Sonntag, 10. Oktober 2021

Rezension zu "Die Bücher des Monsieur Picquier" von Marc Roger

 

Inhalt

„Der alte Buchhändler“ – so nennen ihn die Pfleger hinter vorgehaltener Hand. Denn Monsieur Picquiers winziges Zimmer im Seniorenheim ist vollgestopft mit Tausenden von Büchern. Sie sind seine Schätze, sein wertvollster Besitz. Doch Parkinson und Grüner Star machen es ihm unmöglich, darin zu lesen. Da bietet sich eines Tages der Hilfskoch Grégoire als sein Vorleser an. Ihm ist alles recht, um für eine Zeitlang dem harten Dienst in der Küche zu entgehen. Was als Zweckgemeinschaft beginnt, wächst rasch zu einer engen Freundschaft, die Picquier aus seiner Einsamkeit erlöst und Grégoire den Mut gibt, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen.

Autor

Marc Roger tritt als Vorleser auf und organisiert Lesungen in Buchhandlungen und Bibliotheken in ganz Frankreich. 2014 erhielt er den Coup de Cœur des Grand Prix Livres Hebdo für seine herausragende Rolle als Literaturvermittler. »Die Bücher des Monsieur Picquier« ist sein erster Roman. 
  
Herausgeber ‏ : ‎ Heyne Verlag; Deutsche Erstausgabe Edition (12. Juli 2021) 
Sprache ‏ : ‎ Deutsch 
Taschenbuch ‏ : ‎ 256 Seiten 
ISBN-10 ‏ : ‎ 3453423887 
ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3453423886 
Originaltitel ‏ : ‎ Gregoire et le vieux libraire
 
Meine Einschätzung 
 
Dieses Buch hat mich sofort interessiert, denn es handelt von einem Buchliebhaber, der seine alten Tage mit 3000 Bücher aus seiner Buchhandlung in einem kleinen Zimmer im Altersheim verbringt. Da ich auch eine Leseratte bin und Bücher zu meinem Leben einfach dazu gehören und mich sehr oft aus meinem Alltag herausbringen und in andere Welten eintauchen lassen, war ich sehr neugierig auf die Geschichte. Sie handelt von dem alten Buchhändler Picquier, der aufgrund seiner Augenkrankheiten nicht mehr selber lesen kann. Eines Tages macht er die Bekanntschaft mit dem achtzehnjährigen Gregoire, der sein Abitur nicht geschafft hat und nun als Hilfskoch seine Ausbildung im Altenheim beginnt. Der alte Buhhändler versteht es, den Jungen neugierig auf Bücher zu machen. Schnell werden die beiden gute Freunde und Gregoire beginnt dem alten Mann vorzulesen. 
Bald spricht es sich im Altenheim rum und die Vorlesestunden des Jungen begeistern die alten Menschen, die so wieder mehr Kontakt zueinander finden und eine schöne Abwechslung in dem sonst traurigen Alltag des Heimes finden.
Gregoire lernt viel von den alten Menschen und aus den literarischen Geschichten. Er wird selbstbewusster und der alte Buchhändler gibt ihm immer wieder Mut seinen eigenen Weg im Leben zu finden. 
Mir hat die Schreibweise des Autors sehr gut gefallen. Beim Lesen merkt man, dass der Autor, der selbst Vorleser ist, seine eigenen Erfahrungen dieser Tätigkeit mit einfließen gelassen hat. Man taucht in dieses sehr gefühlvolle Buch hinein. Wird mit den Problemen des Alters, aber auch der Jugend konfroniert. Die einen sind im Abschiednehmen, voller Erinnerungen an ihr Leben, die anderen stehen erst am Anfang des Lebens und suchen ihren eigenen Weg für ein erfülltes Leben. Beide Seiten können sich dabei unterstützen, ihren Alltag schöner und lebenswerter zu machen. Besonders die letzten Tage des alten Buchhändlers, als er Gregoire auf eine Wanderung zu einem Kloster schickt, um dort einer alten Statue etwas vorzulesen haben mich sehr berührt. Was es damit auf sich hat, erfährt der Leser in diesem Buch.
Das Buch regt den Leser an, mehr darüber nachzudenken, wie Alt und Jung besser miteinander leben und aufeinander achten könnten. Auch gibt die Geschichte viel Anregung zu Büchern, die heute schon fast der klassischen Literatur zugeordnet werden können, wie zB. Pablo Nerudas Liebesgedichte. Ich werde mir einige der erwähnten Bücher sehr gerne besorgen und lesen.
Es ist das erste Buch des Autors und man kann schon gespannt sein, auf neue Geschichten von ihm geschrieben. 
 

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