Samstag, 19. Oktober 2019

Rezension "Eine Kiste voller Weihnachten" von Ralf Günther





Inhalt

Dresden, um 1890. Vinzent Storch stellt die berühmten "Dresdner Pappen" her – Figuren aus Papier, die als Christbaumschmuck sehr beliebt sind. Am Vormittag von Heiligabend entdeckt er zu seinem Entsetzen eine Kiste, deren Lieferung versäumt worden ist. Schnell macht er sich mit dem Pferdewagen auf in Richtung Zinnwald, um die Ware rechtzeitig zu überbringen.
Unterwegs bittet ein Mädchen darum, mitgenommen zu werden, doch Storch lehnt ab. Dass Lisbeth heimlich auf seinen Wagen steigt, bekommt er nicht mit. Erst als ein heftiger Schneesturm einsetzt und er vom Weg abkommt, gibt sich das Mädchen zu erkennen. Sie behauptet, den Weg zu wissen. Wenn Storch Zinnwald rechtzeitig erreichen will, muss er Lisbeth vertrauen.
Auf der Fahrt erfährt er, welch tragische Geschichte das Mädchen nach Dresden geführt hat. Da öffnet er sein Herz, und aus zwei traurigen Seelen werden Freunde.

Eine herzerwärmende Geschichte, die den Erfolg von Ralf Günthers Dauerseller "Das Weihnachtsmarktwunder" fortschreibt.

Autor

Ralf Günther wurde 1967 in Köln geboren. Er studierte Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft und spezialisierte sich auf Medienpädagogik. Als Buch- und Drehbuchautor entwickelte er Kinderserien fürs Fernsehen und schrieb historische Romane. „Der Leibarzt“, sein Debut in diesem Genre, wurde ein Bestseller. Es folgten unter anderem die Weihnachtsgeschichten „Jesusmariaundjosef!“, „Ach du fröhliche“ und „Das Weihnachtsmarktwunder“ sowie die Künstlererzählungen „Die Badende von Moritzburg“ und „Als Bach nach Dresden kam“. Nach einer Zwischenstation in Hamburg lebt Ralf Günther heute wieder in der Nähe seiner Wahlheimat Dresden. Neben dem Schreiben betreut er psychisch belastete Kinder und Jugendliche in einer Reha-Klinik.

Gebundene Ausgabe: 128 Seiten 
Verlag: Kindler Verlag; Auflage: 1. (15. Oktober 2019) 
Sprache: Deutsch 
ISBN-10: 3463406977 
ISBN-13: 978-3463406978


Meine Einschätzung 

Der Autor gehört zu meinen Lieblingsschriftstellern. In seinen Büchern ist er immer auf Spuren von historischen Besonderheiten und seine Schreibweise lässt den Leser bildhaft die Geschichten miterleben.
So ist es auch in dieser Geschichte, die in der Weihnachtszeit des Jahres 1890 in Dresden und seiner wunderschönen Umgebung Richtung Zinnwald im Erzgebirge spielt. Eine Kiste voll wunderschönem Weihnachtsbaumschmuck, der von Vincent Storch erfunden wurde und in seinem Betrieb "Dresdner Pappen" hergestellt wird, ist bei der Auslieferung vergessen worden. Obwohl für die Nacht starker Schneefall angesagt ist, macht sich Vincent auf den Weg mit seinem Fuhrwerk, denn er will seine Kunden nicht verlieren. Der Leser lernt auch die kleine elfjährige Lisbeth kennen, die allein in Dresdens Straßen nach einem Fuhrwerk sucht, das sie wieder mit nach Hause ins Erzgebirge nimmt. Sie hat ihre Mutter nach Dresden begleitet, die in den Wehen liegt und da die Geburt Probleme bringt, musste sie zum Hospital, um ärztliche Hilfe zu bekommen. Zu Hause warten ihre Geschwister und ihr Vater, der im Bergwerk arbeitet...Begeistert sah sie die vielen wunderschön weihnachtlich gestalteten Schaufenster der Läden in Dresden an, hier gab es auch viele Automobile, die in ihrem Heimatort eine Seltenheit waren....Doch ihre Suche nach einem Fuhrwerk, der sie mitnehmen könnte, war seit vielen Stunden vergebens...Dann kreuzten sich die Wege von Vincent, der Richtung Erzgebirge fuhr und der kleinen Lisbeth und sie fragte ihn, ob sie mitfahren konnte. Doch der eigenbrödlerische Vincent lehnte ab....Durch eine List gelangte das Mädchen doch noch auf das Fuhrwerk und so beginnt eine abenteuerliche Reise, mit vielen Gefahren...Ob und wie es den beiden gelingt ihr Ziel zu erreichen, kann man in diesem kleinen wunderschön gestalteten Büchlein lesen.
Der Leser erfährt auf der Reise viel vom Leben und dem Alltag der Menschen in der Stadt und in der Bergarbeitersiedlung. Die Hauptcharaktere sind gut beschrieben und man bangt und hofft beim Lesen mit ihnen mit.
Da ich schon oft im Erzgebirge und in Zinnwald war, auch im Winter mit einem Pferdeschlitten gefahren bin, kamen mir sehr bildhaft beim Lesen der Geschichte viele schöne Erinnerungen an die dortige Natur hoch.
Es ist eine wunderschöne Erzählung, besonders auch für die bevorstehende Weihnachtszeit. Sie schenkte mir phantastische Lesestunden und ich wünsche ihr viele begeisterte Leser.




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