Samstag, 28. November 2020

Rezension zu Greg Tagebuch 15 "Halt mal die Luft an" von Jeff Kinney

 

Inhalt

Zugegeben, Familienurlaube sind einfach nicht Gregs Ding. Doch für diese Sommerferien hat seine Mom ganz besondere Pläne: eine Tour mit dem Wohnmobil quer durchs ganze Land. Und es klingt sogar so, als könnte diese Reise richtig cool werden! Jedenfalls so lange, bis Greg und seine Familie auf einem Campingplatz landen, der alles andere als paradiesisch ist. Als es anfängt, wie aus Kübeln zu regnen, steht Greg das Wasser bald bis zum Hals ...

Gregs Tagebuch von Jeff Kinney ist eine der erfolgreichsten Kinderbuchserien der Welt. Die humorvollen Comics um Greg Heffley besitzen mittlerweile Kultstatus.


Autor


Jeff Kinney ist NEW YORK TIMES-Bestseller-Autor und wurde für seine Serie Gregs Tagebuch bereits sechs Mal mit dem Nickelodeon Kids’ Choice Award in der Kategorie Lieblingsbuch ausgezeichnet. Das TIME MAGAZINE zählte ihn zu den hundert einflussreichsten Menschen der Welt. Er ist außerdem Gründer der Website Poptropica, die vom TIME MAGAZINE zu den fünfzig besten Websites gewählt wurde. Jeff Kinney verbrachte seine Kindheit in der Nähe von Washington, D.C., und zog 1995 nach Neuengland. Mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen lebt er in Massachusetts, wo sie die Buchhandlung An Unlikely Story besitzen.

Gebundene Ausgabe : 224 Seiten 

ISBN-10 : 3833906367 

ISBN-13 : 978-3833906367 

Abmessungen : 14.2 x 2.5 x 20.8 cm 

Herausgeber : Baumhaus; 2. Aufl. 2020 Edition (17. November 2020) 

Leseniveau : 10 - 12 Jahre

 

Meine Einschätzung 

 Das 15. Abenteuer von Gregs Tagebüchern, wurde wie jedes Jahr schon ungeduldig erwartet. Nicht nur für Kids ab 10 Jahre, sondern auch für uns älterer Bücherwürmer ist es immer wieder ein Erlebnis die Tagebücher von Greg zu lesen. Dazu die lustigen und liebevoll gestalteten Zeichnungen, die dieses Comic zu einem Lesevergnügen machen. Gerade in diesem Jahr, in dem wir mit mit vielen Einschränkungen leben müssen, bringt das Buch gute Laune und Optimismus in den Alltag.

Wir erleben eine besondere Urlaubsreise, die Greg mit seinen Eltern und seinen beiden Brüdern in einem Wohnmobil unternimmt. Froh darüber, aus ihrem unbehaglichen Quartier bei der Oma herauszukommen, das sie beziehen mussten, da bei ihrem Hausbau so vieles nicht geklappt hat und nun das Geld knapp wird, fahren sie mit dem Wohnmobil ins Grüne. Doch wie gewohnt, wird es nicht ein Traumurlaub, sondern die Familie stolpert von einer Katastrophe in die andere. In der Wildnis von Amerika lauern viele Gefahren und auch das alte Wohnmobil macht mehr Probleme als Freude.

Da die Wildnis nicht so den erhofften Erholungseffekt für die Familie bringt, sucht man sich ein Plätzchen auf einem Campingplatz. Mit viel Humor und Augenzwinkern wird vom Autor der Urlaubsalltag der Camper beschrieben. Manches wird dem Leser vielleicht bekannt vorkommen, wie zB. überfüllte Waschgelegenheiten, wenn es auch hier im Buch überspitzt dargestellt wird.

Leider ist Rupert, Gregs bester Freund mit seinen Eltern in Urlaub gefahren und so versucht Greg neue Freunde auf dem Campingplatz zu finden, was aber garnicht so einfach ist. Die verschiedenen Altersgruppen bekämpfen sich untereinander und Greg gerät in komplizierte Situationen.

