Donnerstag, 24. Oktober 2019

Rezension zu "Proud to be Sensibelchen " von Maria Anna Schwarzberg





Inhalt

„Du musst dir einfach ein dickeres Fell zulegen!“ oder „Sei doch nicht immer so sensibel!“ - wie oft habe ich diese Sätze schon gehört. Und tatsächlich: Dass ich mir alles sehr zu Herzen nehme, mehr Zeit für mich brauche, intensiver zu fühlen und wahrzunehmen scheine als andere, hatte ich bereits erkannt. Doch erst als ich wusste, dass ich hochsensibel bin, wurde mir noch sehr viel mehr über mich und meine Vergangenheit klar, und ich lernte, die positive Seite dieser Persönlichkeitseigenschaft zu schätzen. Der Weg dorthin war mitunter steinig, und ist auch noch nicht zu Ende. Doch ich will mit diesem Buch alle sensiblen Menschen ermutigen, ihn zu beschreiten: Es lohnt sich.


Autor

Maria Anna Schwarzberg studierte Public Management und arbeitete nach dem Studium im Opferschutz für die Stadt Hamburg. Drei Jahre später hatte sie einen Burnout - mit 25. Nach einer Auszeit machte sie sich als Journalistin selbstständig (u.a. schreibt sie für ze.tt, Edition F, Mit Vergnügen Hamburg), schloss eine Coaching-Ausbildung ab und steht heute zur ihrer Hochsensibilität.

Taschenbuch: 224 Seiten 
Verlag: Rowohlt Taschenbuch; Auflage: 2. (20. August 2019) 
Sprache: Deutsch 
ISBN-10: 3499634376 
ISBN-13: 978-3499634376


Meine Einschätzung

Die Autorin erlebte mit 25 Jahren einen Burnout. In ihrem Buch gibt sie Einblicke in ihr Leben und zeigt Zusamenhänge auf, die zu diesem Zusammenbruch geführt haben. Sehr interessant sind dabei die Ursachen, die mit ihrer Hochsensibilität zusammenhängen. Dieser psychischer Zustand wurde erst in den Neunziger Jahre richtig erkannt. Bei Google kann man Folgendes dazu finden: "Der Begriff Hochsensibilität wurde 1997 von der US-amerikanischen Psychologin Elaine Aron geprägt. Nach ihrer „Vorstellung bedeutet Hochsensibilität sowohl eine hohe Sensitivität für subtile Reize als auch eine leichte Übererregbarkeit“."
In ihrem Buch geht die Autorin auf die Besonderheiten bei Hochsensiblen ein, die sie im eigenen Leben fast tagtäglich erlebt. Hochsensibilität ist eine Charaktereigenschaft und keine Krankheit. Bei Hochsensiblen funktioniert das Gehirn ein bisschen anders. Die Sinneskanäle sind permanent offen. Dadurch, dass bei betroffenen Menschen das Gehirn äußere Reize stärker als gewöhnlich wahrnimmt, egal ob Gerüche, Geräusche, Bilder, Geschmäcker oder Ertastbares, kommt es zu einer Überreizung und dadurch zu einer schnellen Ermüdung und Erschöpfung.  Die genauen Auswirkungen und die Gründe dafür sind noch relativ unklar. Die Erforschung steht noch ganz am Anfang. Doch fast jeder fünfte Mensch soll hochsensibel sein. Deshalb ist dieses Buch auch sehr wichtig, das einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung beiträgt. Außerdem gibt die Autorin anhand persönlicher Erfahrungen Hilfestellung für Menschen, die betroffen sind. So schottet sie sich zB.mit Kopfhörern in einem Großraumbüro vor den unterschiedlichen Geräuschen ab, um sich auf ihre Arbeit konzentrieren zu können. Sie bemüht sich, regelmäßige Pausen zwischen Aktivitäten einzuhalten und sich mit Yoga psychisch zu stärken und mehr auf ihre eigenen Bedürfnisse zu achten. Auch sollten Betroffene Genussmittel, wie zB. Alkohol meiden, da sie darauf auch körperlich stark reagieren. Es ist nicht leicht, als Hochsensibler in unserer Leistungsgesellschaft sich behaupten zu können. Deshalb ist es wichtig, die Menschen auf diese Besonderheit aufmerksam zu machen, um Betroffenen ihr Leben erleichtern zu können.
Ein Buch, das kein Ratgeber sein will, aber sehr gute Einblicke in das Leben einer hochsensiblen  Person gibt und damit ein wichtiges Thema für das Zusammenleben der Menschen aufzeigt und zum Nachdenken über das eigene Leben anregt.

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