Dienstag, 9. November 2021

Rezension zu " Arzt der Hoffnung" von Ralf Günther

 

 

Inhalt

 Robert Koch: In der Liebe zu Hedwig riskiert er seinen Ruf. Im Kampf gegen die Cholera sein Leben.

Hamburg, im August 1892: Verdächtige Krankheitsfälle häufen sich in den Siechenhäusern. Der Erste Bürgermeister vermutet die Cholera – und schweigt. Also schickt die Reichsregierung den kompetentesten Seuchenfachmann nach Hamburg, den sie aufzubieten hat: Robert Koch.

Natürlich ist der berühmte Arzt nicht willkommen. Als er die Erreger im Hamburger Trinkwasser nachweist, beginnt für ihn ein Kampf an mehreren Fronten.

Da erreicht mit einem der letzten Dampfschiffe von Sylt Hedwig, Kochs Geliebte, die abgeriegelte Hansestadt. Er ist zornig und glücklich zugleich. Denn sie darf nicht offiziell bei ihm sein.

Als ein junger Assistenzarzt auf Hedwig aufmerksam wird und Koch die Eifersucht befällt, muss er kühlen Kopf bewahren …  

 

Autor 

Ralf Günther wurde 1967 in Köln geboren. Als Buch- und Drehbuchautor entwickelte er Kinderserien fürs Fernsehen und schrieb historische Romane. «Der Leibarzt», sein Debüt, wurde ein Bestseller. Es folgten unter anderem «Das Weihnachtsmarktwunder» sowie «Als Bach nach Dresden kam». Ralf Günther lebt in der Nähe von Dresden.

  

Herausgeber ‏ : ‎ Rowohlt Taschenbuch; 1. Edition (19. Oktober 2021) 

Sprache ‏ : ‎ Deutsch 

Taschenbuch ‏ : ‎ 320 Seiten 

ISBN-10 ‏ : ‎ 3499005603 

ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3499005602

 

Meine Einschätzung 

 Ich kenne die Bücher des Autors schon einige Jahre und liebe seine Schreibweise. In diesem Jahr überraschte er mich über den Verlag mit seinem neuesten Buch und ich habe mich darüber sehr gefreut.

Ralf Günther nimmt uns mit auf eine Episode im Leben des Arztes Rober Koch. Im Jahr 1892 bricht in Hamburg eine Choleraepidemie aus. Koch wird vom Reichskanzler und vom Kaiser von Berlin nach Hamburg gesandt, um alle Maßnahmen zu kontrollieren, die dazu dienen, die Seuche einzudämmen. Dort wird er nicht mit offenen Armen empfangen. Die Stadtobersten versuchen vor ihm die Ursachen der Epidemie zu vertuschen und nehmen dafür viele Todesopfer in Kauf.

Die Erzählung ist für uns heute sehr interessant, zeigt sie doch mit welchen einfachen Mitteln in der damaligen Zeit gegen Epidemien versucht wurde, die Seuche einzudämmen. Auch die Untersuchungen auf Bakterien und Virenbefall waren gefährlich und die Ärzte setzten sich dabei großer Gefahren aus.

Robert Koch war ein Mensch, der versuchte allem auf den Grund zu gehen und somit Leben zu retten. Im Buch sind sehr gut die Lebensbedingungen der Menschen beschrieben. Wie immer trifft hier die Seuche besonders die armen Menschen.

Als Koch herausfindet, dass das Trinkwasser in Hamburg verseucht ist und den Grund dafür näher untersuchen möchte, hat er die Stadtoberen gegen sich. Denn es geht um viel Geld...Die Ursache erfährt der Leser in diesem spannenden Buch.

Auch die menschliche Seite des Wissenschaftlers Koch wird beleuchtet. Er lebt in Scheidung, zusammen mit seiner jungen Geliebten. Das wird von seinen Kollegen und den meisten Menschen mit denen er in Kontakt kommt, nicht akzeptiert. Denn sowohl Scheidung, als auch viel jüngere Geliebte sind in deren Augen ein Skandal. Doch Koch steht zu seiner Liebe und Hedwig folgt ihm nach Hamburg, trotz der Gefahr sich anzustecken. Ja sie arbeitet sogar als Hilfsschwester in der Seuchenbaracke des Krankenhauses. 

Mich hat das Buch von der ersten Seite an gefesselt. Man taucht als Leser in die Welt der damaligen Zeit ein und hofft und bangt mit den Menschen, die gegen die Seuche kämpfen. Viele Momente lassen beim Lesen Vergleiche zur heutigen Coronapandemie ziehen. Der Autor hat über die damaligen Zustände sehr gut recherchiert und zu Beginn der einzelnen Kapitel gibt es kurze Berichte von Augenzeugen. 

Interessant finde ich auch die Nebengeschichten von Auswanderern nach Amerika, auf deren Schiff die Seuche ausbricht, einem kleinen Jungen, der Koch hilft, sich in Hamburg zurecht zu finden und dessen Mutter schwer erkrankt, einem Lehrer, der in Hamburg sein Glück sucht und zum Lebensretter wird und Arbeit als Krankenträger und Leichenbestatter annehmen muss...

Das Buch ist spannend, vermittelt viel historisches Wissen auf unterhaltsame Art und weckt beim Lesen die Hochachtung vor der Arbeit von Robert Koch und der damaligen Ärzte und Wissenschaftler.

Ich würde mich freuen, wenn es vielleicht mal einen Film über dieses Buch geben würde.

Ich bedanke mich beim Autor für interessante, spannende und unterhaltsame Lesestunden und wünsche dem Buch viele begeisterte Leser.

 

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