Samstag, 7. November 2020

Rezension zu "Das Mädchen aus Glas" von Julie Hilgenberg

 

Inhalt

Berlin, 1913. Elisa leidet unter der seltenen und wenig erforschten Glasknochenkrankheit, weshalb sie ihr wohlbehütetes Zuhause kaum verlässt. Louis ist ein Draufgänger und liebt das Risiko. Die von den Eltern vereinbarte Eheschließung erscheint ihnen zunächst wie eine Bestrafung – zumal Elisa in ihren Arzt Wilhelm verliebt ist. Doch während der Erste Weltkrieg heraufzieht, kommen Elisa und Louis sich näher. Als die beiden Männer an die Front müssen, zeigt sich, wie stark Elisa wirklich ist – und sie erfährt, was es bedeutet, wahrhaftig zu lieben.


Autorin


Julie Hilgenberg, Jahrgang 1991, studierte Journalistik und arbeitet als Schauspielerin sowie freie Journalistin für die Süddeutsche Zeitung. Der Gedanke, dass man oft gar nicht anders kann, als jemanden zu mögen, wenn man ihn erst richtig kennenlernt, inspirierte sie zu »Das Mädchen aus Glas«. Neben dem Schreiben gilt ihre Leidenschaft dem Reisen quer durch Europa und in exotische Länder. Sie lebt in der Nähe von München, wo sie sich als Leiterin eines Jugend-Literaturkreises engagiert.  

 

ISBN-13 : 978-3453360570 

Taschenbuch : 512 Seiten 

Herausgeber : Diana Verlag (11. Mai 2020)

Meine Einschätzung 

Dieses Buch hat mich von Anfang an gefesselt und sehr bewegt. Die Hauptheldin, Elisa ist an der Glasknochenkrankheit erkrankt, die zu der damaligen Zeit, 1913, noch kaum erforscht worden ist. Um möglichst Knochenbrüche zu verhindern, wird Elisa mit Tabletten ruhig gestellt und verlebt ihre Kindheit und Jugend abgeschottet im Haus ihrer Eltern. Einziger Lichtblick in dieser Zeit sind die Besuche von Wilhelm, der Sohn ihres Hausarztes, der später ihre Behandlung übernimmt.

Um die Schokoladenfabrik ihres Vaters zu retten, wird von ihm ihre Hochzeit mit Louis, den Sohn eines Bankiers arrangiert. Louis ist ein Luftikus, der jedem Rock hinterherläuft, auf Partys geht und vom Geld seines Vaters lebt. Die Ehe besteht anfangs nur auf dem Papier, denn er hat keinerlei Gefühle zu Elisa, die er nur als Krüppel ansieht. Diese wiederum hat Gefühle zu Wilhelm entdeckt, der sich aber wiederum nicht getraut seine Gefühle ihr gegenüber zu offenbaren...

Die Autorin nimmt uns mit auf eine Zeitreise und es gelingt ihr gut in ihrer Schreibweise, dem Leser die damalige Zeit mit all ihren Problemen näher zu bringen. Die Rechte der Frauen werde unterdrückt und ihr Leben ist abhängig von einer gut arrangierten Heirat. Während die Männer ihr Leben weiterführen können, wie sie es wünschen, haben die Frauen zu Hause auf ihren Mann zu warten und sind für den Haushalt und das Vorbereiten von Feiern zuständig.

So verzweifelt Elisa am Anfang über die arrangierte Ehe ist, bedeutet es für sie immer mehr Freiheit und sie lernt das Leben neu lieben und auch ihre eigenen Wünsche umzusetzen. Die Handlung wird überschattet vom 1. Weltkrieg und auch hier gelingt es der Autorin sehr gut die Grausamkeiten des Krieges und die dadurch entstehenden Wendungen in den Schicksalen der Menschen zu verdeutlichen.

Ob es für Elisa und Louis eine positive Wendung in ihrer Ehe gibt und was aus Elisas Jugendliebe zu Wilhelm wird, kann der Leser in diesem Buch erfahren.

 

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