Montag, 15. Juli 2019

Rezension zu " Heut ist irgendwie ein komischer Tag" von Cornelius Pollmer


Inhalt

Fontane reloaded

Ein Abenteuer kann überall beginnen und sei es an einer Bushaltestelle in Brandenburg. Cornelius Pollmer ist für einen Sommer auf Weltreise im deutschen Osten. In Schlössern und Reihenhäusern, bei Truckern und Hackern, mit Busreiserentnern und der Spreewälder Dorfjugend. Im Sinne Fontanes zieht er los, mit »dem guten Willen, das Gute gut zu finden«. Dabei hat er einen Rucksack, etwas Bargeld und keinen Plan – außer dem, nicht schon am Abend wieder daheim zu sein.

Autor

Cornelius Pollmer, geboren 1984 in Dresden, studierte Volkswirtschaft und besuchte die Deutsche Journalistenschule. Seit 2013 schreibt er als Korrespondent für die Süddeutsche Zeitung über Ostdeutschland.
  
Gebundene Ausgabe: 240 Seiten 
Verlag: Penguin Verlag (10. Juni 2019) 
Sprache: Deutsch 
ISBN-10: 3328600604 
ISBN-13: 978-3328600602

Meine Einschätzung 
Ich war sehr neugierig auf dieses Buch, da ich das Brandenburger Land sehr liebe und auch Fontanes Buch über seine Wanderungen kenne. Und ich wurde nicht enttäuscht. Cornelius Pollmer teilt mit uns seine Erlebnisse eines Sommers im Brandenburger Land. Alles beginnt mit einer Rundfahrt, einer neunstündigen Pilgerfahrt auf den Spuren Fontanes. Es folgen Besuche in Hermannswerder, Neuruppin, Fürstenberg, Werben, Fehrbellin, Karwe. Der Leser lernt die Menschen dort kennen, ihre Herzlichkeit, Gastfreundlichkeit und Besonderheit... Es macht Spaß durch die lebhafte Schreibweise des Autors ihn bei seinen Entdeckungen zu begleiten. Doch er ist nicht nur als Besucher gekommen, sondern hilft auch tatkräftig. Er hilft Schniepa, beim Führen seines TruckerImbisses und erlebt mit ihm Brandenburg von oben bei einem Fallschirmsprung... Er lernt Menschen kennen, die versucht haben nach der Wende mit eigenem Geschäft eine materielle Basis für ihr Leben zu schaffen...Er trifft Krafft Freiherr von dem Knesebeck, zugezogen aus dem Westen in das Land seiner Vorfahren, der einen halben Ort aufgekauft hat. Er besucht ein Hundehotel, das ua. Hunde von Prominenten, wie Iris Berben, betreut. Auf den Spuren Fontanes kommt er ua. zu den Findlingen in den Rauener Bergen und ist damit um eine Erfahrung reicher... Die Fontane Festspiele in Neuruppin begeistern ihn genauso, wie die Dorfjugend im Spreewald, die mehrere Tage ein feuchtfröhliches Dorffest auf die Beine stellen.
Das Ganze ist gewürzt mit viel Humor, denn er lernt auf seinen Begegnungen ua. die verschiedenen Formen des Bierflaschenöffnens kennen oder das Leinöl die beste Basis für eine feuchtfröhliche Nacht ist.
Das Buch ist kein Wanderführer, vielmehr zeigt uns der Autor in unterhaltender Form das Brandenburger Land und seine Menschen von heute. Fontane und seine Wanderungen ziehen sich wie ein roter Faden durch die Abschnitte des Buches. Am Ende der Erzählung fand ich sehr interessant, die Gedanken  des Autors zu Begriffen, die Fontane einst neu gebildet hat, bezogen auf die heutige Zeit. Gefunden hat er diese Worte im Fontanearchiv in Nauen als Liste mit dem Titel "Die 500 längsten einzigartigen Substantive bei Fontane".
Mir hat das Buch sehr unterhaltsame Lesestunden gegeben. Land und Leute des Brandenburges Landes hat mir der Autor näher gebracht und ich habe Lust, bald wieder einmal selbst auf die Spuren von Fontane zu gehen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen