Mittwoch, 12. April 2017

Rezension zu " Zwei Schwestern- Eine Geschichte aus unruhiger Zeit" von Petra Oelker

Inhalt :

Martin Luther hat zur Reformation aufgerufen, die Hamburger sind ihm gefolgt - eine neue Zeit bricht an. Das gilt auch für Reimare Hogenstraat: Sie war Nonne, jetzt ist sie nur noch eine Jungfer ohne den Schutz des Ordens, ohne den vertrauten Halt ihrer Gemeinschaft, ohne das Reglement des alten Glaubens. All ihrer Aufgaben beraubt, muss sie ihr Leben neu ordnen, einen neuen Sinn finden. Ist eine Heirat die Lösung?
Die wohlhabende Witwe Anna Bünnfeld unterstützt ihre jüngere Schwester nach Kräften. Auch sie sucht ihren Weg in dieser unsicheren Zeit. Ein Testament muss geschrieben, ihr Vermögen neu geordnet werden - gilt es, selbst darin neuen Werten zu folgen?
Beide Schwestern stehen vor der Entscheidung ihres Lebens ...

Autorin:
Petra Oelker, geboren 1947, arbeitete als Journalistin und Autorin von Sachbüchern und Biographien. Mit «Tod am Zollhaus» schrieb sie den ersten ihrer erfolgreichen historischen Kriminalromane um die Komödiantin Rosina, neun weitere folgten. Zu ihren in der Gegenwart angesiedelten Romanen gehören «Der Klosterwald» «Die kleine Madonna» und «Tod auf dem Jakobsweg». Zuletzt begeisterte sie mit «Emmas Reise», einer Road Novel in der Zeit nach dem 30jährigen Krieg.


Gebundene Ausgabe: 176 Seiten 
Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag; Auflage: 1 (24. März 2017) 
Sprache: Deutsch 
ISBN-10: 3499290456 ISBN-13: 978-3499290459
zu kaufen:  http://amzn.to/2p8Nhge

Mein Eindruck:

Am 31. Oktober 1517 veröffentlichte Martin Luther 95 Thesen gegen den Missbrauch des Ablasses. Der berühmte Thesenanschlag Luthers an die Tür der Wittenberger Schlosskirche bildete den Auftakt zur Reformation, einem der zentralen Ereignisse der europäischen Geschichte. Seine religiösen, gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Auswirkungen erlangten weltgeschichtliche Bedeutung. Die Reformation förderte die Entwicklung eines Menschenbildes, das auf einem neuen christlichen Freiheitsbegriff beruhte. 
Am 31. Oktober 2017 jährt sich der Thesenanschlag zum 500. Mal. Zu diesem Jubiläum leistet die Autorin mit ihrer Geschichte der ungleichen Schwestern Reimare und Anna einen wichtigen Beitrag. Sie macht den Leser mit einigen geschichtlichen Hintergründen der damaligen Zeit vertraut und mit der Umwälzung des gesellschaftlichen Lebens in einer Zeit des Aufbruchs und Wiederfindens.
In einer Zeit, in der die Frau nur im Kloster oder als Ehefrau unter Schutz stand, ist es nicht einfach für Reimare, als ehemalige Nonne nach der Zerstörung ihres Klosters, einen neuen Lebensinhalt zu finden. Sie bemüht sich sehr um die Kranken im Hospital. Ihre Schwester -eine reiche Witwe, bemüht sich auch, sie zu untersützen, doch auch sie muss sich mit den neuen Anschauungen erst anfreunden.
Im Roman werden einige historische Ereignisse im damaligen Hamburg umrissen - die Wandlung von einer katholischen Stadt zu einer lutheranischen. Auch in das damalige Alltagsleben gibt dieses Buch einen guten Einblick. Das Testament einer Ratsherrenwitwe aus dem Jahr 1535 im Hamburger Staatsarchiv gab der Autorin die Idee zu dieser Geschichte, die einfach für jeden interessant ist, der mehr über die geschichtlichen Hintergründen der Zeit der Reformation wissen möchte. Das Büchlein kann natürlich nicht umfassend Fragen zu der damaligen Zeit beantworten, sollte aber Anregung geben, sich im diesjährigen Lutherjahr intensiver mit den damaligen Geschehnissen zu beschäftigen. Ich habe es mit Interesse gelesen, auch wenn mich die Erzählweise der Autorin nicht ganz mitgerissen hat. Mir fehlte einfach ein emotionaler Tiefgang....

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