Freitag, 18. März 2022

Rezension zu " Goethe in Karlsbad" von Ralf Günther

 

Inhalt

Sommer 1816: Seit jeher faszinieren Goethe die mineralischen Thermalquellen von Karlsbad. So beschließt er, einige Tage dort zu verweilen. Bei einem Spaziergang entlang der dampfenden Tepla platzt er in den Suizidversuch eines jungen Liebespaares. Die Situation erinnert ihn an die erfolgreichste Erzählung seiner frühen Künstlerjahre: Die Leiden
des jungen Werthers.
Goethe gibt sich zu erkennen, und es gelingt ihm, die jungen Leute von ihrem Plan abzubringen. Dennoch, die Verzweiflung darüber, dass sie ihre Liebe nicht leben können, bleibt. Da lässt Goethe sich zu einem Versprechen hinreißen. Kann es ihm gelingen, den Schicksalsfaden zu entwirren und das Paar seinem Glück zuzuführen?

Autor

Ralf Günther wurde 1967 in Köln geboren. Als Buch- und Drehbuchautor entwickelte er Kinderserien fürs Fernsehen und schrieb historische Romane. «Der Leibarzt», sein Debüt, wurde ein Bestseller. Es folgten unter anderem «Das Weihnachtsmarktwunder» sowie «Als Bach nach Dresden kam». Ralf Günther lebt in der Nähe von Dresden.

Herausgeber ‏ : ‎ Kindler Verlag; 1. Edition (8. März 2022) 

Sprache ‏ : ‎ Deutsch 

Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 176 Seiten 

ISBN-10 ‏ : ‎ 3463000040 

ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3463000046 

 

Meine Einschätzung

Ich habe mich sehr über das neue Buch meines Lieblingsautors Ralf Günther gefreut. Denn seine Bücher versprechen immer unterhaltsame Lesestunden. Durch seine lebendige Schreibweise kann man als Leser sehr gut in die Handlung eintauchen. Seine Inhalte sind immer ausgezeichnet von ihm recherchiert und man bekommt einen tiefen Einblick in die Lebensweise der jeweiligen Zeit, in der die Geschichte spielt. Auch dieses Mal wurde ich nicht enttäuscht.

Der Autor nimmt uns mit ins Jahr 1816. Johann Wolfgang von Goethe, 67 Jahre alt, möchte in Karlsbad seine Leiden lindern und neben der Erholung auch wieder schreiben. Doch seine Pläne werden durcheinander gewirbelt. Denn auf seinem Abendspaziergang wird er zum Lebensretter eines jungen Paares, das sich das Leben nehmen möchte. Die jungen Leute sehen keine Möglichkeit, ihre Eltern von einer Hochzeit überzeugen zu können. Zu unterschiedlich sind die Verhältnisse aus denen sie stammen. Während die junge Dame aus adligen Haus stammt und mit einem anderen verlobt ist, ist der junge Mann Sohn eines französischen Weinhändlers, der sich als Hugenotte in Erfurt niedergelassen hat und dort zu Wohlstand gekommen ist. 

Nach dem Vorbild der Hauptgestalt aus Goethes "Die Leiden des jungen Werthers" wollen nun beide nicht mehr leben. Doch Goethe führt mit ihnen lange Gespräche und verspricht ihnen auch mit den Eltern zu reden und ein gutes Wort für ihre Liebe einzulegen.

Doch erstmal muss Goethe wieder nach Hause zurück, denn es hat sich rumgesprochen, dass er eine junge Frau geschwängert hat und ein anonymer Brief erreicht ihn in Karlsbad und bittet ihn so schnell wie möglich die Angelegenheit zu klären.

Die Schreibweise der Geschichte ist im Stil des damaligen Sprachstils gehalten, den auch Goethe in seinen Werken benutzte. Auch das hift dem Leser tief in das damalige Leben einzutauchen.

Der Leser lernt viel Interessantes über den Menschen Goethe kennen. Hier wird vom Autor besonders auf dessen Liebesbeziehung zu Christiane Vulpius und ihren gemeinsamen Sohn August eingegangen. Auch ein uneheliches Kind von Goethe spielt in der Geschichte eine besondere Rolle. Im Nachwort gibt der Autor wichtige Einblicke über Wirklichkeit und Fiktion der Handlung im Buch. 

Der Alltag im Kurbad wird lebendig geschildert und auch die Kurgäste und ihre Gewohnheiten beleuchtet. 

Die gesellschaftlichen Konflikte, die Goethe durch seine Liebesbeziehungen im Leben hatte, welche oft nicht als standesgemäß angesehen wurden, werden deutlich hervorgehoben. 

Mich hat das Buch sehr gut unterhalten und angeregt auch wieder einmal in Goethes " Leiden des jungen Werthers" blättern. Duch die Geschichte werde ich es mit anderen Augen lesen, denn jetzt kenne ich die genaueren Hintergründe, die Goethe bewegt hat, dieses Werk zu schreiben. 

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