Dienstag, 30. Juli 2019

Rezension zu " Auf den Schultern von Riesen" von Umberto Eco







Inhalt

Lügner, die die Wahrheit sagen, der Klimawandel als apokalyptischer Weltenbrand, die Literatur und das Unsichtbare – kaum jemand kombinierte seine Beobachtungen zu Gesellschaft, Politik und Kultur zu so überraschenden Einsichten wie Umberto Eco. Mit pointierten Analysen zu Literatur und Sprache, zu Kunst, Philosophie und Medien vereint „Auf den Schultern von Riesen" die Quintessenz von Umberto Ecos Gedankenwelt. In zwölf Vorträgen, die er bis kurz vor seinem Tod in Mailand gehalten hat, scheinen noch einmal alle großen Themen auf, die im Zentrum seines Schaffens standen – messerscharf beobachtet, spielerisch präsentiert und von ungebrochener Relevanz.

Autor


Der Schriftsteller und Semiotiker wurde 1932 in Alessandria in der italienischen Region Piemont geboren. Sein Vater war Buchhalter. Mit der Mutter zog der junge Eco während des Zweiten Weltkriegs in ein Bergdorf. Seine schulische Erziehung erhielt er durch den Bund der Salesianer. Seine späteren Vorlieben als Zeichentheoretiker und Historiker sowie auch als Schriftsteller mit immensem Geschichtsbewusstsein und Sinn für Geheimnisse spiegeln sich bereits in seinem Namen wider: Eco steht für die lateinische Bezeichnung „ex caelis oblatus“ – „Ein Geschenk des Himmels“, die dem Großvater von offizieller Seite gegeben worden war. Der Autor lebt zusammen mit seiner deutschen Frau in Mailand und in der Nähe von Rimini.



Gebundene Ausgabe: 416 Seiten 
Verlag: Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG (13. Mai 2019) 
Sprache: Deutsch 
ISBN-10: 3446261869 
ISBN-13: 978-3446261860

Meine Einschätzung 

Ich kenne den Autor von seinem Buch "Im Namen der Rose".
Im Februar 2016 starb dieser große Schriftsteller und das vorliegende Buch bringt den Leser seine Gedanken zu Literatur und Sprache, zu Kunst, Philosophie und Medien in 12 Aufsätzen und Vorträgen auf unterhaltsame Art näher. Dabei geht er solche interessante Themen ein, wie :
 "Wie entwickeln Verschwörungstheorien ihre erzählerische Überzegungskraft?
Wie hängen Fakt, Fiktion und Fake News miteinander zusammen?
Woher rührt die faszinierende Kraft des Hässlichen?
Was hat der Klimawandel mit antiken Vorstellungen des Kataklysmus zu tun? "
Sehr interessant für mich waren die Gedanken von ihm zu Aussagen, wie : "Wir sehen weiter als unsere Vorfahren." Er geht darauf ein, was wir von unseren Vorfahren übernehmen konnten, um die geschichtliche Entwicklung immer weiter voran treiben zu können, der Kampf der Söhne gegen die Väter, die Rolle der Jugend, die selbst Erfahrungen im Leben sammeln muss, um das Werk ihrer Väter weiter zu entwickeln. Er beschreibt das Verhältnis zwischen Tradition und Moderne
Auch seine Ausführungen über die Schönheit und die Hässlichkeit waren für mich sehr interessant und regen den Leser zum Nachdenken an.
Die einzelnen Kapitel sind mit Werken und Fotos teils bekannter Künstler illustriert, die das Gelesene noch verdeutlichen. Mit dem Autor die verschiedensten Kunstwerke näher zu betrachten, macht einfach Spaß und ist sehr lehrreich. Dabei habe ich erfahren, dass ein großes Kunstwerk, immer ein offenes Kunstwerk ist, in dem zwischen gut und böse, schön und hässlich auf den ersten Blick nicht unterschieden werden kann. So werde ich bei meinem nächsten Besuch in einer Kunstausstellung die Werke ganz anders betrachten.
Ich kann dieses Buch nur jedem empfehlen. Man sieht danach die Welt mit anderen Augen an.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen