Dienstag, 16. August 2022

Rezension zu " Die Gärtnerinnen von Kew Gardens" von Posy Lovell

 

Inhalt

London 1916: Während des Ersten Weltkriegs dürfen erstmals Frauen als Gärtnerinnen in Londons prachtvollem Botanischen Garten arbeiten. Die junge Ivy und ihre Freundin Louisa erweisen sich als äußerst talentiert und bringen Beete und Gewächshäuser der Kew Gardens zum Erblühen. Dennoch werden sie deutlich schlechter behandelt als ihre männlichen Kollegen und beginnen bald, sich für faire Arbeitsbedingungen einzusetzen. Gleichzeitig müssen Ivy und Louisa ihre ganz persönlichen Schicksalsschläge meistern. Doch egal, wie schwer die Zeiten sind: Freundschaft und Blumen gedeihen auch in der größten Not ...

Autorin

Posy Lovell ist ein Pseudonym der britischen Autorin und Journalistin Kerry Barrett, die bereits zahlreiche historische Romane geschrieben hat. Am liebsten beschäftigt sie sich dabei mit der Rolle von Frauen in vergangenen Zeiten. Sie lebt mit ihrer Familie in London.

Herausgeber ‏ : ‎ Goldmann Verlag; Deutsche Erstausgabe Edition (14. Februar 2022) 

Sprache ‏ : ‎ Deutsch 

Taschenbuch ‏ : ‎ 432 Seiten 

ISBN-10 ‏ : ‎ 3442491665 

ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3442491667

Meine Einschätzung 

Die Autorin nimmt uns mit in das Jahr 1915 nach London. Der 1.Weltkrieg tobt. Die Männer werden als Soldaten an die Front einberufen. Im Londoner Botanischen Garten müssen nun Frauen die Arbeit der Männer übernehmen. Die beiden Freundinnen Ivy und Louisa sehen das als ihre Chance, eine Arbeit zu bekommen. Aber niemand darf ihr Geheimnis erfahren. Sie gehören zu den Suffragetten, die zum Beispiel um das Wahlrecht der Frauen kämpfen. Solche Frauen werden in der dominierenden Männerwelt nicht gern gesehen. Der Chef der Gärtner Mac muss aber bald erkennen, mit wieviel Herzblut und Engagement sich die Frauen erfolgreich an die Gestaltung des Kew Gardens machen. Zu den engeren Freunden der beiden Freundinnen gehören bald Jim und Bernie. Bernie, ein Lehrer, hat noch keinerlei Erfahrung in der Gartenarbeit, aber bemüht sich sehr die anstehenden Aufgaben zu erledigen, obwohl es da zu Anfang zu einigen Problemen kommt. Als er mitbekommt, dass Ivy nicht lesen und schreiben kann, schlägt er vor, ihr alles beizubringen und dafür Wichtiges über die Pflanzenwelt von ihr zu erfahren. Doch auch er hat ein Geheimnis, denn als Pazifist will er nicht an die Front. Als die allgemeine Wehrpflicht auch ihn erreicht, helfen die Freundinnen ihm, sich zu verstecken... Auch die Liebe kommt nicht zu kurz in der Geschichte. Beide Freundinnen verlieben sich, Ivy in Jim und Louisa in einen Pazifisten. Gemeinsam kämpfen sie auch um die gleiche Bezahlung der Gärtnerinnen, die immer noch schlechteren Lohn erhalten, als ihre männlichen Kollegen, obwohl sie dieselbe Arbeit gut verrichten...

Mir hat die Schreibweise sehr gut gefallen. Die Autorin hat viel über Suffragetten und die Kew Gardens recherchiert. So sind viele wahre Begebenheiten mit der Geschichte im Buch verflochten. Es gibt spannende unvorhersehbare Wendungen und man möchte das Buch zwischendurch kaum aus der Hand legen. Mir hat auch gefallen, dass man als Leser viel über die Gestaltung des Gartens erfährt und sehr unterhaltsam in die Sprache der Blumen eingeführt wird.

Eine Geschichte über die Stärke der Freundschaft, über starke Frauen und Männer, die die Frauen bei der Durchsetzung ihrer Wünsche unterstützen, trotz aller Probleme in der damaligen Zeit. 

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