Mittwoch, 15. Februar 2017

Rezension zu "Im ersten Licht des Morgens" von Virginia Baily

Inhalt :
Bevor an einem Morgen im Jahr 1943 die Sonne aufgeht, tritt Chiara im besetzten Rom auf die Straße. Noch ahnt sie nicht, dass sie an diesem Tag einem kleinen Jungen das Leben retten wird. Doch als sie Daniele begegnet, verbinden sich ihre Schicksale unwiderruflich miteinander. Chiara nimmt ihn allen Widrigkeiten zum Trotz an wie einen Sohn. Aus Liebe tut sie fortan alles, um ihn zu schützen – und aus Liebe begeht sie nach Kriegsende einen folgenschweren Verrat …

Autor: 
Virginia Baily studierte Italienisch, Französisch und Englisch und leitet eine Zeitschrift für Kurzgeschichten,die sie mitbegründete. Neben dem Schreiben gilt ihre Leidenschaft Reisen nach Afrika und Italien. Diesen Roman schrieb sie während eines langen Aufenthaltes in Rom. Der Roman wurde in England mit großer Begeisterung aufgenommen und erscheint in zwölf Ländern. Heute lebt die Autorin in Südengland.

Format :Taschenbuch
Verlag: DIANA
erschienen: 12. Dezember 2016
Seitenanzahl: 432 Seiten
 ISBN:  978-3453359130
zu kaufen: http://amzn.to/2kL5L3I

Mein Eindruck:

 Dieser Roman spielt während des 2. Weltkrieges in Italien und macht einen Zeitbogen in die siebziger Jahre. Die Hauptperson Chiara rettet einen kleinen jüdischen Jungen vor dem Transport in ein Vernichtungslager. Das verändert ihr ganzes Leben, das vor allem nach dem Tod ihrer Eltern in der Betreuung ihrer an Epilepsie erkrankten Schwester, die über den plötzlichen Familienzuwachs gar nicht begeistert ist. Chiara macht sich mit beiden auf einen beschwerlichen Weg aufs Land zu ihrer Oma und hofft hier für alle eine einigermaßen sichere Zuflucht zu finden. Der Leser wird mitgenommen auf den alltäglichen Kampf ums Überleben. Das schwere Leben der Menschen in den Kriegsjahren wird sehr bildhaft und eindrucksvoll geschildert. Daniel, der kleine Junge ist schockiert über seine neuen Lebensumstände und die plötzliche Trennung von seiner Familie. Dadurch weigert er sich monatelang zu sprechen... Chiara ringt um die Liebe des Jungen und will ihn mit allen Mitteln als Sohn behalten....
Der Roman lebt auch von vielen Zeitsprüngen, denn in den siebziger Jahren meldet sich plötzlich ein Mädchen aus Wales telefonisch bei Chiara,die Tochter von Daniel. Sie ist davon sehr überrascht und alte Wunden werden bei ihr aufgerissen, denn sie hat seit vielen Jahren nichts mehr von Daniel gehört...Maria möchte die Heimat ihres Vaters kennenlernen, denn sie hat erst mit 16 Jahren erfahren, dass Daniel ihr leiblicher Vater ist. Damit bricht ihre heile Welt zusammen und sie rebelliert gegen ihre Mutter und ihren Stiefvater, den sie bisher immer als ihren eigenen Vater angesehen hat,
Sie beschließt für eine Zeit bei Chiara zu leben und Spuren ihres Vaters zu suchen, doch sie ahnt nicht, dass Chiara Daniel aufgezogen hat.
Die Charaktere der Hauptpersonen sind sehr gut dargestellt. Chiara, die so aufopfernd für ihre Schwester und den kleinen Daniel täglich da war...Maria, die versucht mit der neuen Situation fertig zu werden und sehr rebellisch am Anfang darauf  reagiert... Daniel, der völlig überfordert von der neuen Lebenssituation ist und als Jugendlicher den falschen Weg einschlägt...
Ob es für alle ein gutes Ende gibt und was das große Geheimnis von Chiara ist - erfährt man in diesem sehr berührenden Roman.
Einige Schwierigkeiten hatte ich mit den den Zeitsprüngen - auch wenn jedes Kapitel mit Ort und Datum überschrieben war. Ich ertappte mich oft, dass ich Kapitel in der Zukunft erst übersprang, weil ich wissen wollte,wie die Geschichte in der Vergangenheit weiter ging, um dann die Kapitel in der Zukunft auch zusammenhängend zu lesen.
Das Ende des Buches ist für mein Gefühl etwas abrupt. Mir hätte es besser gefallen, wenn hier auch mit mehr Gefühl, wie im gesamten Buch, das Ende erzählt worden wäre.
Insgesamt hat mir das Buch aber sehr gut gefallen. Ich war sehr berührt von der Handlung und ich hoffe, dass es viele Leser findet.
  

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