Sonntag, 31. Mai 2020

Rezension zu "Unorthodox" von Deborah Feldman

Inhalt 

Der Bestseller als Serie seit März 2020 auf Netflix.

Spiegel-Bestseller »Unorthodox« ist Vorlage für die gleichnamige Netflix-Original-Serie von Anna Winger (»Deutschland 83«) und Alexa Karolinski unter der Regie von Maria Schrader. Shira Haas, Jeff Wilbusch und Amit Rahav besetzen die Hauptrollen der am 26. März 2020 startenden Serie.

Am Tag seines Erscheinens führte »Unorthodox« schlagartig die Bestsellerliste der New York Times an und war sofort ausverkauft. Wenige Monate später durchbrach die Auflage die Millionengrenze. In der chassidischen Satmar-Gemeinde in Williamsburg, New York, herrschen die strengsten Regeln einer ultraorthodoxen jüdischen Gruppe weltweit. Deborah Feldman führt uns bis an die Grenzen des Erträglichen, wenn sie von der strikten Unterwerfung unter die strengen Lebensgesetze erzählt, von Ausgrenzung, Armut, von der Unterdrückung der Frau, von ihrer Zwangsehe. Und von der alltäglichen Angst, bei Verbotenem entdeckt und bestraft zu werden. Sie erzählt, wie sie den beispiellosen Mut und die ungeheure Kraft zum Verlassen der Gemeinde findet – um ihrem Sohn ein Leben in Freiheit zu ermöglichen. Noch nie hat eine Autorin ihre Befreiung aus den Fesseln religiöser Extremisten so lebensnah, so ehrlich, so analytisch klug und dabei literarisch so anspruchsvoll erzählt.



Autorin

DEBORAH FELDMAN (geb. 1986, New York) wuchs in der chassidischen Satmar-Gemeinde im zu Brooklyn gehörenden Stadtteil Williamsburg, New York, auf. Ihre Muttersprache ist Jiddisch. Sie studierte am Sarah Lawrence College Literatur. Heute lebt die Autorin mit ihrem Sohn in Berlin.
   
Taschenbuch: 400 Seiten 
Verlag: btb Verlag (10. Februar 2020) 
Sprache: Deutsch 
ISBN-10: 3442770203 
ISBN-13: 978-3442770205 
Originaltitel: Unorthodox

Meine Einschätzung

Ich war sehr begeistert von der Netflix Serie, die ich hintereinander an 2 Tagen angesehen habe. Deshalb wollte ich sofort das Buch lesen, da ja bekannterweise, oft in Büchern noch mehr von einer Handlung beschrieben wird, als es möglich ist, dies im Film wiederzugeben. Ich wurde nicht enttäuscht. Das Buch zeigt noch intensiver das Leben der Autorin in der chassidischen Satmar-Gemeinde in Williamsburg. In ihrer sehr bildhaften Erzählweise nimmt die Autorin uns mit in ihr strenges von religiösen Extremisten vorgeschriebenes Leben. Die Satmarer sehen im Holocaust eine von Gott verhängte Strafe, deren Wiederholung nur vermieden werden kann, wenn sie ein abgeschirmtes Leben nach strengen Vorschriften führen. Den Regeln und Verboten, der Unterdrückung der Frauen, den Zwangsehen, der Abhängigkeit von ihren Männern und ihrer eigentlichen Aufgabe, die nur daran besteht, möglichst viele Kinder zu gebären, um die Zahl die durch den Holocaust ermordeten Juden auszugleichen, ist nun auch Deborah ausgesetzt. Doch in ihr sind viele Fragen sowohl zur Berechtigung der strengen Lebensvorschriften, als auch zum Inhalt der religiösen Bücher, die zu lesen nur den Männern erlaubt ist und die sie sich heimlich beschafft. Ihre eigene Mutter ist eine Ausgestoßene, da sich sich von ihrem Mann, dem Vater von Deborah getrennt hat. Sie darf seit der Scheidung keinen Kontakt mehr zu Deborah haben. Immer mehr fühlt Deborah sich nicht zugehörig und ausgegrenzt. Es war für mich kaum zu glauben, dass in unserer heutigen Zeit, Menschen noch so leben müssen. Um so bedeutender ist es, dass es der Autorin gelungen ist, mit viel Mut aus diesem Leben zu entfliehen und es für alle Menschen mit diesem Buch öffentlich zu machen.Vielleicht bekommen nun dadurch auch andere Frauen der Gemeinde den Mut, ihrem Leben eine andere Wendung zu geben oder verstehen die Männer der Gemeinde, dass man Frauen nicht so behandeln und unterdrücken darf.
Mich hat das Buch sehr beeindruckt und es wird mich noch lange bewegen. Ich wünsche ihm viele interessierte Leser.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen