Montag, 14. August 2017

Rezension zu "Bis wieder ein Tag erwacht" von Charlotte Link





Inhalt: 


Der große Résistance-Roman der Bestseller-Autorin und eine dramatische Liebesgeschichte aus dem besetzten Frankreich von Charlotte Roth.
Ein Roman über die Kraft der Liebe, den Kampf für die Freiheit und den Mut zum Leben.
Ein verwunschenes Küstendorf in der Provence in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts: Über alle Klassenunterschiede hinweg wachsen fünf Kinder miteinander auf: Nathalie, die Bürgerstochter, Fabrice und Didier, die Brüder vom Schloss, und das Mauerblümchen Delphine sowie Nathalies algerischer Diener Salah. Doch auf dem Weg zum Erwachsenwerden zerbricht ihre kleine geborgene Welt: Nathalie ist in Didier verliebt, dieser aber bringt den Mut nicht auf, um sie zu kämpfen. Als die enttäuschte Nathalie nach Paris flieht, stürzt sie sich in einen Tanz auf dem Vulkan und begegnet dem Deutschen Alwin, der zum ersten Mal erahnt, wie die Freiheit schmeckt.
Doch das zaghafte Glück und alle Hoffnung finden ein jähes Ende, als Frankreich über Nacht im Krieg steht. Der zweite Weltkrieg beginnt, und aus Freunden werden Feinde, auf Seiten von Résistance und Besatzungsmacht stehen sich die, die sich gestern noch liebten, auf Leben und Tod gegenüber. Plötzlich müssen die jungen Leute Entscheidungen treffen - nicht mehr nur über ihr eigenes Schicksal, sondern über die Zukunft ihres Landes und sogar der halben Welt.

Autorin:

Charlotte Roth, Jahrgang 1965, ist Berlinerin, Literaturwissenschaftlerin und seit zehn Jahren freiberuflich als Autorin tätig. Mit ihrem Roman "Als wir unsterblich waren", der auf einem Stück ihrer eigenen Familiengeschichte basiert, erfülllte sie sich einen langgehegten Traum, und der Roman wurde zum Bestseller.. Charlotte Roth hat Globetrotter-Blut und zieht mit Mann und Kindern durch Europa, hält an ihrem Koffer in Berlin aber unverbrüchlich fest.   

Taschenbuch: 704 Seiten 
Verlag: Knaur TB (3. Juli 2017) 
Sprache: Deutsch 
ISBN-10: 3426518406
ISBN-13: 978-3426518403
zu kaufen:  http://amzn.to/2wXthAa

Mein Eindruck: 
Voller großer Erwartungen hielt ich endlich das neue Buch einer meiner Lieblingsschrifstellerinnen in den Händen und ich wurde beim Lesen nicht enttäuscht. Mit ihrer Schreibweise gelingt es Charlotte Roth wieder einmal ihre Romanhelden lebendig werden zu lassen und den Leser hineinzuziehen in die Handlung - in einen Strudel voller ergreifender Erlebnisse, in eine Welt der sogenannten Kriegskinder, die in ihrer Kindheit den Ersten Weltkrieg und in ihrem weiteren Leben auch noch das Grauen des 2. Weltkrieges erleben mussten.
Beginnend 1918 in einem verschlafenen Dorf der Provence - die Kinder unterschiedlicher gesellschaftlicher Zugehörigkeit sind verbunden durch ein Freundschaftsband und ein Spiel, das sie immer im Sommer, wenn Schulferien sind gemeinsam spielen : Die lebenslustige Nathalie, deren Mutter Deutsche ist und die heimlich in einen der drei Brüder vom Schloss verliebt ist, von denen aber einer nicht aus dem Ersten Weltkrieg wiederkommt, Didier und Fabrice, die beiden sehr unterschiedlichen Brüder vom Schloss, Delphine, ein wohlhabendes Mädchen und Salah, ein algerischer Junge, den Nathalie von ihrem Vater geschenkt bekommen hat und der ihr nie von der Seite weicht und sein Leben lang auf sie aufpassen will...
Ein anderer Erzählstrang macht den Leser mit Alwin von Sterzing und seiner Schwester Dörte in Deutschland bekannt. Nach dem Tod seines Vaters ist Alwin das Familienoberhaupt und fühlt sich für seine Mutter und seine an Depressionen leidende Schwester voll verantworlich. Er leidet sehr unter dem verlorenen Ersten Weltkrieg und ganz besonders schwer fällt es ihm sich mit der Familie in Berlin einzuleben, denn ihr Gutshaus müssen sie verlassen... Er hängt sehr an seiner Schwester und versucht ihr das Leben zu erleichtern. Dörte freundet sich mit Rieke an, ein Mädchen aus einer kommunistischen Familie, deren Mut gegen den aufkommenden Faschismus in Deutschland zu kämpfen, sie in Lebensgefahr bringt.
Als Hitler an die Macht kommt und der Zweite Weltkrieg ausbricht, scheinen alle Kindheitsträume unserer Freunde zerplatzt. Alwin, den Nathalie in Paris begegnet und lieben lernt, wird zum Feind.
Doch auch zwischen den Freunden, die immer ihr Weltenspiel im Sommer spielten, scheint das Leben durch große Probleme nicht mehr gemeinsame Wege aufzuzeigen....Ob die Freundschaft und Liebe doch noch siegen und wie alle diese schreckliche Zeit erleben, kann man in diesem sehr bewegenden Roman miterleben.
Charlotte Roth gelingt es den Leser aufzurütteln, nie wieder darf Krieg das Leben eines Menschen zerstören.  Sie versteht auch durch ihren poetischen, einfühlsamen Schreibstil daran zu erinnern, wie wichtig Liebe und Freundschaft im Leben sind und das es sich lohnt, immer darum zu kämpfen.
Ich wünsche diesem Buch viele interessierte Leser und bedanke mich für unvergeßliche berührende Lesestunden.



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