Wie Greg sich aus der Schlinge zieht und ob die Familie doch noch ein paar erholsame Tage haben wird, erfährt man in diesem Comic-Tagebuch-Roman.

Ich bin sicher, dass das Buch auf vielen Wunschzetteln zu Weihnachten steht. Mir hat es lustige Lesestunden gegeben.

 

Rezension zu "White Christmas - Das Lied der weißen Weihnacht" von Michelle Marly

 

Inhalt

Dreaming of a White Christmas.

Hollywood, Heiligabend 1937. Für den erfolgreichen Jazz-Komponisten Irving Berlin aus New York ist dieser Tag stets ein besonderer – er verbindet damit sein größtes Glück und gleichzeitig auch einen schweren Schicksalsschlag. Doch diesen Heiligabend muss Irving, zum ersten Mal getrennt von seiner Familie, unter der Sonne Kaliforniens verbringen. Voller Sehnsucht nach seiner Frau und den Kindern beginnt er an einem Song über die Weihnachtszeit zu arbeiten – und erfährt schließlich, dass auch in Hollywood ein Weihnachtswunder geschehen kann.

Eine bezaubernde Liebesgeschichte und die Geschichte des erfolgreichsten Weihnachtsliedes aller Zeiten


Autorin


Hinter Michelle Marly verbirgt sich die deutsche Bestsellerautorin Micaela Jary, die in der Welt des Kinos und der Musik aufwuchs. Durch ihren Vater, den Komponisten Michael Jary, entdeckte sie schon früh ihre Leidenschaft für französische Chansons. Lange Jahre lebte sie in Paris, heute wohnt sie mit Mann und Hund in Berlin und München.

 

Gebundene Ausgabe : 272 Seiten 

ISBN-10 : 3352009392 

ISBN-13 : 978-3352009396 

Abmessungen : 11.5 x 2.7 x 19 cm 

Herausgeber : Rütten & Loening; 1. Edition (22. September 2020)

 

Meine Einschätzung 

Es ist die bewegende Liebesgeschichte zwischen Irving Berlin, einem Brodway Komponisten, der aus einer russisch-jüdischen Einwanderungsfamilie stammt und Ellin Macka, Tochter eines schwerreichen und dazu irisch-katholischen Geschäftsmannes im Amerika 1924-1937.

Die Geschichte hat mich von der ersten Seite gefesselt. Man erfährt viel vom Leben des Kompoisten, der als Zeitungsjunge und später als singender Kellner seinen Lebensunterhalt verdienen musste und sich durch Talent und Können an die Spitze der damaligen Unterhaltungsbranche gekämpft hat. Als er 1924 der jungen Millionärstochter Ellin Mackay auf einer Dinnerparty begegnet, beginnt eine Liebesgeschichte, deren glückliches Ende, der Leser herbeihofft. Denn der Vater von Ellin ist absolut gegen die Verbindung der beiden. Mit einem Juden und noch dazu einen Musiker, der 15 Jahre älter als seine Tochter ist, möchte er in seiner Familie nichts zu tun haben. Er schickt seine Tochter auf lange Reisen ua. nach Europa, in der Hoffnung, dass sich diese Liebelei auflöst. 

Die Erzählweise ist sehr unterhaltsam und bildhaft. Als Leser wird man direkt in das Geschehen mit hineingezogen und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Man erfährt abwechselnd in Rückblicken viel vom Leben des berühmten Komponisten und wer kennt nicht sein Lied von der weißen Weihnacht. Durch diese Geschichte erfährt man, was ihn bewegte, dieses Lied zu schreiben.

Ellin zeigt sich als moderne und starke Frau, die versucht die Fesseln des Elternhauses abzustreifen, aber oft zweifelt sie auch und möchte ihren Vater und ihre Oma nicht verletzen. Beim Lesen hofft und bangt man mit ihr mit ... Sie benutzt ihre vom Vater aufgezwungenen Reisen um Gemeinsamkeiten zwischen Christentum und Judentum zu finden, zB. in Israel. Das fand ich beim Lesen sehr interessant und ich habe dadurch auch neue Einblicke in beide Religionen bekommen.

