagt, „Geschichte durch Geschichten erzählen.“ Ihr erster Roman, „Palast der blauen Delphine“, erschien 1994, zahlreiche weitere schriftstellerische Reisen in die Vergangenheit folgten. Inzwischen ist sie im 20. Jahrhundert angekommen mit "Marlenes Geheimnis" (Diana Verlag, 2017) und der Trilogie (Rowohlt/Wunderlich Verlag) über das Berlin der 50er Jahre: "Die Schwestern vom Ku'damm Band 1 - Jahre des Aufbaus", sowie Band 2, "Die Schwestern vom Ku'damm - Wunderbare Zeiten".
Band 3 "Die Schwestern vom Ku'damm - Tage der Hoffnung" ist seit April 2020 erhältlich. Im Oktober 2020 erscheint "Weihnachten am Ku'damm."
Zusammen mit Gesine Hirsch verfasst sie unter dem Pseudonym Felicitas Gruber die Regionalkrimis über die Giesinger Rechtsmedizinerin Dr. Sofie Rosenhuth, bei Fans bekannt als "die kalte Sofie".
Riebe lebt als freie Schriftstellerin in der bayerischen Landeshauptstadt. 

 Gebundene Ausgabe : 160 Seiten 

ISBN-13 : 978-3805200738 

Größe und/oder Gewicht : 11.9 x 1.62 x 19.5 cm 

Herausgeber : Wunderlich; 1. Edition (13. Oktober 2020)

 

Meine Einschätzung 

Brigitte Riebe gehört zu meinen Lieblingsschriftstellerinnen. Mir gefällt besonders ihre Schreibweise und ihre gut recherchierten Geschichten. Natürlich kenne ich die Schwestern Thalheim aus den anderen Romanen der Thalheim Trilogie der Autorin. Deshalb habe ich mich sehr auf dieses neue Buch gefreut. Doch auch für die Leser, die die Romanreihe über die Thalheim Schwestern noch nicht kennen, ist dieses Buch sehr lesenswert.

Die Geschichte nimmt den Leser mit in den Jahrhundertwinter des Jahres 1946 in das zerstörte Berlin. Weihnachten steht vor der Tür, doch im Nachkriegswinter braucht es schon viel Glück und Organisationstalent, damit Weihnachten trotz allem ein schönes Fest wird. Die Schwestern Rike, Silvie und Florentine halten wie immer zusammen und machen zusammen einen Plan für ein schönes Weihnachten. Als sie auch noch einen halbverhungerten kleinen Jungen finden, der mutterseelenallein und halberfroren durch die Straßen des zerstörten Berlin irrt, nehmen sie ihn bei sich auf und bald erfahren sie seine traurige Geschichte. Auch für ihn soll es ein unvergeßliches Fest werden, trotz aller Probleme. Doch es scheint umöglich in Berlin, in dem jeder Baum als Feuerholz im Ofen landet, einen Weihnachtsbaum zu finden. Wie dann doch noch der Herzenswunsch des kleinen Erich zu Weihnachten in Erfüllung geht und die Thalheims ein schönes Weihnachtsfest mit vielen Überraschungen feiern können, kann man in diesem kleinen, sehr liebevoll geschriebenen Buch lesen.

Die Schreibweise der Autorin ist wie immer so bildhaft, dass man glaubt mitten im damaligen Berlin zu sein. Viele Orte, die beschrieben werden, habe ich selbst in diesem Sommer besucht...Beim Lesen glaubt man die klirrende Kälte zu spüren, bangt und hofft man mit den handelnden Personen mit. Der kleine tapfere Erich ist mir gleich ans Herz gewachsen. Sein Schicksal ist ein Beispiel für alle Menschen, die durch Kriege ihre Heimat verloren haben und heute auch sehr aktuell.

Die Geschichte zeigt, wie durch Freundschaft, Liebe und Zusammenhalt die größten Probleme gemeinsam gelöst werden können und lässt so manches unserer heutigen "Problemchen" verschwindend klein aussehen. 

Ein Buch, das jetzt in der Vorweihnachtszeit sicher viele begeisterte Leser finden wird.

 

 

Samstag, 7. November 2020

Rezension zu "Du kannst Wunder vollbringen" von Jan Becker

 

Inhalt

Das Leben beschert uns jeden Tag neue Wunder, wir müssen sie nur sehen und für uns nutzen, wie Jan Becker in seinem neuen Buch zeigt.

Der "Wundermacher" und Meister-Hypnotiseur beschäftigt sich seit langem mit den magischen Seiten unserer Welt und erklärt in seinem Buch, wie Magie seine Lebensphilosophie geprägt hat und warum es wichtig ist, den eigenen Blick für die alltäglichen Wunder zu schärfen.

Mit vielen magischen Beispielen und Praxis-Übungen

Mithilfe zahlreicher Beispielgeschichten und Praxis-Übungen zeigt Jan Becker den Lesern, worin die Magie des Lebens besteht und auf welche Weise sie eine neue Perspektive auf sich und ihre Möglichkeiten bekommen können, um ihr volles Potenzial zu entfalten.

Das bisher persönlichste Buch des Bestseller-Autors, mutmachend und lebensverändernd!


Autor


Jan Becker ist ausgebildeter Hypnosetrainer und arbeitet als Coach für Persönlichkeiten und Institutionen aus Wirtschaft, Sport und Politik. Auf der Bühne beeindruckt »der sanfte Schädelchirurg« (Süddeutsche Zeitung) seit über zehn Jahren sein Publikum. 

  

ISBN-13 : 978-3492061933 

Broschiert : 304 Seiten 

Größe und/oder Gewicht : 13.6 x 2.5 x 20.5 cm 

Herausgeber : Piper Paperback; 3. Edition (31. August 2020)

 

 Meine Einschätzung

Ich habe alle Bücher von Jan Becker gelesen und dabei schon viele Anregungen bekommen, Probleme im Leben mit seiner Hilfe zu lösen. Ich war deshalb sehr neugierig auf sein neues Buch und wurde nicht enttäuscht. Dieses Mal entführt er uns in die Welt der Magie und lässt uns Wunder im eigenen Leben entdecken. 

Er gibt dem Leser Anleitung, wie man das Potenzial der Magie des alltäglichen Lebens nutzen kann. Dabei findet man in diesem Buch zahlreiche Übungen, Spiele und Anekdoten. Diese helfen auch in Stresssituationen, mit eigener Vorstellungskraft seine Welt in einen positiven Ort zu verwandeln.

Zu einem Online Programm und Podcast findet man im Buch einen QRCode und die entsprechende Website. 22 Schwarz-Weiß Abbildungen veranschaulichen das Geschriebene in den einzelnen Kapiteln.

In 14 Abschnitten werden Schwerpunkte beleuchtet, wie: 

Woraus bestehen Wunder,was haben sie mit Magie zu tun, warum jeder die Lizenz hat, sie zu vollbringen;

Warum die Entzauberung der Welt gestern war, Wissenschaft nicht das Gegenteil von Magie ist, was uns alle zu Zauberern werden lässt;

Spüre die Magie auf, wo du sie nicht vermutet hast...;

Was uns die alltägliche Magie der Bücher und Filme lehrt und wie wir im Staunen begreifen, dass die Kraft unserer Gedanken die Welt verändern kann;

Wie du Angst vor Unbekannten überwindest, Neugier zu Gewohnheit machst und nebenbei glückliche Erinnerungen webst;

In den nachfolgenden Kapiteln geht es ua. um Werkzeuge zur Wunscherfüllung, Zeitreisen in die Kindheit, Zauberworte zum Schutz vor alten Flüchen, die Kraft der richtigen Worte, der Weg ins Glück, die Überwindung von Krisen, das richtige Zuhören als Schlüssel zu den Welten anderer, den Voodoo Zauberer für Liebe nutzen, Orakel und dein Unterbewusstsein.

Ich habe das Buch mit großem Interesse gelesen. Viele von den Übungen werden mich im Alltag begleiten und mir helfen Krisensituationen zu überwinden und die Magie zu nutzen mein Leben schöner zu gestalten.

Die Schreibweise ist leicht verständlich, positiv und warmherzig. Seine Worte: " Wir alle brauchen Magie wie Vitamine", werden mich künftig durch mein Leben leiten und vieles positiver sehen lassen, als vorher.


 

Rezension zu "Das Mädchen aus Glas" von Julie Hilgenberg

 

Inhalt

Berlin, 1913. Elisa leidet unter der seltenen und wenig erforschten Glasknochenkrankheit, weshalb sie ihr wohlbehütetes Zuhause kaum verlässt. Louis ist ein Draufgänger und liebt das Risiko. Die von den Eltern vereinbarte Eheschließung erscheint ihnen zunächst wie eine Bestrafung – zumal Elisa in ihren Arzt Wilhelm verliebt ist. Doch während der Erste Weltkrieg heraufzieht, kommen Elisa und Louis sich näher. Als die beiden Männer an die Front müssen, zeigt sich, wie stark Elisa wirklich ist – und sie erfährt, was es bedeutet, wahrhaftig zu lieben.


Autorin


Julie Hilgenberg, Jahrgang 1991, studierte Journalistik und arbeitet als Schauspielerin sowie freie Journalistin für die Süddeutsche Zeitung. Der Gedanke, dass man oft gar nicht anders kann, als jemanden zu mögen, wenn man ihn erst richtig kennenlernt, inspirierte sie zu »Das Mädchen aus Glas«. Neben dem Schreiben gilt ihre Leidenschaft dem Reisen quer durch Europa und in exotische Länder. Sie lebt in der Nähe von München, wo sie sich als Leiterin eines Jugend-Literaturkreises engagiert.  

 

ISBN-13 : 978-3453360570 

Taschenbuch : 512 Seiten 

Herausgeber : Diana Verlag (11. Mai 2020)

Meine Einschätzung 

Dieses Buch hat mich von Anfang an gefesselt und sehr bewegt. Die Hauptheldin, Elisa ist an der Glasknochenkrankheit erkrankt, die zu der damaligen Zeit, 1913, noch kaum erforscht worden ist. Um möglichst Knochenbrüche zu verhindern, wird Elisa mit Tabletten ruhig gestellt und verlebt ihre Kindheit und Jugend abgeschottet im Haus ihrer Eltern. Einziger Lichtblick in dieser Zeit sind die Besuche von Wilhelm, der Sohn ihres Hausarztes, der später ihre Behandlung übernimmt.

Um die Schokoladenfabrik ihres Vaters zu retten, wird von ihm ihre Hochzeit mit Louis, den Sohn eines Bankiers arrangiert. Louis ist ein Luftikus, der jedem Rock hinterherläuft, auf Partys geht und vom Geld seines Vaters lebt. Die Ehe besteht anfangs nur auf dem Papier, denn er hat keinerlei Gefühle zu Elisa, die er nur als Krüppel ansieht. Diese wiederum hat Gefühle zu Wilhelm entdeckt, der sich aber wiederum nicht getraut seine Gefühle ihr gegenüber zu offenbaren...

Die Autorin nimmt uns mit auf eine Zeitreise und es gelingt ihr gut in ihrer Schreibweise, dem Leser die damalige Zeit mit all ihren Problemen näher zu bringen. Die Rechte der Frauen werde unterdrückt und ihr Leben ist abhängig von einer gut arrangierten Heirat. Während die Männer ihr Leben weiterführen können, wie sie es wünschen, haben die Frauen zu Hause auf ihren Mann zu warten und sind für den Haushalt und das Vorbereiten von Feiern zuständig.

