Montag, 18. Dezember 2017

Rezension zu " Die Wege der Macht" von Jeffrey Archer

Inhalt

Die Wege der Familien Clifton und Barrington sind gezeichnet von Glück und Leid, von Machtspielen und Schicksalsschlägen. Während sich sein Jugendfreund Giles in eine Frau mit dunkler Vergangenheit verliebt, reist Harry Clifton nach Sibirien. Harry will dem dort inhaftierten Schriftsteller Babakow helfen – und bringt sich damit in große Gefahr. Auch für seine Frau Emma, die der Barrington-Gesellschaft vorsteht, schlägt eine schwere Stunde …

Autor

Jeffrey Archer, geboren 1940 in London, verbrachte seine Kindheit in Weston-super-Mare und studierte in Oxford. Archer schlug eine bewegte Politiker-Karriere ein, die bis 2003 andauerte. Weltberühmt wurde er als Schriftsteller. Archer verfasste zahlreiche Bestseller und zählt heute zu den erfolgreichsten Autoren Englands. Sein historisches Familienepos »Die Clifton-Saga« stürmt auch die deutschen Bestsellerlisten und begeistert eine stetig wachsende Leserschar. Archer ist verheiratet, hat zwei Söhne und lebt in London und Cambridge.
  
Taschenbuch: 592 Seiten 
Verlag: Heyne Verlag (10. April 2017) 
Sprache: Deutsch 
ISBN-10: 3453419928 
ISBN-13: 978-3453419926
zu kaufen: https://www.amazon.de/Die-Wege-Macht-Clifton-Roman/dp/3453419928/ref=as_li_ss_tl?ie=UTF8&qid=1513610305&sr=8-1&keywords=die+wege+der+macht+jeffrey+archer&linkCode=ll1&tag=httppetrasbue-21&linkId=9bdd34c63d892c58f1973420cfdcc6ac

Meine Einschätzung

Der Band 5 der Cliftton - Saga entführt den Leser in die Jahre 1964-1970. Ich kann die Begeisterung der Anhänger dieser Familiensage nicht nachvollziehen. Das Geschehen ist langatmig und die Spannung fehlt in großen Abschnitten dieses Romans.
Die Hauptgestalten sind klischeehaft - wie auch die Handlung. Die Hauptakteure sind wie auch schon in den anderen Büchern  Emma, Harry und Giles. Es gibt auf einer Seite eine Liebesgeschichte - Clives, inzwischen Minister der neuen Regierung geworden, verliebt sich in eine Deutsche.  Er hat Karin auf einer Konferenz kennengelernt und obwohl er den Verdacht hat, dass sie für den KGB arbeitet, reist er zu ihr nach Berlin. Natürlich bleibt diese Beziehung nicht ohne Folgen. 
Emma kämpft dieses Mal um ihren Platz im Barrington Vorstand, nachdem Lady Virginia ihr eine Verleumdungsklage an den Hals gehängt hat. 
Harry Clifton versucht sich im Kampf gegen die "grausamen" Russen.
Dabei behält er wörtlich auch eine von einem Dissidenten, den er im Gefängnis in Sibirien besucht, geschriebene Biografie des Diktators Stalin im Gedächtnis und schmuggelt so das Wissen über die Wahrheit von Stalins Tod in den Westen. Diese "Wahrheit" ist aber für mich an den Haaren herbeigezogen und völlig überzogen.

Diese nicht der Wirklichkeit entsprechende Darstellung der " bösen Russen" finde ich in der heutigen Zeit nicht gut, ja sogar gefährlich.
Also ich werde kein neuer Fan der Clinton Saga, trotzdem war es für mich interessant, mal einen Band persönlich kennenzulernen.  
 


Donnerstag, 14. Dezember 2017

Rezension zu "Montana" von Smith Henderson

Inhalt

In den abgeschiedenen Tälern und nahezu undurchdringlichen Bergwäldern im Nordwesten von Montana ist der Sozialarbeiter Pete Snow unterwegs, um Kindern zu helfen. Da gibt es drogensüchtige Mütter, gewalttätige Väter, Waffen- und Bibelnarren, aber vor allem die ganz normale Armut. Als eines Tages Benjamin, ein halb wilder, vernachlässigter Junge, in seiner Stadt auftaucht, lernt er dessen Vater Jeremiah Pearl kennen, einen Anarchisten und Weltverschwörer, der im Wald lebt und sich gegen die Endzeit wappnet …

Pete Snow ist Sozialarbeiter in der kleinen Stadt Tenmile im Nordwesten von Montana, und es gibt viel zu tun in den Dörfern und abgelegenen Farmen mitten in der Wildnis. Das Leben vieler Leute ist geprägt von Armut, Gewalt, Alkohol und Drogen, und oft steht Pete zwischen seinen Klienten und der Polizei. Über sein eigenes Leben verliert Pete zusehends die Kontrolle, vor allem als seine halbwüchsige Tochter Rachel davonläuft und er immer wieder vergeblich nach ihr sucht.

Eines Tages trifft Pete in Tenmile auf Benjamin Pearl, einen unterernährten elfjährigen Jungen, der offenbar in der Wildnis lebt, und als er dessen Vater kennenlernt, stößt er fast an seine Grenzen, als Sozialarbeiter wie als Mensch. Denn Jeremiah Pearl ist ein paranoider Anarchist, der außerhalb des Gesetzes lebt. Nach und nach gewinnt Pete Jeremiahs Vertrauen, und eine seltsame Annäherung findet zwischen den beiden so unterschiedlichen Vätern statt. Bis plötzlich Polizei und FBI in Aktion treten, die Jeremiah Pearl schon länger im Visier haben …

Ein großer, packender amerikanischer Roman, der eine ganz eigene Stimme hat und der wie Richard Ford, Jonathan Franzen oder Cormac McCarthy wichtige Themen berührt, die diese komplexe und widersprüchliche Nation ausmachen.

Autor

Smith Henderson, geboren und aufgewachsen in Montana, hat als Sozialarbeiter und Gefängniswärter sowie in einer Werbeagentur gearbeitet und lebt inzwischen als Schriftsteller in Los Angeles. Für seine Shortstorys erhielt er mehrere Preise, darunter 2011 den PEN Emerging Writers Award. Sein erster Roman »Montana« löste in den Feuilletons amerikaweit Begeisterung aus, wurde in zahlreichen Zeitungen als eines der »Best Books of the Year« empfohlen, wurde ausgezeichnet mit dem Montana Book Award 2014 und kam auf mehrere Shortlists, u.a. für den Ken Kesey Award for the Novel und den Fiction’s Flaherty-Dunnan First Novel Prize. 

Gebundene Ausgabe: 608 Seiten 
Verlag: Luchterhand Literaturverlag (25. April 2016) 
Sprache: Deutsch 
ISBN-10: 3630874401 
ISBN-13: 978-3630874401
zu kaufen:  https://www.amazon.de/Montana-Roman-Smith-Henderson/dp/3630874401/ref=as_li_ss_tl?s=books&ie=UTF8&qid=1513259437&sr=1-1&keywords=Montana+von+smith+henderson&linkCode=ll1&tag=httppetrasbue-21&linkId=0210b0e375affb27b281dd1de95f8ade

Meine Einschätzung

Der Autor zeigt uns das ganze gesellschaftliche Elend in Montana, eines der abgelegensten Bundesländer im Westen der USA. Er zeigt das andere Gesicht des sogenannten amerikanischen Traums- Menschen, die im gesellschaftlichen Abseits gelandet sind- gezeichnet von Drogen,Alkohol und brutaler Gewalt. Die Hauptfigur, Pete Snow, kümmert sich als Sozialarbeiter um diese Familien. Dabei bekommt er sein eigenes Leben nicht auf die Reihe, das gekennzeichnet ist durch Alkohol, dem seine Frau wegläuft und seine eigene Tochter in der Prostitution landet... Er versucht besonders Kindern der betroffenen Familien zu helfen aus dem Elend zu entkommen und ihnen eine Zukunft zu geben. Doch er scheitert dabei an der Bürokratie und Beamten, die keine Empathie zu den Betroffenen aufbauen können.
Mich hat das Buch sehr interessiert, da ich selber einige Jahre als Erzieherin im Kinderheim gearbeitet habe und mit sozialschwachen Familien engen Kontakt hatte. Es ist ein aufrüttelndes Buch, spannend geschrieben, manchmal kaum auszuhalten, mit welchen Schreckenszenarien sich Menschen rumschlagen müssen. Schwer nachzuvollziehen, wie man dabei nicht die Hoffnung verlieren soll. Die Schreibweise des Autors ist sehr bildhaft. Man sieht direkt die Weiten und Schönheiten dieses Landes vor sich und muss dabei die krassen Gegensätze zu dem Leben der Menschen erkennen.
Ein schonungsloses Buch, das aufrütteln möchte, mehr zu tun, damit jeder Mensch eine Zukunft haben kann.