Durch die Erzählweise in mehreren Zeitebenen wird der Spannungsbogen immer hochgehalten. Man möchte erfahren, warum 1937 der Komponist alleine zu Weihnachten in warmen Kalifornien ist und Sehnsucht nach weißen Weihnachten hat...

Ob die Liebe am Ende siegt und was der Grund für die Komposition dieses so bekannten Weihnachtsliedes ist, erfährt der Leser in dieser wunderschönen berührenden Geschichte.

Ein Buch, das jetzt in der Vorweihnachtszeit sicher viele begeisterte Leser finden wird.

Mittwoch, 11. November 2020

Rezension zu "Weihnachten am Ku damm" von Brigitte Riebe

 

Inhalt

Eine bewegende Weihnachtsgeschichte mit den Thalheim-Schwestern aus Brigitte Riebes Bestsellertrilogie «Die Schwestern vom Ku'damm».

Bitterkalt ist es im Jahrhundertwinter des Jahres 1946. Der Krieg ist vorbei, nun ächzt das zerstörte Berlin unter dem „Hungerwinter“. Auch das einst prächtige Kaufhaus am Ku’damm liegt in Trümmern, selbst die vergleichsweise wohlhabende Familie Thalheim kann von einem opulenten Weihnachtsfest nur träumen. Eines Abends weht der klirrend kalte Winterwind einen kleinen Jungen zum provisorisch eingerichteten Modegeschäft am Savignyplatz. Erich ist halb verhungert und scheint mutterseelenallein in der Stadt zu sein. Kurzentschlossen nimmt Rike, die älteste von drei Schwestern, ihn mit nach Hause - sein weizenblondes Haar erinnert sie an Oskar, ihren im Krieg verschollenen Bruder. Der Kleine soll ein Weihnachtsfest haben, das er nie vergisst, da sind Rike, Silvie und Florentine sich einig. Doch woher einen Weihnachtsbaum nehmen, wenn sogar der Tiergarten abgeholzt ist?


Autorin


Für promovierte Historikerinnen ist es nicht unbedingt typisch, dass sie historische Romane zu verfassen. Doch Brigitte Riebe, 1953 in München geboren, hat sich nach ihrer Tätigkeit als Lektorin genau dafür entschieden. Sie möchte, wie sie sagt, „Geschichte durch Geschichten erzählen.“ Ihr erster Roman, „Palast der blauen Delphine“, erschien 1994, zahlreiche weitere schriftstellerische Reisen in die Vergangenheit folgten. Inzwischen ist sie im 20. Jahrhundert angekommen mit "Marlenes Geheimnis" (Diana Verlag, 2017) und der Trilogie (Rowohlt/Wunderlich Verlag) über das Berlin der 50er Jahre: "Die Schwestern vom Ku'damm Band 1 - Jahre des Aufbaus", sowie Band 2, "Die Schwestern vom Ku'damm - Wunderbare Zeiten".
Band 3 "Die Schwestern vom Ku'damm - Tage der Hoffnung" ist seit April 2020 erhältlich. Im Oktober 2020 erscheint "Weihnachten am Ku'damm."
Zusammen mit Gesine Hirsch verfasst sie unter dem Pseudonym Felicitas Gruber die Regionalkrimis über die Giesinger Rechtsmedizinerin Dr. Sofie Rosenhuth, bei Fans bekannt als "die kalte Sofie".
Riebe lebt als freie Schriftstellerin in der bayerischen Landeshauptstadt. 

