Dienstag, 10. Oktober 2017

Rezension zu "Das Haus der schönen Dinge" von Heidi Rehn





Inhalt

Der neue große Roman von Erfolgs-Autorin Heidi Rehn über Aufstieg und Fall einer jüdischen Münchner Warenhaus-Dynastie über 100 Jahre - opulent, dramatisch, emotional!
Als der jüdische Kaufmann Jacob Hirschvogl 1897 zum Königlich-Bayerischen Hoflieferanten ernannt wird, glaubt er sich und seine Familie als gleichwertige Mitglieder der Münchner Gesellschaft anerkannt. Zwar begegnet seine Frau Thea Jacobs Enthusiasmus mit einer gewissen Skepsis, doch der Erfolg des Kaufhauses belehrt sie eines Besseren.
Tochter Lily übernimmt das Kaufhaus am Münchner Rindermarkt in den goldenen 20ern und wähnt sich am Ziel aller Wünsche. Eine glückliche Zukunft scheint auf die Familie zu warten, doch als die Nazis die Macht ergreifen, müssen die Hirschvogls erleben, wie sich Bayern und München, das für sie stets Heimat war, plötzlich gegen sie wendet …


Autorin:


Heidi Rehn wurde 1966 in Koblenz/ Rhein geboren und wuchs in einer Kleinstadt am Mittelrhein auf. Zum Studium der Germanistik, Geschichte, BWL und Kommunikationswissenschaften kam sie nach München. Nach dem Magisterexamen war sie zunächst als Dozentin an der Ludwig-Maximilians-Universität München tätig, anschließend war sie PR-Beraterin in einer Agentur. Seit mehr als zehn Jahren arbeitet sie als freie Journalistin und Autorin. Zusammen mit ihrer Familie lebt sie mitten in München.
2014 erhielt sie den "Goldenen Homer" für den besten historischen Beziehungs- und Gesellschaftsroman.
Nach ihren erfolgreichen historischen Romanen betrat sie mit ihren letzten Romanen DER SOMMER DER FREIHEIT, TANZ DES VERGESSENS und SPIEL DER HOFFNUNG inhaltliches Neuland. Die Zeit Anfang des 20. Jahrhunderts in Deutschland ist ihr ein besonderes Anliegen.

  
Taschenbuch: 656 Seiten 
Verlag: Knaur TB; Auflage: Originalausgabe (2. Mai 2017) 
Sprache: Deutsch 
ISBN-10: 3426519372 
ISBN-13: 978-3426519370
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Meine Einschätzung

Die Autorin nimmt uns mit in die Gründungsjahre von Kaufhäusern. Wir begleiten die jüdische Familie Hirschvogel von 1897 bis 1952. Der Traum von Kaufmann Jacob Hirschvogel der 1897 zum Königlich Bayerischen Hoflieferanten ernannt wird, ist die Eröffnung eines Kaufhauses. Dieser Traum erfüllt sich in den sogenannten "Goldenen Jahren" in München. Das Kaufhaus wird zum begehrtesten Einkaufstempel in München und das bringt der Familie auch viele Neider. Besonders als Hitler an die Macht kommt und die Judenverfolgung in Deutschland ihren Höhepunkt erreicht, wird es für die Familie Hirschvogel und viele Freunde gefährlich in München zu bleiben und das Kaufhaus weiter zu führen.
Im Roman erfährt der Leser viel über die damalige Zeit und am Beispiel von Frau Hirschvogel, ihrer Tochter und deren Freundinnen Interessantes über die Rolle der Frau in der damaligen Gesellschaft.
Interessant für mich war auch zu lesen, wie die Mode der damaligen Zeit im Umbruch war, woher immer neue Ideen für die Entwicklung des Kaufhauses genommen wurden. Begeistert hat mich, welche Sozialleistungen die Familie Hirschaus für ihre Mitarbeiter eingeführt hat und wie stark dadurch die Bindung der Mitarbeiter an das Kaufhaus wurde. Die handelnden Personen wurden gut charakterisiert und als Leser hofft und bangt man mit ihnen. Die Autorin versteht auch gut die historischen Geschehnisse der damaligen Zeit in die Erzählung mit einzubinden. Im Klappentext ist ein Stammbaum der Hirschvogelfamilie angegeben. Es tauchen aber noch weitaus mehr Charaktere in der Geschichte auf und es war nicht immer ganz einfach, die ganzen Namen zuzuordnen. Auch ein kleiner Stadtplan von München zeigt bildlich einige Standorte der Handlung.
Ein Glossar am Ende des Buches ist hilfreich um Personen, Orte und Begriffe der damaligen Zeit besser zuordnen und verstehen zu können.
Das Kaufhaus, das im Buch zum Ort des Geschehens wird, hat nie existiert, aber es zeigt ein Beispiel, wie jüdische Kaufleute in der damaligen Zeit mit viel Umsicht die Versorgung der Bevölkerung in den deutschen Städten gesichert und organisiert haben. Um so unverständlicher ist es, welche Grausamkeiten gegen die jüdische Bevölkerung besonders während der Naziherrschaft geschahen. Der Roman ist für uns Mahnung, das es nie wieder Faschimus geben darf und die Verbrechen der Nazis an den Juden nie vergessen werden dürfen.




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