So verzweifelt Elisa am Anfang über die arrangierte Ehe ist, bedeutet es für sie immer mehr Freiheit und sie lernt das Leben neu lieben und auch ihre eigenen Wünsche umzusetzen. Die Handlung wird überschattet vom 1. Weltkrieg und auch hier gelingt es der Autorin sehr gut die Grausamkeiten des Krieges und die dadurch entstehenden Wendungen in den Schicksalen der Menschen zu verdeutlichen.

Ob es für Elisa und Louis eine positive Wendung in ihrer Ehe gibt und was aus Elisas Jugendliebe zu Wilhelm wird, kann der Leser in diesem Buch erfahren.

 

Rezension zu "Die Tochter des Zauberers" von Heidi Rehn

 

Inhalt

„Ein vielschichtiges Buch über die schillerndste Tochter Thomas Manns.“ Brigitte Glaser

New York, 1936: Erika hofft darauf, mit ihrem politischen Kabarett die Amerikaner für den Kampf gegen Hitler zu gewinnen. Dann lernt sie im Kreis der europäischen Exil-Künstler einen Mann kennen, der ihr mehr bedeutet, als sie jemals für möglich gehalten hätte – den Arzt und Lyriker Martin Gumpert, der fasziniert ist von ihrer Stärke und Unabhängigkeit. Bald muss sie sich entscheiden: Ergreift sie die Chance, sich als Kämpferin für Frieden und Freiheit zu etablieren, oder setzt sie ihr persönliches Glück an erste Stelle?

Die bislang unbekannte Liebesgeschichte einer großen Frau, die sich in einer düsteren Epoche behaupten muss.


Autorin


Geboren und aufgewachsen im romantischen Mittelrheintal kam Heidi Rehn zum Studium nach München. Und blieb aus Liebe dort hängen, auch wenn ihr der Blick auf den Rhein und überhaupt einen vernünftigen Fluss sehr abgeht.
Sie arbeitete als Dozentin an der Uni, PR-Beraterin in einer Agentur, freie Journalistin und Texterin. Pünktlich zur Jahrtausendwende erschien ihr erster Roman. Mit dem „Haus der schönen Dinge“ (Knaur 2017) über eine fiktive jüdische Kauf- und Warenhausdynastie zwischen Kaiserzeit und Reichspogromnacht gelang ihr der Sprung auf die Bestsellerliste. 2014 erhielt sie den „Goldenen Homer“ für den besten historischen Gesellschafts- und Beziehungsroman.
Die Geschichte Deutschlands in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist eines ihrer großen Themen. Da jedoch nie alles, was sie mit größter Leidenschaft über den historischen Background zusammenträgt, zwischen die Buchdeckel passt, und sie sowieso „vor Ort“ lebt, bietet Heidi Rehn als „Kopfkino live“ sehr beliebte Spaziergänge „Auf den Spuren von...“ zu den Schauplätzen ihrer München-Romane an. Ab sofort sind die auch virtuell auf YouTube erlebbar:
https://www.youtube.com/channel/UCO3qRWFTyXn29uqtejJ7rtg
Aktuelle Termine und alle weiteren Infos auf der Website www.heidi-rehn.de 

 

 Taschenbuch : 448 Seiten 

ISBN-13 : 978-3746635811 

Größe und/oder Gewicht : 13.3 x 3.4 x 20.5 cm 

Herausgeber : Aufbau Taschenbuch; 1. Edition (18. August 2020)

 

 Meine Einschätzung

 Das Buch erschien in der der Künstlerinnen-Reihe des Aufbau Verlages. Die Autorin kenne ich schon von vielen ihrer Veröffentlichungen und liebe ihre Schreibweise.

Im Buch lernen wir näher die Tochter von Thomas Mann, Erika Mann, kennen und besonders den Abschnitt ihres Lebens, in dem sie gemeinsam mit ihrem Bruder nach New York vor den Nazis emigriert ist. 

Der Roman zeigt ihre ersten 15 Monate im amerikanischen Exil, weil das ein wichtiger Wendepunkt in Erikas Leben ist. Sie versucht ihrem Kabarett aus Deutschland in den USA eine neue Heimat zu geben, doch es gibt mit dem Programm, dass vor allem für Deutsche konzipiert ist, Schwierigkeiten das amerikanische Publikum damit zu begeistern. Mit viel Kampfesmut versucht Erika Sponsoren für das Kabarett zu gewinnen. Die Menschen in Amerika kennen den großen deutschen Schriftsteller Thomas Mann gut und sind in den Verantstaltungen sehr interessiert daran, auch mehr über das Privatleben der Manns von seiner Tochter zu erfahren. So beschließt Erika, als politische Rednerin und Autorin weiterzumachen und so ihren Beitrag im Kampf gegen Nazideutschland zu leisten.

Der Leser bekommt auch so manchen tiefen Einblick in ihr Privatleben, in ihr Liebesleben. So erfährt man von ihrer Beziehung zu Therese Giehse. Später lernt sie in Amerika den jüdischen Arzt und Schriftsteller Martin Gumpert kennen und verliebt sich in ihn.

Heidi Rehn hat sehr gut recherchiert und kann so dem Leser Einblicke in die Emigrantenszene in New York geben. 

Die Schreibweise ist bildhaft, doch mir fehlt an manchen Stellen der Spannungsbogen, der Lust macht aufs Weiterlesen. Die Handlung ist nicht immer fließend, sondern ähnelt einem Dokumentarbericht. Man ist als Leser mehr Beobachter, als Mitfühlender. Aber insgesamt kann man durch das Buch viel Neues über das damalige Leben der deutschen Emigranten in New York erfahren, ihre Probleme, ihre Sehnsüchte, ihren täglichen Kampf um eine neue Existenz.

Ich habe das Buch mit großem Interesse gelesen und wünsche ihm viele interessierte Leser.