 Gebundene Ausgabe : 160 Seiten 

ISBN-13 : 978-3805200738 

Größe und/oder Gewicht : 11.9 x 1.62 x 19.5 cm 

Herausgeber : Wunderlich; 1. Edition (13. Oktober 2020)

 

Meine Einschätzung 

Brigitte Riebe gehört zu meinen Lieblingsschriftstellerinnen. Mir gefällt besonders ihre Schreibweise und ihre gut recherchierten Geschichten. Natürlich kenne ich die Schwestern Thalheim aus den anderen Romanen der Thalheim Trilogie der Autorin. Deshalb habe ich mich sehr auf dieses neue Buch gefreut. Doch auch für die Leser, die die Romanreihe über die Thalheim Schwestern noch nicht kennen, ist dieses Buch sehr lesenswert.

Die Geschichte nimmt den Leser mit in den Jahrhundertwinter des Jahres 1946 in das zerstörte Berlin. Weihnachten steht vor der Tür, doch im Nachkriegswinter braucht es schon viel Glück und Organisationstalent, damit Weihnachten trotz allem ein schönes Fest wird. Die Schwestern Rike, Silvie und Florentine halten wie immer zusammen und machen zusammen einen Plan für ein schönes Weihnachten. Als sie auch noch einen halbverhungerten kleinen Jungen finden, der mutterseelenallein und halberfroren durch die Straßen des zerstörten Berlin irrt, nehmen sie ihn bei sich auf und bald erfahren sie seine traurige Geschichte. Auch für ihn soll es ein unvergeßliches Fest werden, trotz aller Probleme. Doch es scheint umöglich in Berlin, in dem jeder Baum als Feuerholz im Ofen landet, einen Weihnachtsbaum zu finden. Wie dann doch noch der Herzenswunsch des kleinen Erich zu Weihnachten in Erfüllung geht und die Thalheims ein schönes Weihnachtsfest mit vielen Überraschungen feiern können, kann man in diesem kleinen, sehr liebevoll geschriebenen Buch lesen.

Die Schreibweise der Autorin ist wie immer so bildhaft, dass man glaubt mitten im damaligen Berlin zu sein. Viele Orte, die beschrieben werden, habe ich selbst in diesem Sommer besucht...Beim Lesen glaubt man die klirrende Kälte zu spüren, bangt und hofft man mit den handelnden Personen mit. Der kleine tapfere Erich ist mir gleich ans Herz gewachsen. Sein Schicksal ist ein Beispiel für alle Menschen, die durch Kriege ihre Heimat verloren haben und heute auch sehr aktuell.

Die Geschichte zeigt, wie durch Freundschaft, Liebe und Zusammenhalt die größten Probleme gemeinsam gelöst werden können und lässt so manches unserer heutigen "Problemchen" verschwindend klein aussehen. 

Ein Buch, das jetzt in der Vorweihnachtszeit sicher viele begeisterte Leser finden wird.

 

 

Samstag, 7. November 2020

Rezension zu "Du kannst Wunder vollbringen" von Jan Becker

 

Inhalt

Das Leben beschert uns jeden Tag neue Wunder, wir müssen sie nur sehen und für uns nutzen, wie Jan Becker in seinem neuen Buch zeigt.

Der "Wundermacher" und Meister-Hypnotiseur beschäftigt sich seit langem mit den magischen Seiten unserer Welt und erklärt in seinem Buch, wie Magie seine Lebensphilosophie geprägt hat und warum es wichtig ist, den eigenen Blick für die alltäglichen Wunder zu schärfen.

Mit vielen magischen Beispielen und Praxis-Übungen

Mithilfe zahlreicher Beispielgeschichten und Praxis-Übungen zeigt Jan Becker den Lesern, worin die Magie des Lebens besteht und auf welche Weise sie eine neue Perspektive auf sich und ihre Möglichkeiten bekommen können, um ihr volles Potenzial zu entfalten.

Das bisher persönlichste Buch des Bestseller-Autors, mutmachend und lebensverändernd!


Autor


Jan Becker ist ausgebildeter Hypnosetrainer und arbeitet als Coach für Persönlichkeiten und Institutionen aus Wirtschaft, Sport und Politik. Auf der Bühne beeindruckt »der sanfte Schädelchirurg« (Süddeutsche Zeitung) seit über zehn Jahren sein Publikum. 

