Donnerstag, 23. April 2020

Rezension zu " Wild Game- Meine Mutter, Ihr Liebhaber und ich" von Adrienne Brodeur

Inhalt 


Sprachgewaltig, mitreißend, erschütternd: „Wild Game“ der amerikanischen Schriftstellerin Adrienne Brodeur ist ein fesselndes Buch zum Thema Mutter-Tochter-Verhältnis.

Adrienne hat eine umwerfende, strahlende Mutter, die der Mittelpunkt einer jeden Gesellschaft ist. Schon ihr Name Malabar strömt reine Exotik aus. Doch Malabar ist auch eine große Egozentrikerin, und als sie sich in den besten Freund ihres Mannes verliebt, macht sie ihre Tochter zu ihrer engsten Vertrauten und stellt auf diese Weise das Mutter-Tochter-Verhältnis auf den Kopf. Bald schon lebt Adrienne ganz für die aufregende Liebesgeschichte ihrer Mutter, statt ihre eigene Jugend auszukosten. Erst als erwachsene Frau ist sie in der Lage, die Mechanismen zu erkennen, die ihr Leben geprägt haben. Und es gelingt ihr, sich mit ihrer Mutter auszusöhnen, die ihr die Jugend gestohlen hat.

Autorin 

Adrienne Brodeur hat acht Jahre als Lektorin bei dem renommierten New Yorker Verlag Harcourt Houghton Mifflin gearbeitet und leitet jetzt ein Programm zur Förderung schriftstellerischen Nachwuchses. Zusammen mit Francis Ford Coppola gründete sie das Magazin Zoeptrope: All story. Adrienne Brodeur ist Autorin des Romans "Man Camp" und schreibt nebenbei für die New York Times. Sie lebt in New York und auf Cape Cod.
  
Gebundene Ausgabe: 272 Seiten 
Verlag: Droemer HC; Auflage: 1. (1. April 2020) 
Sprache: Deutsch 
ISBN-10: 3426278170 
ISBN-13: 978-3426278178

Meine Einschätzung 

In diesem Roman erzählt die Autorin eine außergewöhnliche Familiengeschichte, angelehnt an ihre eigenen komplizierten Erfahrungen in ihrer Beziehung zu ihrer Mutter.
Schon der Titel hat mich neugierig auf dieses Buch gemacht.
Adrienne, die Hauptheldin der Geschichte,ist sehr verbunden mit ihrer Mutter Malabar. Diese ist eine
hervorragende Köchin und probiert gern leckere neue Gerichte aus, um sie der Familie und Freunden vorzustellen. Ihr Mann Charles hat an den Folgen eines Schlaganfalls zu leiden. Sein bester Freund Ben hat eine Ehefrau, die schon seit Jahren mit dem Krebs kämpft. Beide Familien treffen sich oft und so kommt es eines Tages zu einem verbotenen Kuss zwischen Ben und Malabar. Dieser Kuss besiegelt tiefe Gefühle zwischen beiden, doch es ist ihnen auch klar, dass sie sich nie von ihren jeweiligen Partnern trennen werden. Malabar weiht ihre damals 14jährige Tochter in das Geheimnis mit ein und diese will ihrer Mutter ihre Liebe beweisen, indem sie die beiden jahrelang jederzeit deckt.
Doch je älter Adrienne wird, um so mehr belastet sie dieses Geheimnis und sie versucht ihr eigenes Leben zu leben. Auch merkt sie, dass sie von ihrer Mutter jahrelang ausgenutzt wurde und es nicht Liebe ist, die beide verbindet. Doch die psychischen Folgen sind für Adrienne schrecklich....Als sich Adrienne auch noch in den Adoptivsohn von Ben verliebt und sie heiraten wollen, scheint dieses Problem das Leben der damit verbundenen Menschen zu zerstören.
Wird es Adrienne gelingen, sich von ihrer Mutter zu lösen und wird sie ein glückliches Leben mit ihren Ehemann und Kindern führen können? Wird sie sich mit ihrer Mutter aussöhnen können?
Feinfühlig erzählt die Autorin diese Geschichte. Die Charaktere sind gut herausgearbeitet. Beim Lesen habe ich mit Adrienne mitgefiebert und gehofft, dass sich alles zum Guten wendet.
Sehr gut sind die psychischen Folgen der schwierigen Mutter- Tochter- Beziehung dargestellt.
Der Leser wird auch angeregt darüber nachzudenken, ob in seiner eigenen Familie alles okay ist.
Ein Buch, das man so schnell nicht aus der Hand legt und auch nicht vergisst.




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