Sonntag, 9. Mai 2021

Rezension zu "Die vollkommene Lady" von Margery Sharp

 


 

 

 

 Inhalt 

Im Frankreich der 1930er-Jahre versucht eine unkonventionelle Frau, ihre Tochter vor der Heirat mit dem Falschen zu bewahren – und verliebt sich gegen ihren Willen selbst.

Julia Packett ist die Fröhlichkeit in Person. In London führt sie ein freies, ausgelassenes Leben, nur leise getrübt durch den einen oder anderen finanziellen Engpass. Als ihre Tochter sich nach Jahren wieder bei ihr meldet und sie um Beistand bei der Wahl ihres Ehemanns bittet, lässt Julia mit neu entflammtem Mutterherz alles stehen und liegen, um ihrer Tochter zu Hilfe zu eilen. Kaum in der Luxusvilla in der Haute-Savoie angekommen, begreift Julia jedoch, dass ihre Tochter sich in einen zur Ehe völlig ungeeigneten jungen Mann verliebt hat, denn er ist wie sie selbst, Julia: charmant, aber schwer zu domestizieren. Wie kann es Julia nur gelingen, ihrer Tochter den Verlobten auszureden, ohne ihren eigenen Status als vollkommene Lady zu gefährden? Die Anreise des vornehmen Sir William Waring kompliziert die Situation nur noch weiter. Und schon bald gerät ihr Plan, das Glück ihrer Tochter zu retten, hoffnungslos außer Kontrolle ... 

 

Autorin

Margery Sharp, 1905 in Salesbury geboren, verbrachte einen Teil ihrer Kindheit in Malta. 1914 kehrte sie nach England zurück und nahm als eine der ersten Frauen an einem Debattier-Wettbewerb in den USA teil. Ihre ersten Erzählungen veröffentlichte sie im Alter von 21 und schrieb u.a. für Harper's Bazaar, Ladies' Home Journal und Good Housekeeping. Für ihren ersten Roman, Rhododendron Pie, brauchte sie nur einen Monat, er erschien 1930. Die Abenteuer der Cluny Brown, einer ihrer erfolgreichsten Romane, wurde 1946 in Hollywood von Ernst Lubitsch unter dem Titel Cluny Brown auf Freiersfüßen verfilmt. Auch ihr Roman Die vollkommene Lady schaffte es in Hollywood auf die Leinwand und kam 1948 unter dem deutschen Titel Die unvollkommene Dame mit Greer Garson und Elizabeth Taylor in die Kinos. In ihrer langen Karriere schrieb sie 26 Romane für Erwachsene, zahlreiche Erzählungen, einige Bühnenstücke und 14 Kinderbücher. Viele ihrer Werke erwiesen sich als internationale Bestseller, am bekanntesten ist wohl der Walt-Disney-Zeichentrickfilm Bernard und Bianca - Die Mäusepolizei (1977), der auf Sharps Jugendroman Bianca und ihre Freunde (The Rescuers, 1959) basierte. Margery Sharp starb 1991 in Aldeburgh, Suffolk.

  

Herausgeber : Eisele Verlag; 1.Auflage als Taschenbuch, April 2021

Sprache : Deutsch 

Taschenbuch : 324 Seiten 

ISBN-10 : 3961610665 

ISBN-13 : 978-3961610662

 

Meine Einschätzung 

Die Hauptheldin, Julia Packett, eine junge Frau die in England wohnt, liebt das Leben und ihre Freiheit. 1916 lernt sie einen Oberleutnant in seinem viertägigen Fronturlaub kennen, in dessen Folge sie schwanger wird. Der Oberleutnant heiratet sie in einem 48stündigen Urlaub und so sind Julia und ihre kleine Tochter finanziell abgesichert. Zwei Monate nach der Hochzeit fällt ihr Ehemann an der Front...Doch er hat vorher dafür gesorgt, dass seine Frau im Anwesen seiner Familie aufgenommen wird. Eigentlich könnte nun Julia ein sorgenloses Leben dort führen, aber sie ist bald gelangweilt vom Leben und möchte wieder ungezwungen ein Leben in London führen. Ihre Tochter Susan lässt sie bei den Schwiegereltern und sie bekommt regelmäßig Unterhalt von ihnen. Doch die regelmäßigen Treffen mit ihrer Tochter zu Geburtstagen interessieren Julia bald nicht mehr. Sie bittet um die Auszahlung ihres Erbteils und bald darauf bricht jede Verbindung zu ihren Schwiegereltern ab.

Sie gründet ein Theater, das aber nicht mit Erfolg gesegnet ist...Finanziell wird sie nun abhängig von ihren Liebhabern, denn sie liebt die Männer, aber will sich nie binden...So kommt es, dass eines Tages ihr gesamtes Hab und Gut gepfändet werden soll....

Zu diesem Zeitpunkt erreicht sie ein Brief ihrer Schwiegermutter, die sie bat nach Südfrankreich zu kommen, denn ihre Tochter wolle heiraten und ihre mütterliche Einschätzung zum jungen Bräutigam wurde gebraucht... Hier beginnt diese sehr unterhaltsame Geschichte...Denn bald schon muss Julia erkennen, dass der junge Mann einen ähnlichen Lebensstil hat wie sie und garnicht bereit ist ein guter Ehemann zu werden.

Mit viel Humor und in einer vollendeten unterhaltsamen Schreibweise nimmt die Autorin den Leser mit in das damalige Leben in den 30iger Jahren. Beim Lesen ist man einbezogen in die Landschaft, das Anwesen der Familie und erlebt alles hautnah mit. Auch lernt man die Lebensart kennen, angefangen von der Einrichtung des Hauss, den Alltag, die Speisen und die Kleidung.

Mit feinem Gefühl werden die Charaktere der handelnden Personen dargestellt und ihre moralischen Vorstellungen gut beschrieben. Das Bestreben von Julia eine Dame zu sein, was ihr aber in ihrer Lebensart schwerfällt, hat mir oft ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert. Als auch noch Amor ihr einen gutmütigen reichen Mann in die Geschichte sendet, so das ihr Leben völlig verändern sollte, ist es an Julia diese Chance festzuhalten oder vor ihr zu fliehen....

Wer wissen möchte, wie sich alle Verwicklungen in dieser Geschichte auflösen. muss dieses Buch lesen, denn unterhaltsame und teils auch humorvolle Lesestunden sind damit gewiss.

 

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