  

ISBN-13 : 978-3492061933 

Broschiert : 304 Seiten 

Größe und/oder Gewicht : 13.6 x 2.5 x 20.5 cm 

Herausgeber : Piper Paperback; 3. Edition (31. August 2020)

 

 Meine Einschätzung

Ich habe alle Bücher von Jan Becker gelesen und dabei schon viele Anregungen bekommen, Probleme im Leben mit seiner Hilfe zu lösen. Ich war deshalb sehr neugierig auf sein neues Buch und wurde nicht enttäuscht. Dieses Mal entführt er uns in die Welt der Magie und lässt uns Wunder im eigenen Leben entdecken. 

Er gibt dem Leser Anleitung, wie man das Potenzial der Magie des alltäglichen Lebens nutzen kann. Dabei findet man in diesem Buch zahlreiche Übungen, Spiele und Anekdoten. Diese helfen auch in Stresssituationen, mit eigener Vorstellungskraft seine Welt in einen positiven Ort zu verwandeln.

Zu einem Online Programm und Podcast findet man im Buch einen QRCode und die entsprechende Website. 22 Schwarz-Weiß Abbildungen veranschaulichen das Geschriebene in den einzelnen Kapiteln.

In 14 Abschnitten werden Schwerpunkte beleuchtet, wie: 

Woraus bestehen Wunder,was haben sie mit Magie zu tun, warum jeder die Lizenz hat, sie zu vollbringen;

Warum die Entzauberung der Welt gestern war, Wissenschaft nicht das Gegenteil von Magie ist, was uns alle zu Zauberern werden lässt;

Spüre die Magie auf, wo du sie nicht vermutet hast...;

Was uns die alltägliche Magie der Bücher und Filme lehrt und wie wir im Staunen begreifen, dass die Kraft unserer Gedanken die Welt verändern kann;

Wie du Angst vor Unbekannten überwindest, Neugier zu Gewohnheit machst und nebenbei glückliche Erinnerungen webst;

In den nachfolgenden Kapiteln geht es ua. um Werkzeuge zur Wunscherfüllung, Zeitreisen in die Kindheit, Zauberworte zum Schutz vor alten Flüchen, die Kraft der richtigen Worte, der Weg ins Glück, die Überwindung von Krisen, das richtige Zuhören als Schlüssel zu den Welten anderer, den Voodoo Zauberer für Liebe nutzen, Orakel und dein Unterbewusstsein.

Ich habe das Buch mit großem Interesse gelesen. Viele von den Übungen werden mich im Alltag begleiten und mir helfen Krisensituationen zu überwinden und die Magie zu nutzen mein Leben schöner zu gestalten.

Die Schreibweise ist leicht verständlich, positiv und warmherzig. Seine Worte: " Wir alle brauchen Magie wie Vitamine", werden mich künftig durch mein Leben leiten und vieles positiver sehen lassen, als vorher.


 

Rezension zu "Das Mädchen aus Glas" von Julie Hilgenberg

 

Inhalt

Berlin, 1913. Elisa leidet unter der seltenen und wenig erforschten Glasknochenkrankheit, weshalb sie ihr wohlbehütetes Zuhause kaum verlässt. Louis ist ein Draufgänger und liebt das Risiko. Die von den Eltern vereinbarte Eheschließung erscheint ihnen zunächst wie eine Bestrafung – zumal Elisa in ihren Arzt Wilhelm verliebt ist. Doch während der Erste Weltkrieg heraufzieht, kommen Elisa und Louis sich näher. Als die beiden Männer an die Front müssen, zeigt sich, wie stark Elisa wirklich ist – und sie erfährt, was es bedeutet, wahrhaftig zu lieben.


Autorin


Julie Hilgenberg, Jahrgang 1991, studierte Journalistik und arbeitet als Schauspielerin sowie freie Journalistin für die Süddeutsche Zeitung. Der Gedanke, dass man oft gar nicht anders kann, als jemanden zu mögen, wenn man ihn erst richtig kennenlernt, inspirierte sie zu »Das Mädchen aus Glas«. Neben dem Schreiben gilt ihre Leidenschaft dem Reisen quer durch Europa und in exotische Länder. Sie lebt in der Nähe von München, wo sie sich als Leiterin eines Jugend-Literaturkreises engagiert.  

 

ISBN-13 : 978-3453360570 

Taschenbuch : 512 Seiten 

Herausgeber : Diana Verlag (11. Mai 2020)

Meine Einschätzung 

Dieses Buch hat mich von Anfang an gefesselt und sehr bewegt. Die Hauptheldin, Elisa ist an der Glasknochenkrankheit erkrankt, die zu der damaligen Zeit, 1913, noch kaum erforscht worden ist. Um möglichst Knochenbrüche zu verhindern, wird Elisa mit Tabletten ruhig gestellt und verlebt ihre Kindheit und Jugend abgeschottet im Haus ihrer Eltern. Einziger Lichtblick in dieser Zeit sind die Besuche von Wilhelm, der Sohn ihres Hausarztes, der später ihre Behandlung übernimmt.

Um die Schokoladenfabrik ihres Vaters zu retten, wird von ihm ihre Hochzeit mit Louis, den Sohn eines Bankiers arrangiert. Louis ist ein Luftikus, der jedem Rock hinterherläuft, auf Partys geht und vom Geld seines Vaters lebt. Die Ehe besteht anfangs nur auf dem Papier, denn er hat keinerlei Gefühle zu Elisa, die er nur als Krüppel ansieht. Diese wiederum hat Gefühle zu Wilhelm entdeckt, der sich aber wiederum nicht getraut seine Gefühle ihr gegenüber zu offenbaren...

Die Autorin nimmt uns mit auf eine Zeitreise und es gelingt ihr gut in ihrer Schreibweise, dem Leser die damalige Zeit mit all ihren Problemen näher zu bringen. Die Rechte der Frauen werde unterdrückt und ihr Leben ist abhängig von einer gut arrangierten Heirat. Während die Männer ihr Leben weiterführen können, wie sie es wünschen, haben die Frauen zu Hause auf ihren Mann zu warten und sind für den Haushalt und das Vorbereiten von Feiern zuständig.

So verzweifelt Elisa am Anfang über die arrangierte Ehe ist, bedeutet es für sie immer mehr Freiheit und sie lernt das Leben neu lieben und auch ihre eigenen Wünsche umzusetzen. Die Handlung wird überschattet vom 1. Weltkrieg und auch hier gelingt es der Autorin sehr gut die Grausamkeiten des Krieges und die dadurch entstehenden Wendungen in den Schicksalen der Menschen zu verdeutlichen.

Ob es für Elisa und Louis eine positive Wendung in ihrer Ehe gibt und was aus Elisas Jugendliebe zu Wilhelm wird, kann der Leser in diesem Buch erfahren.

 

Rezension zu "Die Tochter des Zauberers" von Heidi Rehn

 

Inhalt

„Ein vielschichtiges Buch über die schillerndste Tochter Thomas Manns.“ Brigitte Glaser

New York, 1936: Erika hofft darauf, mit ihrem politischen Kabarett die Amerikaner für den Kampf gegen Hitler zu gewinnen. Dann lernt sie im Kreis der europäischen Exil-Künstler einen Mann kennen, der ihr mehr bedeutet, als sie jemals für möglich gehalten hätte – den Arzt und Lyriker Martin Gumpert, der fasziniert ist von ihrer Stärke und Unabhängigkeit. Bald muss sie sich entscheiden: Ergreift sie die Chance, sich als Kämpferin für Frieden und Freiheit zu etablieren, oder setzt sie ihr persönliches Glück an erste Stelle?

Die bislang unbekannte Liebesgeschichte einer großen Frau, die sich in einer düsteren Epoche behaupten muss.


