Montag, 13. August 2018

Rezension zu "Der Ruf der Eule" von Emma Claire Sweeny

Inhalt: 


Auch mit fast 80 führt Maeve Maloney ihre kleine Pension am Meer mit unerschütterlicher Energie. Auf viele wirkt sie unnahbar, fast ruppig. Nur wenige wissen um die Zärtlichkeit, die sie in ihrem Inneren verbirgt. Als Jahrzehnte nach seinem Weggang auf einmal Vincent Roper vor ihrer Tür steht, würde Maeve ihn am liebsten wegschicken. Einst war er ihre große Liebe, heute ist er der Einzige, der noch weiß, dass sie einmal eine Schwester hatte: Edie, die singen konnte wie eine Nachtigall und ein gefeierter Star geworden wäre, hätte das Schicksal es nicht anders gewollt ...


Autorin

Emma Claire Sweeney veröffentlicht seit Jahren Kunstfeatures und Beiträge über Menschen mit Behinderungen, zum Beispiel im Guardian, bei Independent on Sunday und in der Times, und wurde für ihre Arbeiten mehrfach ausgezeichnet. Daneben unterrichtet sie kreatives Schreiben an der New York University. Ihr Debütroman, Beim Ruf der Eule, wurde von ihrer Schwester inspiriert, die an Zerebralparese und Autismus erkrankt ist.

https://emmaclairesweeney.com 


Taschenbuch: 416 Seiten 
Verlag: Bastei Lübbe (Bastei Lübbe Taschenbuch); Auflage: 1. Aufl. 2018 (27. Juli 2018) 
Sprache: Deutsch 
ISBN-10: 3404177134 
ISBN-13: 978-3404177134
zu kaufen : https://amzn.to/2vYYbtc

Meine Einschätzung

Die Geschichte führt uns an die Britische Küste. Die 80 jährige Maeve Maloney führt hier eine kleine Pension, die einst ihre Eltern aufgebaut haben. Sie hat die kleine Pension besonders für behinderte Menschen eingerichtet, die hier eine Insel im Alltag finden, in dem sie es mit ihrer Erkrankung nicht einfach haben. Dabei helfen ihr Steph und Len, die beide das Down-Syndrom haben und mit Maeves Hilfe ihre Liebe zueinander erleben dürfen, was von vielen Menschen, darunter die betreuende Sozialarbeiterin, als unnormal angesehen wird. Eines Tages steht nach mehr als 50 Jahren Vicent Roper vor der Tür der Pension...Maeve ist davon völlig überrascht und reagiert sehr abweisend...warum erfährt der Leser in dieser Geschichte, die von der Liebe, Verlust, schweren Entscheidungen, alltäglichen Leben mit Menschen mit Down-Syndrom und geistigen Behinderungen und ihren damit verbundenen Problemen erzählt...
Der Leser erfährt, dass Mave eine Zwillingsschwester hatte, die schwer geistig behindert war.  Die Autorin verarbeitet in dieser literarischen Gestalt die Geschichte ihrer Schwester, bei der eine Zerebralparese und Autismus diagnostiziert wurde. 
Vicent hat Maeve bei der Betreuung ihrer Schwester sehr geholfen. Diese sang sogar im Kirchenchor, der von seinem Vater geführt wurde... Damals schien für Mave und Vicent ein gemeinsames Leben ihr großes Ziel...aber das Schicksal meinte es nicht gut mit ihnen...Nur langsam nähern sich die beiden wieder aneinander an...
Die Schreibweise der Autorin ist nicht immer leicht zu verfolgen und zu lesen. Die Zeitsprünge in der Geschichte kommen oft sehr plötzlich und ich hatte oft Mühe mich im Handlungsablauf zurecht zu finden. Auch gibt es sehr viele Nebenpersonen, deren Namen und Zuordnung nicht einfach sind.
Ich finde die Geschichte sehr berührend. Der Umgang mit geistig behinderten Menschen ist auch heute noch sehr schwierig und oft werden sie vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen.
Mich hat sehr berührt, dass die Eltern von Maeve sich gegen eine Unterbringung ihrer geistig schwerbehinderten Schwester in ein Heim entschieden haben, trotz aller Probleme. Auch wie sich Mave für ihre schwerbehinderten Gäste und Angestellten einsetzt, ist einfach vorbildlich.
Ein Buch, das lange in Erinnerung bleibt, nachdenklich macht ... 

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