 

Dienstag, 13. Oktober 2020

Rezension zu "Haus des Geldes- Escape Buch" von Ivan Tapia und Montse Linde

 





Inhalt

 Das offizielle Escape Buch zum Netflix Megaerfolg! Hilf dem Professor und schnappe Dir die Beute. Ein Paket ohne Absender. Im Innern: ein unsignierter Brief, ein Notizbuch, eine verschlossene Schachtel, ein Foto einer Dali-Maske und eine rote Papierfliege. Der Überfall auf die spanische Banknotendruckerei liegt bereits eine Weile zurück, aber es besteht kein Zweifel: Sergio Marquina - besser bekannt als Der Professor - hat einen Teil der Beute für Sie versteckt. Alles, was Du nun tun musst, um den Schatz zu finden: die Rätsel und Hinweise entschlüsseln, die Codes knacken und der Spur des Geldes folgen. In diesem Buch bist Du die Hauptfigur. Du musst Lösungen für die Herausforderungen finden, mit denen Du in dieser Geschichte konfrontiert wirst. Um zu erfahren, auf welcher Seite die Geschichte weitergeht, musst du herausfinden, was sich hinter dem Rätsel verbirgt und die Lösung in eine Zahl umwandeln. - Das erste offizielle Escape-Buch zur Netflix-Erfolgsserie - Das Exit-Room-Spiel als interaktiver Rätselspaß - Spanung pur für zuhause und unterwegs Das ultimative Geschenk für alle Fans von "Haus des Geldes"! Aber auch Escape-Freunde und ausgefuchste Rätsellöser, die die Serie nicht geschaut haben, werden an den Denksport-Aufgaben, Kopfnüssen und Logikrätseln in diesem Escape-Thriller ihre Freude haben. Spannende Unterhaltung für Superhirne und Rätselknacker!

 

Autoren

Ivan Tapia ist Gründer und Rätselautor von Cocolisto, einer Firma für Lern- und Unterhaltungsspiele, die bereits mit vielen großen spanischen Konzernen gearbeitet hat.

Montse Linde 


Taschenbuch : 208 Seiten 

ISBN-10 : 3966641224 

ISBN-13 : 978-3966641227 

Größe und/oder Gewicht : 18.5 x 1.8 x 26.1 cm 

Herausgeber : Heel; 1. Auflage (29. Mai 2020)

 

Meine Einschätzung 

Da ich ein großer Fan der Netflix Serie "Haus des Geldes" bin und außerdem gerne Escape Spiele mit meinen Mädels löse, habe ich mich sehr über dieses Buch gefreut.

Das Buch ist so gestaltet, dass der Leser die eigentliche Hauptfigur ist. Durch das Finden von Lösungen für seine Herausforderungen, erfährt er auf welcher Seite er weiterlesen muss, denn die Kapitel sind durcheinandergeraten.

in jedem Kapitel findet man ein Rätsel, zu denen man Hilfsmittel verwenden muss, die auf den Seiten 175 bis 207 zum Ausschneiden abgedruckt sind. Die Lösung des jeweiligen Rätsels ergibt die jeweilige Zahl der Seite, auf der man weiterlesen muss.

Es gibt mehrere Hinweise auf die Lösung, so dass man selbst über den Schwierkeitsgrad entscheiden kann.

Das Buch ist dem Tagebuch des Professors nachgestaltet, der die Banküberfälle organisiert hat. Es ist spannend geschrieben und durch die Rätsel wird man angeregt, möglichst schnell weiterzulesen.

Das Buch ist ein Muss für jeden Fan der Serie. Es macht auch Spaß gemeinsam zu lesen und die Rätsel zu lösen. Dabei ist es gar nicht notwendig das gesamte Buch auf einmal zu lesen oder zu lösen.  

Die Illustrationen sind interessant gestaltet und enthalten Fotos aus der beliebten Serie.

Ich wünsche dem Escape Buch viele begeisterte Fans. 

Rezension zu "Ach du meine Nase" - Das Quiz zu Film und Fernsehen der DDR von Mirko Krüger


Inhalt 

Welcher britische Serienheld ermittelte 1985 im DDR-Fernsehen? Wie heißt der erste Indianerfilm der DEFA? Welche amerikanische Westernserie wurde 1971 im DDR-Fernsehen gezeigt? Und wer war Podo?Dieses Fernseh-Quiz bringt Fragen und Antworten über alles, was in der DDR Programm war und heute Kult ist. Es ist eine Einladung an alle, die sich gern erinnern an Paul und Paula, an Herricht und Preil, an den Kleinen Muck und an Pittiplatsch. Wer schon immer mal mit Gojko durch die Prärie reiten wollte und wer beim Unsichtbaren Visier feuchte Hände bekam, für den wird dieser Band zum großen Ratespaß.

Autor


Mirko Krüger (geb. 1963) ist Journalist sowie Sachbuch-Autor. Er hat die Klugscheißer-Reihe begründet, welche seit 2018 im Klartext Verlag erscheint. Krügers Wurzeln als Buchautor liegen in seinem großen Interesse an der Kriminal- und Rechtsgeschichte. Bereits im Jahr 2001 erschien sein erster Pitaval, drei weitere Bände folgten. Außerdem ist er Autor bzw. Herausgeber zahlreicher Titel zur Kulturgeschichte sowie zum Reiseland Thüringen. Krüger wurde wiederholt mit Journalisten-Preisen geehrt. 

Taschenbuch : 176 Seiten 

ISBN-10 : 3837522628 

ISBN-13 : 978-3837522624 

Größe und/oder Gewicht : 13.9 x 1.5 x 21.1 cm 

Herausgeber : Klartext Verlag; 1. Auflage (29. Juni 2020)

 Meine Einschätzung

Der Titel dieses Quizbuches ist der bekannte Ausruf von Pittiplatsch, dem Lieben, Figur des DDR Kinderfernsehens. In diesem Buch nimmt der Autor uns mit auf eine Reise quer durch die Fernseh- und Filmgeschichte der DDR. Zu unterschiedlichen Themen, werden auf einer Seite Fragen gestellt, deren Antworten auf der Rückseite stehen. 

Da gibt es Themen wie Unsere Stars, Kultserien, Krimiserien, Indianerfilme, Humor und Show, Märchenfilme, Kinder und Jugen, Film-und Fernsehgeschichte, Verbotene Filme, Verfilmte Literatur, Nachrichten und Politik, Fernsehmagazine, Sportfernsehen, Werbung, Wetsfernsehen, Westliche Spielfilme und Filme über die DDR.

Teilweise ist das Büchlein illustriert mit Fotos zu den Themen oder Skizzen. Dem Autor ist so ein sehr unterhaltsames Buch gelungen, das anregt Erinnerungen oder neues Wissen bei einer interessanten Quizrunde mit Familie oder Freunden aufzufrischen oder zu erlangen.

Für alle Leser interessant, die sich gern an das DDR Fernsehen erinnern und beim Lesen Wissenwertes über die heute kultigen Sendungen und Filme erfahren möchten.


Rezension zu "DDR für Klugscheißer" von Mirko Krüger

 

Inhalt

 Dies ist ein Buch über eine Tote. Besser gesagt: Dies ist ein Buch über eine Untote. Die Untote heißt DDR. Die Deutsche Demokratische Republik ging 1989 unter. Sie ist Vergangenheit. Dennoch existiert sie nicht nur in politischen Debatten weiter. Seither fragen wir uns immer wieder: Was war die DDR, wie war die DDR? Wird sie von Ampelmännchen und bezahlbaren Mieten symbolisiert, von Ostbrötchen und sicheren Arbeitsplätzen? Oder sollte man zuerst den Schießbefehl nennen, die Stasi und die Diktatur des Proletariats? Anders gefragt: Ist es gefährlicher, die DDR zu verharmlosen oder sie zu dämonisieren? Klugscheißer wissen auf alles eine Antwort. Auch auf Fragen wie diese.

 

Autor

Mirko Krüger (geb. 1963) ist Journalist sowie Sachbuch-Autor. Er hat die Klugscheißer-Reihe begründet, welche seit 2018 im Klartext Verlag erscheint. Krügers Wurzeln als Buchautor liegen in seinem großen Interesse an der Kriminal- und Rechtsgeschichte. Bereits im Jahr 2001 erschien sein erster Pitaval, drei weitere Bände folgten. Außerdem ist er Autor bzw. Herausgeber zahlreicher Titel zur Kulturgeschichte sowie zum Reiseland Thüringen. Krüger wurde wiederholt mit Journalisten-Preisen geehrt. 


Taschenbuch : 104 Seiten 

ISBN-10 : 3837522121 

ISBN-13 : 978-3837522129 

Größe und/oder Gewicht : 13 x 1.2 x 20 cm 

Sprache: : Deutsch

 

Meine Einschätzung 

Dieses Buch versucht die DDR vorzustellen und Antworten auf Fragen zu geben, die oft nicht mal Klugscheißer über dieses Land kennen. Es erzählt von populären Irrtümern und anderen Wahrheiten über die DDR, die einmal meine Heimat war. Man liest über unseren damaligen Alltag, der nicht nur schwarz-weiß oder grau war, sondern sehr oft ganz bunt.

Was verstand der DDR-Bürger unter Erichs Krönung? Warum existierte in der DDR kein 1000-Mark-Schein? Welches Gebäude hieß im Volksmund Tränenpalast? Wer nannte sich Clemens Kerber (kleine Hilfe: Der Mann war eng mit Manfred Krug verbunden)? 

Mit diesem Büchlein geht der Autor gegen sogenannte Klugscheißer vor, die vor allem im Westen leben und denken sie können heute allen das Leben in der DDR erklären. Er verwahrt sich gegen die Etikettierung der Deutschen in „Ossis“ und „Wessis“. Warum? Weil diese Begriffe seiner Meinung nach ab- und ausgrenzen.

Er zeigt Fakten auf und somit geht er gegen Schwarz- Weiß- Malerei in den Erzählungen so mancher Klugscheißer über die DDR vor. Es geht ua. auch um Ampelmännchen und bezahlbare Mieten, Mangelwirtschaft und Observierung, sichere Arbeitsplätze und Schießbefehl. Er zeigt die Widersprüche und räumt mit manchem Klischee auf. 

Der Leser erfährt ua. das der Trabi garnicht aus Pappe war und zeichnet den Alltag in der DDR unterhaltsam anhand von Anekdoten nach. Auch die kulturelle Vielfalt der DDR kommt im Buch nicht zu kurz. Eine kleine Sammlung politischer Witze, ein Klugscheißer Quiz und eine kurze Zeitreise durch die DDR stehen am Ende diese unterhaltsamen Sachbuches, das ich nur jedem in Ost und West empfehlen kann.

Rezension zu "Goethe für Klugscheißer" von Dagmar Gaßdorf& Bertold Heizmann

 

Inhalt

 Goethe als den Dichter der Deutschen kennt wohl jeder - sollte man zumindest meinen. Schließlich gehören seine Gedichte wie Der Zauberlehrling und Werke Die Leiden des jungen Werther oder Faust zum Standard-Lehrstoff in den Schulen. Aber wissen Sie eigentlich, welche geflügelten Worte in unserer Alltagssprache auf Goethe zurückgehen und in welcher Stadt der nach Goethes Romanfigur benannte Lotte-Tower steht? Können Sie erraten, unter welchem Pseudonym Goethe durch Italien reiste? Und kennen Sie wirklich schon alle seine Frauengeschichten? Bertold Heizmann und Dagmar Gaßdorf präsentieren mit enormem Fachwissen und viel Humor verblüffende Fakten aus Goethes Leben und Werk, decken dabei populäre Irrtümer auf und bringen auch so manchen vermeintlichen Goethe-Kenner zum Staunen. Ein Lesevergnügen für alle Goethe-Fans und solche, die es werden wollen!

Autoren 

Dagmar Gaßdorf ist promovierte Philologin. Sie hat in führenden Funktionen großer Unternehmen gearbeitet, eine Werbeagentur geleitet, die RUHR REVUE verlegt und kürzlich mit Die Taube auf dem Dach ihren ersten Roman vorgelegt. Bertold Heizmann hat an der Ruhr-Universität Bochum promoviert und ist nach wissenschaftlicher Tätigkeit in den Schuldienst gegangen. Bei den Schülern erwarb er sich (möglicherweise nicht ganz zu Unrecht) den Ruf eines Klugscheißers. 

Taschenbuch : 104 Seiten 

ISBN-10 : 3837523152 

ISBN-13 : 978-3837523157 

Größe und/oder Gewicht : 13 x 1 x 20 cm 

Herausgeber : Klartext; 1. Auflage (3. August 2020)

 

Meine Einschätzung 

In diesem Büchlein aus der Serie "für Klugscheißer" des Klartext Verlages wird dem Leser das Leben des großen deutschen Dichters Johann Wolfgang von Goethe näher gebracht. Mit verblüffenden Fakten aus seinem Leben und mit viel Humor beleuchten sie die Hintergründe des Schaffens und des Lebens dieses großen Dichters.

Die beiden Autoren sind  Mitglieder der Goethe-Gesellschaft Essen. Durch ihre guten Recherchen gelingt es ihnen, Goethe in all seinen Widersprüchlichkeiten zu zeigen. Damit erfährt der Leser dieses Sachbuches viel mehr, als das Schulwissen im Deutschuntericht ihm gelehrt hat.

Goethe, der nach dem Wunsch seines gestrengen Vaters, dessen Nachfolge als Jurist antreten sollte, war immer auf der Flucht. Die Autoren zeigen auf, wie schwer es Goethe fiel, Menschen wirklich nah an sich heranzulassen und Freundschaften einzugehen. Sie zeigen uns einen Menschen mit all seinen Schwächen, Freuden und Leidenschaften.
Bereits zu Lebzeiten hatte Goethe einen Ruf als Dichtergott in Weimar, aber daran musste er sehr arbeiten. Denn zu den beliebtesten Autoren zählten zu seiner Zeit zwei andere Weimarer Zeitgenossen – der Räuber-Roman-Autor Vulpius, desen Rinaldini-Geschichten die Bestseller ihrer Zeit waren und August von Kotzebue, dessen Dramen das Publikum sogar am Weimarer Theater verlangte, an dem Goethe Direktor war. 

 Über Goethes Liebe zu den Frauen erfährt der Leser einiges Neues in diesem Sachbuch. Erst seine Reise nach Italien half Goethe, seine tiefverwurzelte Scheu vor dem weiblichen Geschlecht zu verlieren. Interessant fand ich dabei die Antwort der Autoren auf die Frage, ob Goethe vielleicht schwul war.

In dem Büchlein werden auch Verbindungen zwischen seinen bekannten Werken, wie Faust oder seine bekannten Gedichte, wie zB. "Der Zauberlehrling " zu seinen Gefühlen, der Zerissenheit und seinen Charakterzügen veranschaulicht.

Auch über das Multitalent Goethes gibt es viel Unterhaltendes zu lesen. So hat er über 2600 Bilder gemalt. Viele Jahrzehnte hat er sich mit der Farbenlehre befasst und seine Erkenntnisse in einem 2000 Seiten umfassenden Werk zusammengetragen.

Sein Treffen mit Napoleon 1808 war mir neu und zeigt ihm in einem ganz neuen Licht. Was Goethe an Napoleon so faszinierte, erfährt man in diesem Buch...

Seine Liebe zu den Naturwissenschaften zeigt sich in seiner Begeisterung seines Studiums an der Jenaer Anatomie. Was es dabei mit einem Kiefernknochen auf sich hat, lest es selbst in einem Kapitel nach...

Das Büchlein beinhaltet eine Übersicht seiner wichtigsten literarischen Werke, zeigt auf, was für ein großer Musikliebhaber er war und schließt ab mit dem Kapitel - Goethe als Popstar.

Im Anhang kann man sein neu erworbenes Wissen in einem Quiz überprüfen.

Ich kann dieses sehr unterhaltsame Sachbuch nur jedem empfehlen, der mehr über Goethe, als sein Schulwissen über diesen großen Dichter hergibt, erfahren möchte.  


 

Rezension zu "Leipzig für Klugscheißer" von Mirko Krüger

 

Inhalt

 Mein Leipzig lob ich mir. Goethes Lobpreisung ist der Stolz vieler Leipziger. Doch stammt dieser Satz überhaupt aus dem Mund des Dichters? Oder ist es um das berühmte Zitat ganz anders bestellt? Mirko Krüger erzählt von populären Irrtümern und anderen Wahrheiten. Knallhart recherchiert, aber stets mit einem Augenzwinkern, beantwortet er Fragen wie diese: Weshalb gehören Leipzig und Kaffee-Genuss untrennbar zusammen? Warum heißt das in Leipzig gern gegessene Törtchen ausgerechnet Lerche? Was verbindet die Stadt mit dem ersten Tatort-Krimi aller Zeiten? Und wieso fanden die großen Demonstrationen der Wendezeit stets montags statt? Klugscheißer haben angeblich auf alles eine Antwort. 

Autor

Mirko Krüger (geb. 1963) ist Journalist sowie Sachbuch-Autor. Er hat die Klugscheißer-Reihe begründet, welche seit 2018 im Klartext Verlag erscheint. Krügers Wurzeln als Buchautor liegen in seinem großen Interesse an der Kriminal- und Rechtsgeschichte. Bereits im Jahr 2001 erschien sein erster Pitaval, drei weitere Bände folgten. Außerdem ist er Autor bzw. Herausgeber zahlreicher Titel zur Kulturgeschichte sowie zum Reiseland Thüringen. Krüger wurde wiederholt mit Journalisten-Preisen geehrt. 

Taschenbuch : 104 Seiten

 ISBN-10 : 383752275X 

ISBN-13 : 978-3837522754 

Größe und/oder Gewicht : 13.4 x 1.2 x 20.2 cm 

Herausgeber : Klartext; 1. Auflage (3. August 2020)

Meine Einschätzung 

Als Leipzigerin, die seit 60 Jahren in dieser schönen Stadt lebt, hat mich das Büchlein sehr interesssiert. Ich lerne gern Wissenswertes über unsere Stadt dazu und war neugierig darauf, was der Autor, ein Thüringer, der in Leipzig studiert hat, über meine Heimatstadt zu erzählen hat.

Er erzählt über historische Begebenheiten, recherchierte über Anekdoten, die sich über Jahre hinweg in Leipzig erzählt werden und räumt auf mit Behauptungen, die er genau beleuchtet hat. Das alles in unterhaltsamer Form und oft mit einem Augenzwinkern.

Historisches gibt es so über die Völkerschlacht zu erfahren. Der Autor führt uns zu Gedenksteinen, die an diese Schlacht erinnern und es gibt Wissenswertes über das Völkerschlachtdenkmal zu erfahren.

10 Fakten über Bach bringt dem Leser diesen bedeutsamen Musiker und sein Leben näher.

10 Persönlichkeiten, die in Leipzig geboren wurden, stellt uns der Autor kurz vor,ua. Leibniz, Max Klinger- dessen Werke ich sehr liebe und die man auch im Museum der Bildenden Künste ansehen kann, Bruno Apitz, Walter Ulbricht...Was bei der Aufzählung Bill Kaulitz zu suchen hat, frage ich mich aber doch...Schade, dass in der Aufzählung Lene Voigt fehlt, die beliebte Leipziger Mundartdichterin.

Die Geschichte um die Leipziger Lerche, ein beliebtes leckeres Gebäck darf natürlich in diesem Buch nicht fehlen.

Auch die Entwicklung Leipzigs aus einem Siedlungsdorf wird vom Autor beleuchtet. Doch bis heute ist nicht geklärt, wer eigentlich die ersten Leipziger waren und woher sie abstammen. 

Als Anhang gibt es eine Leipziger Zeitreise mit wichtigen Daten der Stadt Leipzig und es fehlen auch nicht 10 Fakten zur Friedlichen Revolution 1989.

Zusammenfassend kann ich einschätzen, dieses Büchlein gibt Anregungen sich in Leipzig umzusehen und gibt dem Leser viel Wissenwertes auf dem Weg mit. Für Leipziger wird das Wissen um ihre Heimatstadt neu zusammengefasst und wieder aus ihrer Erinnerung hervorgeholt.

Das unterhaltsame Büchlein, fein gemischt mit kleinen Rätselfragen, populären Irrtümern bis zu Aha-Erlebnissen, von denen Leipzig natürlich eine Menge hat, kann ich nur weiterempfehlen und wünsche dem Autor viele begeisterte Leser.

 

Sonntag, 9. August 2020

Rezension zu " Unsere glücklichen Tage" von Julia Holbe

  

Inhalt

Lenica, Marie, Fanny und Elsa verbringen einen nicht enden wollenden Sommer an der französischen Atlantikküste. Wie ein Versprechen liegt die Zukunft vor ihnen, so ausgelassen und unbeschwert sind sie, dass sie gar nicht merken, wie das Leben seine Weichen stellt. Als sie sich viele Jahre später wiedersehen, erkennen sie, dass ihre Träume sie noch immer wie eine schicksalhafte Kraft verbinden. Trotz allem, was geschehen ist, seit jenem Abend, als Lenica ihren Freund Sean mitbrachte. Und die unaufhaltbare Geschichte ihren Lauf nahm...Julia Holbe erzählt von den wirklich wichtigen Dingen des Lebens: von Liebe und Freundschaft, Schuld und Verrat, von Zufall und Schicksal und davon, dass wir die Vergangenheit immer nur so erinnern, wie wir sie haben wollen.

Autorin

Julia Holbe, Jahrgang 1969, ist Luxemburgerin. Sie lebt in Frankfurt am Main und in der Bretagne. Zwanzig Jahre arbeitete sie als Lektorin für internationale Literatur im S. Fischer Verlag. »Unsere glücklichen Tage« ist ihr erster Roman. 

 Gebundene Ausgabe: 320 Seiten 

Verlag: Penguin Verlag (16. März 2020) 

Sprache: Deutsch 

ISBN-10: 3328601104 

ISBN-13: 978-3328601104

 

Meine Einschätzung 

Dieser Roman lässt den Leser eintauchen in eine Geschichte voller Freundschaft, Liebe, Sehnsüchte, der Frage nach dem Sinn des Lebens und von verpassten Chancen. Elsa, die uns diese Geschichte aus ihrer Sicht erzählt, verbringt in ihrer Jugend gemeinsam mit ihren Freundinnen Lenica, Fanny, Marie den Sommer immer in einem Ferienhaus an der französischen Atlantikküste. Sie erleben jedes Jahr unbeschwerte Stunden und freuen sich auf ihren nächsten gemeinsamen Urlaub, bevor jede in ihren Alltag zurückkehrt. Nichts scheint diese Freundschaft zerstören zu können.

An einem Sommertag bringt Lenica ihren Freund Sean mit, ein junger Ire, der ab nun zum Freundeskreis dazu gehört. Elsa verliebt sich in ihn und glaubt mit ihm den Mann fürs Leben gefunden zu haben. Doch das Schicksal hat andere Wege geplant und so kommt es, dass es für alle der letzte gemeinsame Sommer im Leben gewesen sein soll...