Rezension zu "Die Unglückseligen" von Thea Dorn

Inhalt

Johanna Mawet ist Molekularbiologin und forscht an Zebrafischen zur Unsterblichkeit von Zellen. Während eines Forschungsaufenthalts in den USA gabelt sie einen merkwürdigen, alterslosen Herrn auf. Je näher sie ihn kennenlernt, desto abstrusere Erfahrungen macht sie mit ihm. Schließlich gibt er sein Geheimnis preis. Er sei der Physiker Johann Wilhelm Ritter, geboren 1776. Starker Tobak für eine Naturwissenschaftlerin von heute. Um seiner vermeintlichen Unsterblichkeit auf die Spur zu kommen, lässt sie seine DNA sequenzieren. Als Johannas Kollegen misstrauisch werden, bleibt dem sonderbaren Paar nur eines: die Flucht, dorthin, wo das Streben nach wissenschaftlicher Erkenntnis und schwarze Romantik sich schon immer gerne ein Stelldichein geben - nach Deutschland.

In ihrem ersten Roman seit "Die deutsche Seele" nimmt Thea Dorn uns mit in die Extreme moderner Biomedizin und zieht uns zugleich in die Untiefen einer romantischen Seele. „Die Unglückseligen“ ist ein großes Lese- und Erkenntnisvergnügen, in dem sich die lange Tradition des Fauststoffes zeitgemäß spiegelt.





Autorin

Thea Dorn, geboren 1970, studierte Philosophie und Theaterwissenschaften in Frankfurt, Wien und Berlin und arbeitete als Dozentin und Dramaturgin. Sie schrieb eine Reihe preisgekrönter Romane und Bestseller (u.a. "Die Hirnkönigin"), Theaterstücke, Drehbücher und Essays (u.a. "Die neue F-Klasse – Wie die Zukunft von Frauen gemacht wird") und zuletzt mit Richard Wagner den Sachbuch-Bestseller „Die deutsche Seele“. Sie moderierte die Sendung "Literatur im Foyer" im SWR-Fernsehen und kuratierte unter dem Motto "Hinaus ins Ungewisse!" das "forum:autoren" beim Literaturfest München 2012. Der Film "Männertreu", zu dem sie das Drehbuch geschrieben hat, wurde 2014 mit dem "Deutschen Fernsehpreis" als bester Fernsehfilm des Jahres und 2015 mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Seit März 2017 ist sie festes Mitglied beim "Literarischen Quartett". Thea Dorn lebt in Berlin.  

Gebundene Ausgabe: 560 Seiten 
Verlag: Albrecht Knaus Verlag (26. Februar 2016) 
Sprache: Deutsch 
ISBN-10: 3813505987 
ISBN-13: 978-3813505986

zu kaufen: https://www.amazon.de/Die-Ungl%C3%BCckseligen-Roman-Thea-Dorn/dp/3813505987/ref=as_li_ss_tl?_encoding=UTF8&qid=1513253513&sr=8-1&linkCode=ll1&tag=httppetrasbue-21&linkId=e2d609d36766e62dd679416f139d27ce