Autorin


Geboren und aufgewachsen im romantischen Mittelrheintal kam Heidi Rehn zum Studium nach München. Und blieb aus Liebe dort hängen, auch wenn ihr der Blick auf den Rhein und überhaupt einen vernünftigen Fluss sehr abgeht.
Sie arbeitete als Dozentin an der Uni, PR-Beraterin in einer Agentur, freie Journalistin und Texterin. Pünktlich zur Jahrtausendwende erschien ihr erster Roman. Mit dem „Haus der schönen Dinge“ (Knaur 2017) über eine fiktive jüdische Kauf- und Warenhausdynastie zwischen Kaiserzeit und Reichspogromnacht gelang ihr der Sprung auf die Bestsellerliste. 2014 erhielt sie den „Goldenen Homer“ für den besten historischen Gesellschafts- und Beziehungsroman.
Die Geschichte Deutschlands in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist eines ihrer großen Themen. Da jedoch nie alles, was sie mit größter Leidenschaft über den historischen Background zusammenträgt, zwischen die Buchdeckel passt, und sie sowieso „vor Ort“ lebt, bietet Heidi Rehn als „Kopfkino live“ sehr beliebte Spaziergänge „Auf den Spuren von...“ zu den Schauplätzen ihrer München-Romane an. Ab sofort sind die auch virtuell auf YouTube erlebbar:
https://www.youtube.com/channel/UCO3qRWFTyXn29uqtejJ7rtg
Aktuelle Termine und alle weiteren Infos auf der Website www.heidi-rehn.de 

 

 Taschenbuch : 448 Seiten 

ISBN-13 : 978-3746635811 

Größe und/oder Gewicht : 13.3 x 3.4 x 20.5 cm 

Herausgeber : Aufbau Taschenbuch; 1. Edition (18. August 2020)

 

 Meine Einschätzung

 Das Buch erschien in der der Künstlerinnen-Reihe des Aufbau Verlages. Die Autorin kenne ich schon von vielen ihrer Veröffentlichungen und liebe ihre Schreibweise.

Im Buch lernen wir näher die Tochter von Thomas Mann, Erika Mann, kennen und besonders den Abschnitt ihres Lebens, in dem sie gemeinsam mit ihrem Bruder nach New York vor den Nazis emigriert ist. 

Der Roman zeigt ihre ersten 15 Monate im amerikanischen Exil, weil das ein wichtiger Wendepunkt in Erikas Leben ist. Sie versucht ihrem Kabarett aus Deutschland in den USA eine neue Heimat zu geben, doch es gibt mit dem Programm, dass vor allem für Deutsche konzipiert ist, Schwierigkeiten das amerikanische Publikum damit zu begeistern. Mit viel Kampfesmut versucht Erika Sponsoren für das Kabarett zu gewinnen. Die Menschen in Amerika kennen den großen deutschen Schriftsteller Thomas Mann gut und sind in den Verantstaltungen sehr interessiert daran, auch mehr über das Privatleben der Manns von seiner Tochter zu erfahren. So beschließt Erika, als politische Rednerin und Autorin weiterzumachen und so ihren Beitrag im Kampf gegen Nazideutschland zu leisten.

Der Leser bekommt auch so manchen tiefen Einblick in ihr Privatleben, in ihr Liebesleben. So erfährt man von ihrer Beziehung zu Therese Giehse. Später lernt sie in Amerika den jüdischen Arzt und Schriftsteller Martin Gumpert kennen und verliebt sich in ihn.

Heidi Rehn hat sehr gut recherchiert und kann so dem Leser Einblicke in die Emigrantenszene in New York geben. 

Die Schreibweise ist bildhaft, doch mir fehlt an manchen Stellen der Spannungsbogen, der Lust macht aufs Weiterlesen. Die Handlung ist nicht immer fließend, sondern ähnelt einem Dokumentarbericht. Man ist als Leser mehr Beobachter, als Mitfühlender. Aber insgesamt kann man durch das Buch viel Neues über das damalige Leben der deutschen Emigranten in New York erfahren, ihre Probleme, ihre Sehnsüchte, ihren täglichen Kampf um eine neue Existenz.

Ich habe das Buch mit großem Interesse gelesen und wünsche ihm viele interessierte Leser.