Viele Jahre später begegnen sich Elsa, Marie und Fanny wieder und beschließen wieder gemeinsame Sommertage in dem Ferienhaus zu verbringen, so wie sie es in ihrer Jugend gemacht haben. Jede hat ihr Leben bis dahin ohne Kontakt zu den anderen Frauen gelebt. Sie sind teils verheiratet, haben Kinder, ihren Beruf...Doch das Band , das die Freundinnen früher verband, ist immer noch da und sie wollen gemeinsam darüber sprechen, was in ihrem Leben falsch lief, warum der Kontakt untereinander plötzlich nicht mehr da war. Dann steht plötzlich Sean im Ferienhaus...Alte Gefühle brechen auf und Elsa glaubt wieder, die Liebe ihres Lebens für immer gefunden zu haben. Doch der freiheitsliebende Ire ist nicht sofort bereit ein neues Leben mit ihr zu beginnen. Es fällt auch beiden schwer über ihre Gefühle zueinander zu sprechen und so verbringen sie zwar miteinander wunderschöne Sommertage, aber oft zweifelt Elsa an der Wahrhaftigkeit der Gefühle von Sean ihr gegenüber....

Warum kommt Lenica nicht zum Treffen der Freundinnen? Welches Geheimnis verbirgt Sean vor Elsa?

Wird es für beide eine Zukunft geben?

Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Die Schreibweise der Autorin ist beinahe poetisch. Sie versteht es sehr gut psychologisch die Hintergründe für die Handlungen der einzelnen Figuren herauszuarbeiten. Es ist ein leises Buch, das zum Nachdenken anregt. Es gibt dem Leser mit auf den Weg, jeden Tag des Lebens gut zu nutzen und nichts zu verschieben. Freundschaften müssen gepflegt werden und dazu gehört auch offen und ehrlich über Probleme zu sprechen und Verständnis für den anderen aufzubringen. Man soll seine Sehnsüchte versuchen zu erfüllen und seine Träume dadurch Wirklichkeit werden lassen.

Ich wünsche dem Buch viele begeisterte Leser.

 

  

Donnerstag, 6. August 2020

Rezension zu " Das verlorene Kopftuch - Wie der Iran mein Herz berührte" von Nadine Pungs



Inhalt

Ohne Kopftuch auf die Straße gehen, Wein trinken und sich bis über beide Ohren in einen Mann verlieben. All das erlebt Nadine Pungs im Iran, obwohl es streng verboten ist. Von Teheran über den Persischen Golf bis fast an die Grenze zu Aserbaidschan erkundet sie, wie das Land jenseits westlicher Klischees tatsächlich tickt. Sie will staunen und lernen und dieses Land mit all seiner Schönheit und Unerbittlichkeit begreifen. Wortgewaltig schildert sie, wie sich ihre Schwarz-Weiß-Vorstellungen in tausendundeine Schattierung auflösen und wie der Iran sie herausfordert und zugleich beschenkt.

Autorin

Nadine Pungs wurde 1981 im Rheinland geboren, studierte Literaturwissenschaft und Geschichte. Davor, währenddessen und danach tingelte jahrelang als Kleinkünstlerin durch die Dörfer und spielte am Theater. Auf der Suche nach Intensität und Schönheit zieht es sie immer wieder in die Welt. Bei Malik erschien zuletzt "Meine Reise ins Übermorgenland. Allein unterwegs von Jordanien bis Oman".

Taschenbuch: 256 Seiten
Verlag: NG Taschenbuch; Auflage: 1. (2. März 2020)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3492406343
ISBN-13: 978-3492406345

Meine Einschätzung

Ich war sehr neugierig auf dieses Buch, denn als junge Frau ganz alleine ohne Reisegruppe in den Iran zu fliegen und dort dieses Land zu erkunden, erfordert in meinen Augen sehr viel Mut. Ich selbst war als junge Frau im Nachbarland von Iran, in Aserbaidschan und habe dort privat Land und Leute kennen - und lieben gelernt. Aber im Iran ist die Stellung der Frau immer noch mittelalterlich und ich war schon sehr interessiert, mehr von der Autorin und ihren dortigen Erlebnissen zu lesen.
Ich wurde nicht enttäuscht, denn durch einen sehr lebendigen Schreibstil, glaubt man als Leser mit auf die Reise zu gehen. Natürlich nimmt Nadine Pungs auch westliche Vorstellungen von der Unterdrückung der Frau in einem von Mullahs beherrschten Land mit. Doch in Gesprächen mit Mädchen und Frauen zeigt sie uns, dass das Land sich im Wandel befindet. Immer mehr lehnen den Schleier oder das Kopftuch ab und bekommen auch Unterstüzung besonders von den jungen Männern. Doch es gibt immer noch strenge Regeln, sogar in Bussen und Bahnen gibt es extra Abteile für Männer und Frauen. Auch die Strafen für offen gezeigte Liebe, wie zB. einen Kuss in der Öffentlichkeit, oder Fremdgehen sind grausam und mittelalterlich, durch Auspeitschen und Steinigen...
Die Autorin ist sehr erfreut und überrascht über die Gastfreundlichkeit der Menschen, die sie in ihre Häuser einladen und bewirten. Auch bei der Suche eines Hotels, in dem man ohne Probleme übernachten kann, zeigen sich die Menschen sehr hilfsbereit. Auf Ausflügen mit Fremdenführern erlebt die Autorin die Schönheiten der Natur, erfährt viel aus der Geschichte des Landes und findet schnell neue Freunde. Es ist auch eine Reise zu sich selbst, denn in ruhigen Stunden, beim Warten auf den nächsten Bus oder beim Beobachten des Sonnenuntergangs, fühlt sie, dass auch in ihrem eigenen Leben sich etwas ändern muss, damit sie wieder glücklich sein kann.
In dem Buch zeigt die Autorin auch viele politische und gesellschaftliche Hintergründe auf und erklärt sie. Sie beschreibt die Rolle der Revolution, den Sturz des Schahs, die Rolle des Korans im heutigen Leben der Menschen. Das alles ist sehr unterhaltend und interessant.
Ich kann dieses Buch nur jedem empfehlen, der mehr über das heutige Leben der Menschen im Iran wissen möchte, mehr als oft die Nachrichten der westlichen Welt verbreiten.