Meine Einschätzung

Dieses Buch ist nicht einfach ein Roman, sondern ein Kunstwerk. Es behandelt die alte Frage der Menschheit, dem Sinn von Leben und Tod. Wie weit würde jeder gehen, um unsterblich zu werden?
Diese Frage versucht dieser Roman aus der Sicht der weit entwickelten Molekularbiologie zu beantworten. Der Leser wird am Anfang in die Kleinstadt Dark Habor, Ostküste der USA entführt. Die Hauptfigur ist Johanna Mawet, eine deutsche Molekularbiologin, der in einem Supermarkt ein 1776 geborener Physiker begegnet. Sie wird auf ihn durch sein Äußeres aufmerksam...Als sie sich näher kennenlernen, erfährt Johanna, das er den Wunsch hat, etwas gegen seine Unsterblichkeit zu finden. Johanna, die selber an dem Unsterblichkeitsgen forscht, glaubt ihm nicht, dass er schon 240 Jahre alt ist. Da sie weiß, dass dieser Physiker mit Anfang 30 gestorben ist. Dies erklärt er damit, dass er die Möglichkeit hat, selbst abgetrennte Gliedmaße wieder nachwachsen zu lassen, was er ihr auch vorführt. Johanna kehrt mit ihm nach Deutschland zurück, sie hat die fixe Idee, seine damaligen Versuche am eigenen Leibe zu wiederholen und ihre eigene DNA vor und nach den galvanischen Einwirkungen analysieren zu lassen, um nach Unterschieden zu suchen.  Er willigt ein, ihr als Forschungsobjekt zu dienen, in der Hoffnung, an sein Ziel zu kommen, endlich sterben zu können.
Die Autorin greift  in ihrer kreativ konstruierten Geschichte auf den Faustmythos zurück, lässt trickreich die Jetztzeit auf die deutsche Romantik treffen mit all den Verwicklungen, die daraus erwachsen. Das gelingt ihr sehr gut in der unterschiedlichen Sprache, die sie ihren Gestalten zuschreibt :  Johanna ein heutiges Deutsch, dem alten Physiker Ritter ein der Epoche seiner damaligen Zeit entsprechendes, altmodisch gedrechseltes Deutsch, den Teufel wiederum lässt sie in einem komplizierten Versmaß sprechen. 
Für mich war dieses Buch nicht einfach zu lesen. Es war nicht immer ein Spannungsbogen zu erkennen und das Buch ist einfach zu überlastet. Aber es lässt den Leser nachdenken, inwieweit die Wissenschaft in das Leben eingreifen sollte - besonders in der Genforschung und worin wirklich der Sinn des Lebens besteht.
Für alle Leser, die etwas Besonderes suchen, sowohl sprachlich, als auch philosophisch. 


Dienstag, 12. Dezember 2017

Rezension zu "Das Ministerium des Äussersten Glücks " von Arundhati Roy

Inhalt

Arundhati Roy, die Autorin des Weltbestsellers »Der Gott der kleinen Dinge«, kehrt zurück! Ihr lange herbeigesehnter Roman »Das Ministerium des äußersten Glücks« führt uns an den unwahrscheinlichsten Ort, um das Glück zu finden. Eine Reihe ausgestoßener Helden ist hier mit ihrem Schicksal konfrontiert, aber sie finden eine Gemeinschaft, sie bilden eine Familie der besonderen Art.
Auf einem Friedhof in der Altstadt von Delhi wird ein handgeknüpfter Teppich ausgerollt. Auf einem Bürgersteig taucht unverhofft ein Baby auf. In einem verschneiten Tal schreibt ein Vater einen Brief an seine 5-jährige Tochter über die vielen Menschen, die zu ihrer Beerdigung kamen. In einem Zimmer im ersten Stock liest eine einsame Frau die Notizbücher ihres Geliebten. Im Jannat Guest House umarmen sich im Schlaf fest zwei Menschen, als hätten sie sich eben erst getroffen – dabei kennen sie einander schon ein Leben lang.
Voller Inspiration, Gefühl und Überraschungen beweist der Roman auf jeder Seite Arundhati Roys Kunst. Erzählt mit einem Flüstern, einem Schrei, mit Freudentränen und manchmal mit einem bitteren Lachen ist dieser Roman zugleich Liebeserklärung wie Provokation: eine Hymne auf das Leben.

Autorin

Arundhati Roy wurde 1959 geboren, wuchs in Kerala auf und lebt in Neu-Delhi. Den internationalen Durchbruch schaffte sie mit ihrem Debüt »Der Gott der kleinen Dinge«, für das sie 1997 den Booker Prize erhielt. Aus der Weltliteratur der Gegenwart ist er nicht mehr wegzudenken. In den letzten zehn Jahren widmete sie sich außer ihrem politischen und humanitären Engagement vor allem ihrem zweiten Roman »Das Ministerium des äußersten Glücks«. Der Roman steht auf der Longlist des Man Booker Prize 2017.  

Gebundene Ausgabe: 560 Seiten 
Verlag: S. FISCHER; Auflage: 1 (10. August 2017) 
Sprache: Deutsch 
ISBN-10: 3100025342 
ISBN-13: 978-3100025340
zu kaufen : https://www.amazon.de/Das-Ministerium-%C3%A4u%C3%9Fersten-Gl%C3%BCcks-Roman/dp/3100025342/ref=as_li_ss_tl?ie=UTF8&qid=1513107344&sr=8-1&keywords=das+ministerium+des+%C3%A4u%C3%9Fersten+gl%C3%BCcks&linkCode=ll1&tag=httppetrasbue-21&linkId=f28a9230bd44225096d1eb76f106cde5  

Meine Einschätzung

Es ist ein Roman, den man nicht leicht liest...es gibt oft Abschweichungen vom roten Faden durch den Roman..man braucht als Leser schon etwas Geduld sich an die Schreibweise und die Schilderungen des Geschehens in Indien zu gewöhnen. Mir fiel es schwer die Namen der handelnden Personen zu behalten...aber es lohnt sich, denn nach dem Lesen sieht man Indien, seine Menschen und Gegensätze zwischen Reich und Arm mit neuen Augen. Da verschwinden die Probleme der Menschen in Europe, denn in Indien kämpfen Millionen Menschen täglich um ihr Leben, wissen nicht, ob sie am Tag etwas zu Essen finden oder wo sie schlafen sollen. Und da betrifft alle Altersgruppen vom Neugeborenen bis zum Greis... Die Autorin zeichnet eine Welt auf, die in Indien voller Gegensätze ist, es gibt Kämpfe zwischen verschiedenen Kasten, Religionen...In diese Welt wird Anjum geboren. Ein Zwitter, ungeliebt von seiner Familie findet er bei Gleichbetroffenen so etwas wie ein Zuhause , wird aber erst glücklich als er für sich und Menschen, die auch eine Heimat suchen, zwischen Gräbern auf dem Friedhof eine Bleibe einrichtet, ein kleines Paradies. Man begleitet als Leser nicht nur Anjum, sondern es tauchen immer mehr Personen mit ihren Geschichten auf und man taucht beim Lesen immer tiefer ein in das Leben dieser Menschen in Indien.
Die Geschichte wird in mehreren Zeitsprüngen erzählt, was beim Lesen nicht immer einfach ist und alles wird zum Schluß zusammengefügt.
Der Roman zeichnet sich aus durch eine überragende poetische Sprache. Hier ein Beispiel: "...erstreckte sich die Stadt. Die tausend Jahre alte Hexe, dösend, aber nicht schlafend...Alte Geheimnisse verbargen sich in den Furchen ihrer lockeren Pergamenthaut.Jede Falte war eine Straße, jede Straße eine Kirmes...."
Man glaubt sich als Leser mitten in den Straßen der Stadt, sieht das Elend , aber auch die Schönheit und glaubt die Düfte, als auch den Gestank zu riechen. Die Autorin macht uns Lesern mit der Kultur ihrer Heimat bekannt und berichtet vom Lebensmut der Bewohner.
Am Anfang des Buches dachte ich, ich lege es lieber weg - so anstrengend fand ich den Beginn des Romans, aber mein Bemühen mich mit diesem Buch anzufreunden, wurde belohnt. Ich wurde gefesselt von den Schicksalen der handelnden Personen und wurde durch die wunderbare poetische Erzählweise immer weiter gezogen. Besonders interessant fand ich auch die Schilderung aktueller Konflikte in Indien, die ich so noch nicht kannte. Durch das Buch ist mir das Leben in Indien vertrauter geworden und ich wünsche dem Buch noch viele interessierte Leser.

Rezension zu "Die Weisheit der Wölfe" von Elli H.Radinger

Inhalt

Liebe deine Familie, sorge für die, die dir anvertraut sind, gib niemals auf und hör nie auf zu spielen – das sind die Prinzipien der Wölfe. Wölfe kümmern sich empathisch um ihre Alten und Verletzten, erziehen liebevoll ihren Nachwuchs und haben die Fähigkeit, im Spiel alles zu vergessen. Sie denken, träumen, machen Pläne, kommunizieren intelligent miteinander – und sind uns ähnlicher als jedes andere Lebewesen. Elli H. Radinger, die renommierteste deutsche Wolfsexpertin, erzählt spannende Geschichten, die exemplarisch stehen für Werte wie Familiensinn, Vertrauen, Geduld, Führungsfähigkeit, Achtsamkeit, Umgang mit Misserfolgen oder Tod. Sie offenbart verblüffende und bisher unbekannte Erkenntnisse über das Leben von Wölfen und zeigt: Wölfe wären wohl die besseren Menschen. 


Autorin

Elli H. Radinger, Jahrgang 1951, gab vor dreißig Jahren ihren Beruf als Rechtsanwältin auf, um sich ganz dem Schreiben und ihrer Leidenschaft, den Wölfen, zu widmen. Heute ist sie Deutschlands renommierteste Wolfsexpertin und gibt ihr Wissen in Büchern, Seminaren und Vorträgen weiter. Seit einem Vierteljahrhundert verbringt sie einen Großteil des Jahres im amerikanischen Yellowstone-Nationalpark in Wyoming, um wilde Wölfe zu beobachten. Elli H. Radinger lebt mit ihrer Hündin in Wetzlar, Hessen.

Gebundene Ausgabe: 288 Seiten 
Verlag: Ludwig Buchverlag (30. Oktober 2017) 
Sprache: Deutsch 
ISBN-10: 3453280938 
ISBN-13: 978-3453280939 
 zu kaufen : http://amzn.to/2jRV29p

Meine Einschätzung 

Sehr einfühlsam erzählt die Autorin von ihren Begegnungen mit Wölfen und setzt sich mit den Vorurteilen der Menschen gegen ihn auseinander. Anstatt den Wolf, der seit 18 Jahren sich wieder in Deutschland ansiedelt, als Bereicherung unserer Tierwelt und Natur zu sehen, wird ihm mit vielen Vorurteilen begegnet und die Rufe werden immer lauter, ihn in Deutschland zur Jagd frei zu geben.
Die Autorin zeigt auf, dass diese Ängste der Menschen, oft geschürt durch Gruselmärchen in der Kindheit, unbegründet sind. Durch bildhafte Berichte ihrer Wolfsbeobachtungen - auch in den USA, bekommt man als Leser einen Eindruck vom wirklichen Wesen und dem Leben des Wolfes.
So berichtet Elli H. Radinger davon, dass in den USA seit 2012 die Wölfe vom Artenschutz ausgenommen worden sind und nur im Nationalpark nicht gejagt werden dürfen. Wölfe halten sich nun aber mal nicht an Grenzen...
Inhaltsschwerpunkte des Buches sind ua. : Die Bedeutung von Familie, Führung nach dem Leitwolfprinzip, Was Wölfe und Frauen verbindet, Die Weisheit des Alters, Wie uns die Magie des Wolfes heilen kann.
Sehr interessant fand ich auch die Kapitel, in denen es um das Zusammenleben von Menschen und Wölfen geht - das es eine schwierige Beziehung zwischen Liebe und Hass ist...und um das Leben mit Wölfen in Deutschland.
Im Anhang finden sich Tipps für Wolfsreisen in Yellowstone und Deutschland.
Das Buch ist bebildert mit schwarz-weiß-Fotos aus dem Leben von Wölfen.
Ich habe durch das Buch viel Neues über die Wölfe und ihr Leben kennengelernt. Ich hoffe, dass dieses Buch viele interessierte Leser bekommt und das damit ein wichtiger Beitrag zur Aufklärung der Menschen zum Wesen des Wolfes geleistet werden kann. Außerdem hoffe ich, dass es für den Wolf in Deutschland eine Zukunft gibt und sich immer mehr Menschen für den Lebenserhalt dieses schönen und beeindruckenden Tieres einsetzen werden.