Dienstag, 12. Dezember 2017

Rezension zu "Das Ministerium des Äussersten Glücks " von Arundhati Roy

Inhalt

Arundhati Roy, die Autorin des Weltbestsellers »Der Gott der kleinen Dinge«, kehrt zurück! Ihr lange herbeigesehnter Roman »Das Ministerium des äußersten Glücks« führt uns an den unwahrscheinlichsten Ort, um das Glück zu finden. Eine Reihe ausgestoßener Helden ist hier mit ihrem Schicksal konfrontiert, aber sie finden eine Gemeinschaft, sie bilden eine Familie der besonderen Art.
Auf einem Friedhof in der Altstadt von Delhi wird ein handgeknüpfter Teppich ausgerollt. Auf einem Bürgersteig taucht unverhofft ein Baby auf. In einem verschneiten Tal schreibt ein Vater einen Brief an seine 5-jährige Tochter über die vielen Menschen, die zu ihrer Beerdigung kamen. In einem Zimmer im ersten Stock liest eine einsame Frau die Notizbücher ihres Geliebten. Im Jannat Guest House umarmen sich im Schlaf fest zwei Menschen, als hätten sie sich eben erst getroffen – dabei kennen sie einander schon ein Leben lang.
Voller Inspiration, Gefühl und Überraschungen beweist der Roman auf jeder Seite Arundhati Roys Kunst. Erzählt mit einem Flüstern, einem Schrei, mit Freudentränen und manchmal mit einem bitteren Lachen ist dieser Roman zugleich Liebeserklärung wie Provokation: eine Hymne auf das Leben.

Autorin

Arundhati Roy wurde 1959 geboren, wuchs in Kerala auf und lebt in Neu-Delhi. Den internationalen Durchbruch schaffte sie mit ihrem Debüt »Der Gott der kleinen Dinge«, für das sie 1997 den Booker Prize erhielt. Aus der Weltliteratur der Gegenwart ist er nicht mehr wegzudenken. In den letzten zehn Jahren widmete sie sich außer ihrem politischen und humanitären Engagement vor allem ihrem zweiten Roman »Das Ministerium des äußersten Glücks«. Der Roman steht auf der Longlist des Man Booker Prize 2017.  

Gebundene Ausgabe: 560 Seiten 
Verlag: S. FISCHER; Auflage: 1 (10. August 2017) 
Sprache: Deutsch 
ISBN-10: 3100025342 
ISBN-13: 978-3100025340
zu kaufen : https://www.amazon.de/Das-Ministerium-%C3%A4u%C3%9Fersten-Gl%C3%BCcks-Roman/dp/3100025342/ref=as_li_ss_tl?ie=UTF8&qid=1513107344&sr=8-1&keywords=das+ministerium+des+%C3%A4u%C3%9Fersten+gl%C3%BCcks&linkCode=ll1&tag=httppetrasbue-21&linkId=f28a9230bd44225096d1eb76f106cde5  

Meine Einschätzung

Es ist ein Roman, den man nicht leicht liest...es gibt oft Abschweichungen vom roten Faden durch den Roman..man braucht als Leser schon etwas Geduld sich an die Schreibweise und die Schilderungen des Geschehens in Indien zu gewöhnen. Mir fiel es schwer die Namen der handelnden Personen zu behalten...aber es lohnt sich, denn nach dem Lesen sieht man Indien, seine Menschen und Gegensätze zwischen Reich und Arm mit neuen Augen. Da verschwinden die Probleme der Menschen in Europe, denn in Indien kämpfen Millionen Menschen täglich um ihr Leben, wissen nicht, ob sie am Tag etwas zu Essen finden oder wo sie schlafen sollen. Und da betrifft alle Altersgruppen vom Neugeborenen bis zum Greis... Die Autorin zeichnet eine Welt auf, die in Indien voller Gegensätze ist, es gibt Kämpfe zwischen verschiedenen Kasten, Religionen...In diese Welt wird Anjum geboren. Ein Zwitter, ungeliebt von seiner Familie findet er bei Gleichbetroffenen so etwas wie ein Zuhause , wird aber erst glücklich als er für sich und Menschen, die auch eine Heimat suchen, zwischen Gräbern auf dem Friedhof eine Bleibe einrichtet, ein kleines Paradies. Man begleitet als Leser nicht nur Anjum, sondern es tauchen immer mehr Personen mit ihren Geschichten auf und man taucht beim Lesen immer tiefer ein in das Leben dieser Menschen in Indien.
Die Geschichte wird in mehreren Zeitsprüngen erzählt, was beim Lesen nicht immer einfach ist und alles wird zum Schluß zusammengefügt.
Der Roman zeichnet sich aus durch eine überragende poetische Sprache. Hier ein Beispiel: "...erstreckte sich die Stadt. Die tausend Jahre alte Hexe, dösend, aber nicht schlafend...Alte Geheimnisse verbargen sich in den Furchen ihrer lockeren Pergamenthaut.Jede Falte war eine Straße, jede Straße eine Kirmes...."
Man glaubt sich als Leser mitten in den Straßen der Stadt, sieht das Elend , aber auch die Schönheit und glaubt die Düfte, als auch den Gestank zu riechen. Die Autorin macht uns Lesern mit der Kultur ihrer Heimat bekannt und berichtet vom Lebensmut der Bewohner.
Am Anfang des Buches dachte ich, ich lege es lieber weg - so anstrengend fand ich den Beginn des Romans, aber mein Bemühen mich mit diesem Buch anzufreunden, wurde belohnt. Ich wurde gefesselt von den Schicksalen der handelnden Personen und wurde durch die wunderbare poetische Erzählweise immer weiter gezogen. Besonders interessant fand ich auch die Schilderung aktueller Konflikte in Indien, die ich so noch nicht kannte. Durch das Buch ist mir das Leben in Indien vertrauter geworden und ich wünsche dem Buch noch viele interessierte Leser.

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