Sonntag, 8. März 2020

Rezension zu "Das schwarze Mal" von Eyal Kless

Inhalt

Eine unheimliche Tätowierung an den Fingerspitzen macht aus einem normalen Jungen den »Puzzler«. Nur er kann in einer Stadt voller tödlicher Rätsel überleben.

Die Stadt der Türme ist ein Ort voller Rätsel. Hier kämpfen Gilden, die über Magie gebieten, gegen Cyborg-Banditen, welche nach Artefakten einer untergegangenen Zivilisation suchen. Jene Schätze befinden sich im Inneren der Stadt der Türme, das von Monstern bevölkert, von Fallen gespickt und voll verschlossener Türen ist. Und genau hier kämpft ein Junge ums Überleben: Rafik ist der einzige Mensch, der die Rätsel der Stadt der Türme knacken kann. Denn er ist ein Puzzler, an dessen Fingern sich wie Schlüssel geheimnisvolle Tätowierungen befinden. Doch was Rafik im unheimlichen Herzen der Stadt der Türme findet, verändert den Jungen – und seine ganze Welt.

Autor 

Eyal Kless ist professioneller Violinist sowie Gründer und erste Geige des »Israel Haydn Quartet«, aber auch Autor phantastischer Geschichten. Nach Stationen in England und Irland lebt Kless in Tel Aviv und unterrichtet an der Buchman Mehta School of Music. Nachdem er einen musikalischen Thriller veröffentlichte, ist der Roman »Das schwarze Mal« Kless' außergewöhnlicher Vorstoß in die Science-Fantasy. Der zweite Band »Die schwarze Maske« erscheint im Herbst 2020.

Broschiert: 672 Seiten 
Verlag: Penhaligon Verlag; Auflage: Deutsche Erstausgabe (30. September 2019) 
Sprache: Deutsch 
ISBN-10: 3764532084 
ISBN-13: 978-3764532086

Meine Einschätzung

Aufmerksam und neugierig auf dieses Buch wurde ich durch den Klappentext, der eine Geschichte verspricht, die das Beste aus High Fantasy und Science Fiction verbindet. Ich wurde nicht enttäuscht. Als Leser taucht man ein in eine mystische Welt voller wundersamer Dinge, phantastisch erzählt und spannende geschildert.
Es ist eine Welt, in der die Menschheit vor dem Untergang steht, durch die sie nur gerettet werden kann durch Artefakte. Diese zu finden, ist die Aufgabe von Schatzsuchern. Um aber verstehen zu können, wie die Artefakte funktionieren, braucht man den Schlüssel dazu, denn die Herrscher einer untergegangenen Zeit haben diese Technologie vor der Menschheit verborgen und sie mit tödlichen Rätseln versehen. Nur der Puzzler, ein Junge mit geheimnisvollen Tätowierungen kann die Rätsel der Stadt unterm Berg knacken.
Die Charaktere der Geschichte sind tiefgründig dargestellt. Da ist Vincha, eine starke Frau, mit kurz geschorenem schwarzem Haar, darunter Tätowierungen auf dem Schädel. In der Regel heftig bewaffnet und schlecht gelaunt. Sie arbeitet in einer Spielhölle, war früher aber Söldnerin. Außerdem hat sie Karriere als Junkie gemacht – und lügt, betrügt, stiehlt, kämpft ohne mit der Wimper zu zucken. Was niemand weiß: Sie hat ein Geheimnis, das sie verletzlich macht.
Aber auch Funkelauge - der ein Schreiber der Gilde der Historiker ist, der unter seinem Kapuzenmantel rotglühende Augen, Tätowierungen und Flügel verbirgt, hat mich sehr beeindruckt. Er setzt auf Verstand, nicht Fäuste – und anstatt selbst Abenteuer zu erleben, liest er lieber Romane über sie. Er ist ein ganz normaler, liebenswerter Kerl, der mit einer scheinbar harmlosen Mission betraut wird. Nämlich einen verschwundenen Jungen zu finden. Dabei geht es jedoch um viel mehr
Zu den Hauptprotagonisten gehört auch Galinak. Auf den ersten Blick ein alter, ausgebrannter Mann, der über keinerlei sichtbare Bewaffnung verfügt. Früher war er ein hochrangiger Söldner, hat sich aber in den Ruhestand begeben. Nun bietet er Geleitschutz für Todesmutige durch die finstersten Gassen der Stadt der Türme an. Er liebt Abenteuer, dreckige Ausdrucksweisen und gute Bezahlung.
Und natürlich der Hauptheld Rafik - um diesen Jungen rankt sich ein großes Geheimnis. Bevor er verschwand, war er ein einfacher 13-jähriger Dorfjunge. Doch sein Leben geriet aus den Fugen, als eines Tages Tätowierungen auf seinen Fingerspitzen erschienen – und sein Vater eine Axt benutzte, um die verfluchten schwarze Male zu entfernen. Rafik erfährt, dass er ein Puzzler ist – aber was bedeutet das?
Wird es gelingen, die Menscheit vor dem Untergang zu bewahren ?
Die ersten Seiten machte es mir nicht ganz so einfach in diese Welt voller Mystik und unvorhergesehenen Ereignissen einzutauchen. Aber wenn man drin ist, lässt einem die Geschichte nicht los. Man muss aber wirklich dabei bleiben, um alle Zusammenhänge richtig zu verstehen,
denn die Erzählweise der Geschichte ist ungewöhnlich, mal werden wir Zeuge von temporeichen Actionszenen und Kämpfen, mal bekommen wir ein Blick auf die Welt und deren Charaktere. Man muss bereit sein, in eine völlig fremde Welt abzutauchen.
Erzählt wird in zwei unterschiedlichen Zeitsträngen - Gegenwart und Vergangenheit. In der Gegenwart, möchte Funkelauge, der Schreiber, die Geschichte des kleinen Rafik erfahren. 
Die Menschen der Vergangenheit sind, vor allem technisch, sehr weit entwickelt. Doch sie bringen die Zukunft in Gefahr, durch ihre Machtgier und Eigennutz. Ihrer Brutalität steht Rafik mit seiner Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft als grasser Gegensatz gegenüber und man gewinnt ihn beim Lesen einfach lieb.
Mir hat das Buch spannenden unterhaltsame Lesestunden geschenkt und ich bin schon gespannt auf den 2. Teil.   




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