Dienstag, 9. Oktober 2018

Rezension zu " Mein Mann, seine Frauen und ich" von Hera Lind

Inhalt
Nach ihrer Scheidung genießt Nadia Schäfer die Unabhängigkeit. So lernt sie Karim kennen, einen gläubigen und gebildeten Moslem. Sie lässt sich auf ihn ein, heiratet ihn sogar, weil der Islam Liebe ohne Trauschein verbietet. Dass Karim bereits Frau und Kinder hat und die Ehe fortbesteht, nimmt sie in Kauf, denn er trägt Nadia auf Händen. Sie ziehen in den Oman, wo Nadia nur tief verschleiert aus dem Haus gehen darf. Sie tut es für Karim – ein fürsorglicher Ehemann, der sich auch noch um seine erste Frau kümmert. Bis er eines Tages Ehefrau Nummer drei mit nach Hause bringt …

Autorin

Hera Lind studierte Germanistik, Musik und Theologie und war Sängerin, bevor sie mit ihren zahlreichen Romanen sensationellen Erfolg hatte. Mit den Tatsachenromanen wie "Kuckucksnest", "Die Frau, die zu sehr liebte", „Mein Mann, seine Frauen und ich" und "Der Prinz aus dem Paradies“ eroberte sie erneut die SPIEGEL-Bestsellerliste und machte dieses Genre zu ihrem Markenzeichen. Hera Lind lebt mit ihrer Familie in Salzburg. 

Taschenbuch: 416 Seiten 
Verlag: Diana Verlag (13. August 2018) 
Sprache: Deutsch 
ISBN-10: 9783453359437 
ISBN-13: 978-3453359437
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Meine Einschätzung

Ich lese gern die Bücher von Hera Lind. Besonders gefallen mir die Geschichten, die sie nach Erzählungen von Betroffenen schreibt - also direkt aus dem Leben gegriffen. So ist es auch hier in diesem Roman. Nadia Schäfer begegnet Karim, einen gläubigen Moslem aus dem Irak, der erfolgreich  in seinem Beruf ist, aber leider unglücklich verheiratet ist. Seine Ehefrau wurde von seinen Eltern ausgesucht, wie es heute noch oft in den arabischen Ländern Sitte ist. Was bewegt eine Frau aus Bayern, einen Mann als Zweitfrau zu heiraten, den sie nur einige Tage kennt, zum Glauben des Islam zu wechseln und sich den Traditionen dieser für sie fremden Welt zu unterwerfen ? In dieser sehr unterhaltsam geschriebenen Geschichte taucht man ein in diese Welt, lernt tiefer die Rolle der Frau in einer islamischen Familie kennen und erfährt mehr über Gefühle und das Leben in dieser Welt. Ich habe das Buch in wenigen Tagen mit großem Interesse gelesen. Das Fazit ist, dass Liebe wohl alles möglich macht. Oft möchte man Nadia warnen, vor Entscheidungen, deren Abgründe schon vorprogrammiert sind. Ich habe mit ihr mitgebangt und gehofft...Auch die Liebe ihrer eigenen Familie, die sie in der Heimat zurücklässt und die immer zu ihr stehen, auch wenn manche ihre Entscheidungen nicht immer nachvollziehbar sind, wird sehr berührend dargestellt. Der Kampf von Nadia um ihre Ehe mit Karim - aber auch der kulturelle Druck, dem sich Karim ausgesetzt sieht, zeigt wie schwer es ist mit der Annäherung verschiedener Kulturen - auch wenn die Liebe alles zuerst im rosaroten Licht erscheinen lässt. Diese Geschichte gibt einem tiefere Einblicke in die islamische Kultur und räumt auch mit einigen Vorurteilen gegenüber dieser Lebensweise auf.
Ich wünsche dem Buch viele begeisterte Leser.

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