Freitag, 1. Juli 2022

Rezension zu " Lesereise New York" von Sebastian Moll

 

Inhalt

New York erfindet sich immer wieder neu: Nach dem Anschlag von 9/11 ist dies zuletzt geglückt und New York ist als glitzernde Sehnsuchtsmetropole wiederauferstanden. Die Krisen der Pandemie und der BLM-Bewegung zwingen die Stadt ein weiteres Mal, sich infrage zu stellen und sich für einen Weg zu entscheiden. Sebastian Moll, seit vielen Jahren Wahl-New-Yorker, erlebt die Stadt durch die Augen ihrer Bewohner: Er besucht einen Broadway-Star in Washington Heights, Straßenkünstler in Harlem, begibt sich nach Chinatown und Staten Island zu Nachkommen von irischen und italienischen Immigranten und zu den Schwimmern von Brighton Beach. Er beobachtet die florierende Technologie-Branche in der Stadt, besucht Ground Zero zum zwanzigjährigen Gedenktag und beschreibt den Kampf um eine grüne Verkehrswende.

Autor

Sebastian Moll, 1964 in Frankfurt geboren, kam erstmals Ende der achtziger Jahre als Stipendiat der Amerikanistik nach New York. 2002 kehrte er nach beinahe zehn Jahren Abwesenheit zurück. Seither lebt er als Korrespondent für deutsche Medien, darunter die »Frankfurter Rundschau«, die »Berliner Zeitung«, »Spiegel Online«, die »Welt« und die »taz«, in Manhattan. Im Picus Verlag erschien seine Lesereise »New York«.

Herausgeber ‏ : ‎ Picus Verlag (23. Juni 2022) 

Sprache ‏ : ‎ Deutsch 

Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 132 Seiten 

ISBN-10 ‏ : ‎ 3711711146 

ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3711711144

 Meine Eischätzung 

 Der Autor, selbst seit 2002 Wahl New Yorker, beschreibt die Stadt mit sehr persönlichen Einblicken.

Beginnend mit seiner Erzählung über die Pandemie und ihren Einfluss auf das Leben in dieser Weltstadt, nimmt er uns mit zu einem Spaziergang durch die Stadt. Er beschreibt das Leben, die Natur und die Vielfalt der Straßen so gut, dass man glaubt, selbst dabei zu sein. Er zeigt auf, wie sich Prestigeprojekte mit hohen Mietpreisen entwickelt haben. Er nimmt uns mit in den Osten von Manhattan , zum Time Square, wo sich Gruppen von schwarzen Jungendlichen in neuen Breakdance Moves üben, ein exentrischer Mix von verschiedenen, teils furchteinflößenden Figuren aufhält, alternde 80 jährige Covergirl in Slip auftreten - das alles hat Covid hervorgebracht, als die Touristenströme nachließen, die nun langsam wieder zurückkehren. Dazu kamen zur Pandemie wilde Jugendpartys im Washington Square Park. Er beschreibt die Hudson Yards als abgeschlossener Stadtbezirk, in dem die Reichen unbehelligt vom Lärm und Schmutz der restlichen Stadt ein Leben in Luxus führen können.

Doch er zeigt uns auch das Leben der einfachen Menschen zB. im East Village. Er lässt uns teilhaben an der Entwicklung dieses Stadtteils und macht uns bekannt mit einigen Einwohnern. In Harlem nimmt er den Leser mit in einen revolutionären Buchladen, besucht eine Gruppe furchtloser Schwimmer am Brighton Beach und die wenigen deutsch- stämmigen Juden in Washington Heights. 

Aber er zeigt auch, wie die Stadt kämpft um eine grüne Verkehrswende und gegen den steigenden Meeresspiegel.

Ein Buch, das mich sehr gut unterhalten hat und mir viel Wissenswertes über New York vermittelt hat.


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