Sonntag, 26. März 2023

Rezension zu "Felix Blom - Der Häftling aus Moabit" von Alex Beer

 

Inhalt

Berlin, 1878: Der Gauner Felix Blom wird nach drei Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassen. Doch in Freiheit ist nichts mehr so, wie es mal war: Sein Hab und Gut gepfändet, seine Verlobte ist mit jemand Neuem liiert. Alle Versuche, an Geld oder Arbeit zu kommen, scheitern. Aber dann hat Blom eine geniale Idee: Warum sich nicht mit der neuen Nachbarin zusammentun? Die ehemalige Prostituierte Mathilde führt eine Privatdetektei, allerdings sind die Aufträge rar, da man ihr als Frau diese Arbeit nicht zutraut. Ihr erster Fall führt die beiden gleich auf die Spur eines mysteriösen Mörders, der seinen Opfern Briefe mit der Botschaft zukommen lässt: „In wenigen Tagen wirst Du eine Leiche sein.“ Als auch Blom eine solche Karte unter seiner Tür durchgeschoben bekommt, wird die Sache persönlich …

Autor 

Alex Beer, geboren in Bregenz, hat Archäologie studiert und lebt in Wien. Für ihre Kriminalromane wurde sie mit zahlreichen Preisen geehrt, darunter der Leo-Perutz-Preis für Kriminalliteratur 2017 und 2019, der Krimi-Publikumspreis des Deutschen Buchhandels MIMI 2020, der Österreichische Krimipreis 2019 sowie der Fine Crime Award 2021. Zudem stand sie auf den Shortlists für den Friedrich Glauser Preis, den Viktor Crime Award und den Crime Cologne Award. »Felix Blom – Der Häftling von Moabit« ist der Auftakt einer neuen Krimireihe, die im preußischen Berlin spielt.  

Herausgeber ‏ : ‎ Limes Verlag; Originalausgabe Edition (26. Oktober 2022) 

 Sprache ‏ : ‎ Deutsch 

Broschiert ‏ : ‎ 368 Seiten 

 ISBN-10 ‏ : ‎ 3809027596

 ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3809027591 

Meine Einschätzung 

Die österreichische Krimiautorin Alex Beer nimmt den Leser mit auf eine spannende Reise in das Berlin der späten 1870er-Jahre. Dabei ist ihre Schreibweise so genial, dass man das Gefühl hat, alles hautnah mitzuerleben. Die Autorin hat das Leben in der damaligen Zeit und die historischen Begebenheiten sehr gut recherchiert. Sie selbst sagt zu ihrer Hauptgestalt, Felix Blom :

"Während meiner Recherchen stieß ich auf die unglaubliche Biografie des 1857 verstorbenen Eugène François Vidocq. Der abenteuerlustige Franzose verdingte sich zunächst als Betrüger, Dieb und Fälscher, und wandelte sich im Laufe seines Lebens vom gerissenen Gauner zum Vater der modernen Kriminalistik und dem ersten Privatdetektiv der Geschichte.

Vidocq inspirierte mich zu der Figur des Felix Blom, einem charmanten Ganoven, der zum Ermittler wird. Mit Bloms Hilfe wollte ich den Fall des toten Konditorgehilfen erzählen, so wie er stattgefunden haben könnte."

Angaben zu dem Selbstmord eines Konditorgehilfen fand die Autorin während einer Recherche in einer Berliner Gerichtszeitung vom 13. Juni 1878. Der vermeintliche Selbstmörder trug eine Karte bei sich, auf der zu lesen war „binnen 30 Stunden müsse er eine Leiche sein“. Was es damit wohl auf sich hatte? Darüber konnte die Autorin nirgends etwas finden und so kam ihr mit viel Fantasie die Idee zu diesem Buch.

Berlin wurde 1871 zur neuen Reichshauptstadt des Deutschen Kaiserreichs und durchlebt eine Zeit des schnellen Wandels und rapiden Wachstums. Innerhalb weniger Jahre hat sich Berlin zu einem der größten europäischen Industriestandorte entwickelt und die Bevölkerung stieg auf über eine Milllion Menschen. Das hat natürlich nicht nur Fortschritt in der Gestaltung der Stadt zur Folge gehabt, sondern auch die Entstehung von Armenvierteln und das Anwachsen des Verbrechens ...

Der Hauptheld, Felix Blom, der zu Unrecht Jahre im Moabiter Gefängnis verbringen musste, steht am Neuanfang nach seiner Entlassung. Wenn er nicht innerhalb weniger Tage eine Wohnung und Arbeit nachweisen kann, muss er wieder ins Gefängnis. Was tun... Sein Hab und Gut wurde gepfändet und Freunde hat er nicht...Doch sein ehemaliger Gaunerkumpel überlässt ihm eine Bleibe, von einem Inhaftierten und seine neue Nachbarin ist damit beschäftigt eine Dedektei zu gründen. So ist er erstmal vor dem Gefängnis sicher...Doch es geschehen seltsame Morde ... Jeder Tote hat einen Zettel mit der Aufschrift " In wenigen Tagen bist du eine Leiche..." in der Tasche, oft mit der Stundenzahl, an dem der Tod eintreten wird. Auch die Kripo ist ratlos... Als Blom plötzlich Nachts so einem Zettel in seinem Zimmer findet, wird es für ihn brenzlig...Was ist der Grund für die Morde und was hat es mit ihm zu tun. Welche Verbindung gibt es zu den Ermordeten? Außerdem möchte er herausfinden, wieso er schuldlos im Gefängnis war und wer daran die Schuld trägt...

Die spannende Geschichte wird in 2 Erzählsträngen erzählt... Erst fast zum Schluss erfährt der Leser, welchen Zusammenhang es dabei gibt. 

Von der ersten Seite an, hat mich die Handlung mitgerissen und ich konnte zwischendurch kaum das Buch aus der Hand legen. Es gibt einige unvorhersehbare Wendungen in der Geschichte. Ich würde mir wünschen, dass das Buch verfilmt wird. 

Danke für spannende Lesestunden.


 

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