Mittwoch, 9. November 2022

Rezension zu "Minna. Kopf hoch, Schultern zurück: Mütter-Trilogie 1"von Felicitas Fuchs

 

Inhalt

Düsseldorf 1924. Die junge Schneiderin Minna stammt aus einfachen Verhältnissen und kommt mit großen Hoffnungen in die mondäne Stadt. Sie will glücklich werden, sich aus der Armut befreien und eine Familie gründen. Als sie sich in den wohlhabenden Fred verliebt, scheinen sich alle Wünsche zu erfüllen. Doch ihr starker Wille und ihr Erfolg als Schneiderin stellen die Ehe immer wieder auf die Probe. In der Zeit, in der sie lebt, gibt es kein Verständnis für eine Frau, die eigene Entscheidungen trifft. Schon bald muss Minna zwischen den Konventionen und ihren Wünschen wählen, und ihre Träume scheinen in weite Ferne zu rücken. Doch Minna kämpft gegen alle Widerstände um ihr Glück.

Autorin 

Felicitas Fuchs ist das Pseudonym der Erfolgsautorin Carla Berling, die sich mit Krimis, Komödien und temperamentvollen Lesungen ein großes Publikum erobert hat. Schon bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete, war sie als Reporterin und Pressefotografin immer sehr nah an den Menschen und ihren Schicksalen. In ihrer dramatischen Familiengeschichte verarbeitet sie autobiografische Elemente zu einer packenden Trilogie über drei starke Frauen. 

Herausgeber ‏ : ‎ Heyne Verlag; Originalausgabe Edition (14. Juni 2022) 

Sprache ‏ : ‎ Deutsch 

Taschenbuch ‏ : ‎ 608 Seiten 

ISBN-10 ‏ : ‎ 3453426436 

ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3453426436

  

Meine Einschätzung

Der Titel des Buches hat mich gleich angesprochen, denn diese Mahnung hat mir meine Omi immer mit auf den Weg gegeben. 

Die Autorin begibt sich mit ihrer Triologie von der dieses Buch der erste Teil ist, auf die Spuren ihrer eigenen Familiengeschichte. 3 Frauen stehen in ihren Büchern im Mittelpunkt, Minna, Hanne und Romy. Sie sind in ihren Schicksalen miteinander verbunden. 

Minna ist eine junge Frau, die als Näherin arbeitet und von einem eigenen Atelier träumt. Da sie aber aus einfachen Verhältnissen stammt, scheint ihr Traum nie erfüllbar zu sein. Wir schreiben das Jahr 1924 in Düsseldorf. Wir begleiten Minna in der Zeit, in der sie viele Schicksalsschläge zu verkraften hat: die Goldenen Zwanziger, Börsencrash, Aufstreben der Nationalsozialisten, den 2. Weltkrieg bis zur Nachkriegszeit.  

Doch Minna ist eine starke Frau, die mutig ihren Weg geht, um ihren großen Traum zu erfüllen. Als sie sich in den wohlhabenen Fred verliebt, scheint sie endlich am Ziel. Doch in dieser Zeit sieht man nicht gern Frauen, die ihren eigenen Weg gehen möchten. Ihr Leben ist vorgezeichnet durch Heirat, Küche und Kindererziehung...Doch Minna lässt sich nicht unterkriegen...Ihre reichen Schwiegereltern sind entsetzt über die Heirat ihres Sohnes und versuchen mit allen Mitteln, ihn zur Scheidung zu überreden.

Die Autorin versteht es, den Leser mit der spannungsgeladenen Geschichte zu fesseln. Sehr gut sind die unterschiedlichen Lebensumstände der Reichen und Armen in dieser Zeit dargestellt. Die Grausamkeiten des Nationalsozialismus besonders gegen Sinti und Roma, sowie der jüdischen Bevökerung lassen den Leser mitfühlen, wie Minna darunter leiden musste. Denn ihre engsten Freunde wurden durch die Nazis verfolgt und umgebracht...Auch das unterschiedliche Verhalten der Menschen zu den Grausamkeiten der Faschisten ist eindrucksvoll dargestellt. Die Geschichte ist eine Mahnung, so etwas nie wieder in Deutschland zuzulassen.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen und das Schicksal der mutigen Minna hat mich sehr bewegt. Viele hier geschilderten Lebensumstände kenne ich aus den Erzählungen meiner geliebten Omi. Das Plumpsklo kenne ich als Kind auch noch, bei meinen Großeltern auf dem Hof... Auch der Schwarze Freitag war für meine Großeltern ein schrecklicher Tag, da alle Ersparnisse mit  einmal wertlos waren...Wie fleißig Minna als Schneiderin sein musste, kann ich gut nachfühlen, denn meine Großeltern hatten auch eine Schneiderei, in der sie Tag und Nacht arbeiteten für geringen Verdienst.

Der Zusammenhalt der Familie war in jener Zeit besonders wichtig für das Überleben. Besonders auch in der Zeit des Krieges, als die Frauen mit ihren Kindern zu Hause ums Überleben kämpften, während die Männer an der Front starben.

Eine Geschichte, die man so schnell nicht vergisst und neugierig macht auf die weiteren 2 Bände der Triologie.

 

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