Mittwoch, 2. Oktober 2019

Rezension zu "Das goldene Palais" von Natasha Solomons






Inhalt

Ein opulenter Roman über eine jüdische Bankiersfamilie, die nicht zufällig an die Rothschilds denken lässt. Eine packende Saga über Macht, Liebe und Familienbande

Wien, 1910. Die alte, über ganz Europa verteilte Familie Goldbaum hat ihren enormen Reichtum Bankgeschäften zu verdanken. Greta, das jüngste Kind, ist ein eigenwilliges Wesen. Ihr droht eine Ehe mit Albert, dem Spross des englischen Zweigs der Familie, von dem es heißt, er sei spröde und sauertöpfisch, noch dazu ein leidenschaftlicher Schmetterlingsjäger. Doch Greta beschließt, die Sache auf sich zukommen zu lassen – und tut gut daran.
Während das private Glück unverhofft über Greta hereinbricht, zeigen sich immer bedrohlicher die Vorboten eines großen kriegerischen Konflikts. Ein Konflikt, in den die Goldbaums als Teil der politischen Aristokratie und Finanziers von Waffengeschäften tief verstrickt sind …


Autorin

Natasha Solomons wurde 1980 geboren. Sie lebt mit ihrer Familie in Dorset, wo sie gemeinsam mit ihrem Mann als Drehbuchautorin arbeitet. Ihre Bücher wurden in siebzehn Länder verkauft.

Gebundene Ausgabe: 608 Seiten 
Verlag: Kindler Verlag; Auflage: 1. (23. Juli 2019) 
Sprache: Deutsch 
ISBN-10: 3463407019 
ISBN-13: 978-3463407012


Meine Einschätzung 

Ich liebe historische Romane und dabei besonders die über Familien. Das Buch hat mich gleich in seinen Bann gezogen. Er spielt in der Zeit von 1911 bis 1917.
Auf über 600 Seiten steht die Lebensgeschichte von Greta Goldbaum aus dem Wiener Haus im Mittelpunkt, die nach England geschickt wird, um dort mit Vetter Albert die Ehe einzugehen und damit die Macht der Goldbaums weiter zu stärken. Greta, die wohlbehütet aufwuchs und eine enge Bindung zu ihrem Bruder hat, fällt es sehr schwer Albert als ihren Ehemann anzunehmen und sich in England einzugewöhnen. Die Familie ist sehr konservativ - die Frau hat sich dem Mann unterzuordnen und zu gehorchen, ihre Aufgabe besteht vor allem darin, Kinder zu gebären... Um der Langeweile zu entkommen, findet Gerda eine Aufgabe in der Gartenarbeit. Außerdem richtet sie für mittellose Frauen ein Gebärhaus ein und gibt ihnen die Möglichkeit, nach der Entbindung mit der Gartenarbeit etwas hinzuzuverdienen. Als sie endlich glaubt die Liebe zu ihrem Ehemann gefunden zu haben, bricht der Erste Weltkrieg aus. Die Männer müssen an die Front....
 Der Roman liest sich sehr unterhaltend und enthält viele Informationen über das damalige Leben, sowohl der Reichen, als auch der armen Bevölkerung. Er zeigt auf, wie die Mächtigen mit Hilfe der Bankhäuser die Politik beeinflussten und zeigt die ganze Grausamkeit eines Krieges.
Die handelnden Personen werden sehr gut charakterisiert. Man bangt und hofft mit Greta mit...Sehr interessant fand ich die in einem gesonderten Erzählstrang hervogehobene Geschichte vom Waisenjungen, der in den Kanälen unter dem Palais in Wien lebt und von den Resten dessen Küche lebt. Eines Tages verbinden sich die Lebenswege zwischen der reichen Familie und ihm...
Überhaupt lebt die Geschichte von vielen unerwarteten Wendungen und man kann das Buch kaum aus der Hand legen. Mir hat es viele unterhaltsame Lesestunden geschenkt. 



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