Freitag, 23. Juni 2023

Rezension zu " Die Farben unserer Träume" von Lilli Beck

 

Inhalt

München, 1965. Die 17-jährige Anna hat sich in ihrer Familie schon immer fremd gefühlt. Mit ihren dunklen Locken sticht sie buchstäblich wie das schwarze Schaf der Sonnlechners hervor. Und während ihre Eltern und ihre Schwester das unaufgeregte bürgerliche Leben genießen und den familieneigenen Friseursalon mit Eifer betreiben, sehnt sie sich nach Freiheit und Abenteuer. Vor allem das Malen – das Spiel mit unzähligen Farben und Formen – hilft ihr dabei, ihren Träumen Ausdruck zu verleihen. Als Anna eines Tages auf einen alten Brief stößt, in dem von einem Findelkind die Rede ist, wird sie stutzig: Könnte sie dieses Kind sein? Sie begibt sich auf die Suche nach ihren wahren Wurzeln – und findet dabei nicht nur zu sich selbst, sondern auch zu ihrer großen Liebe …  

 

Autorin  

Lilli Beck wurde in Weiden/Oberpfalz geboren und lebt seit vielen Jahren in München. Nach der Schulzeit begann sie eine Ausbildung zur Großhandelskauffrau. 1968 zog sie nach München, wo sie von einer Modelagentin in der damaligen In-Disko Blow up entdeckt wurde. Das war der Beginn eines Lebens wie aus einem Hollywood-Film. Sie arbeitete zehn Jahre lang für Zeitschriften wie »Brigitte«, »Burda-Moden« und »Twen«. »Die Farben unserer Träume« ist ihr fünfter historischer Roman bei Blanvalet.

Herausgeber ‏ : ‎ Blanvalet Verlag; Originalausgabe Edition (24. Mai 2023)

Sprache ‏ : ‎ Deutsch

Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 448 Seiten

ISBN-10 ‏ : ‎ 3764508221

ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3764508227

 

Meine Einschätzung

Die Autorin Lilli Beck gehört zu meinen Lieblingsautorinnen. Deshalb habe ich mich sehr über ihr neues Buch gefreut. Schon das Cover fällt dem Leser ins Auge und macht neugierig auf den Roman.

Da die Geschichte von einem Findlingskind erzählt, war ich sehr neugierig darauf. Schnell tauchte ich beim Lesen in die Handlung ein. Der Schreibstil der Autorin ist so bildhaft, dass man glaubt im Geschehen dabei zu sein.

Im Prolog lernen wir eine junge Frau kennen, die freudig ihrem Liebsten erzählt, dass sie von ihm ein Kind erwartet. Doch dieser möchte davon nichts wissen. Er möchte, dass sie das Kind abtreibt...Im Dezember 1948 legt die junge Frau ihre kleine Tochter in einem Körbchen vor das Friseurgeschäft der Eheleute Sonnlechner in München...Diese nehmen das Baby als ihr eigenes an und so nimmt die Geschichte ihren Lauf...1965 schneiden die Schwestern Anna und Elsie ihre Geburtstagstorte an. Anna, das Findelkind, hat ein Jahr nach ihrer Geburt eine Schwester bekommen. Genau an ihrem Geburtstag. Noch ahnt sie nichts von dem Geheimnis ihrer Eltern, dass sie als Findelkind von ihnen angenommen wurde...Aber es gibt einige große Unterschiede zwischen den Schwestern, die beide eine Friseurausbildung im elterlichen Salon begonnen haben. Denn Anna hat wenig Lust, ihr Leben lang im Friseursalon zu stehen, während Elsie das sehr gerne möchte. Annas großer Traum ist es, zu malen und eine berühmte Künstlerin zu werden. Als sie Clemens kennenlernt, der auf der Straße seine Kunstwerke anbietet, um so sein Studium zu finanzieren und dabei vielleicht von einem Galeristen entdeckt zu werden, eröffnet sich für Anna eine neue Welt. Doch ihr Vater will von ihren Träumereien nichts hören. Entgegen aller Widerstände beginnt zwischen Clemens und Anna eine wunderschöne Liebesgeschichte. In einem Nebenerzählstrang erlebt der Leser, wie die Mutter von Anna regelmäßig den Friseursalon beobachtet und versucht, Kontakt zu ihr aufzunehmen. Ob es ihr gelingt und ob Anna ihren großen Traum vom Leben als Künstlerin verwirklichen kann, liest man in diesem sehr berührenden und unterhaltsamen Buch.

Lilli Beck gelingt es sehr gut, das Leben im München der 60er Jahre darzustellen. Es waren die Jahre der Studentenunruhen und der Hippies. Auch Anna und Clemens versuchen, aus dem bürgerlichen Leben auszubrechen. Die Orte in München werden von der Autorin detailgetreu beschrieben, sodass man Lust bekommt, auch mal diese wunderschöne Stadt zu besuchen.

Die Charaktere der Figuren im Roman werden gut herausgearbeitet. Anna und Clemens sind mir gleich ans Herz gewachsen. Auch Annas Mutter ist liebevoll dargestellt und ich habe mit ihr gelitten, um den Verlust ihres Kindes, für das sie alleine nicht sorgen konnte. Mit den beiden Hauptgestalten, die gegen alle Widrigkeiten um ihre große Liebe kämpfen, habe ich mitgebangt und gehofft.

Ich danke der Autorin für sehr berührende und unterhaltsame Lesestunden. Diesen Roman kann ich allen Bücherwürmern, die gerne Familien- und Liebesgeschichten lesen, weiterempfehlen.


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