Dienstag, 2. Dezember 2025

Rezension zu "Stalin,Dulles und der Galgen in Prag" von Hartmut König

 

Inhalt

Che, der Enkel des nach einem Schauprozess in Prag 1952 hingerichteten Kommunisten Oskar Chesilski, fliegt nach Manila. Der dort lebende Tscheche Pavel Novák, einst Kampfgefährte seines Großvaters im englischen Exil, hat ihm den Aufenthaltsort noch lebender Akteure dieses Justizmordes mitgeteilt. Verstrickt in die CIA-Operation »Splinter Factor« wurden sie als Zeugen infernalischer Geheimdienstintrigen jahrelang auf der kleinen philippinischen Insel Donga interniert. Der Enkel gräbt tief in der alten Geschichte. Nach und nach erschließen sich ihm die Ereignisse der Vergangenheit, doch währenddessen passieren mysteriöse Dinge auf der Insel. – Hartmut König verknüpft fiktive Schicksale mit den tatsächlichen Machenschaften der Geheimdienste auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs zu einer spannenden Geschichte; eine fesselnde und erhellende Lektüre.


Autor

Hartmut König, geboren 1947 in Berlin, Mitbegründer der ersten deutschsprachigen DDR-Beatband »Team 4« und des »Oktoberklubs«; Autor und Komponist zahlreicher Lieder (»Sag mir, wo du stehst«; Songtexte für den DEFA-Film »Heißer Sommer«); studierte Journalistik in Leipzig, 1974 Promotion; ab 1976 Sekretär des Zentralrates der FDJ; 1989 stellvertretender Kulturminister. Nach 1990 arbeitete er in einem Brandenburger Zeitungsverlag und lebt heute in der Gemeinde Panketal nahe Bernau. 2017 erschien seine vielbeachtete Autobiografie »Warten wir die Zukunft ab«.

  • Herausgeber ‏ : ‎ Eulenspiegel Verlag
  • Erscheinungstermin ‏ : ‎ 7. März 2025
  • Auflage ‏ : ‎ 1.
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Seitenzahl der Print-Ausgabe ‏ : ‎ 128 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3360027698
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3360027696

Rezension zu Eulenspiegels Postkartenkalender 2026


 Inhalt

Mit 28 farbigen Cartoons munitioniert Sie »Eulenspiegels Postkarten-Kalender 2026« mit der Extra-Portion Humor, mit der Sie fröhlich durch das Jahr kommen. Eine Pointe jagt die andere! Was den besten Cartoonisten in die Feder fließt, können Sie sich an die Wand hängen, hinter den Spiegel stecken oder in alle Welt versenden! Mit Cartoons von: Rabe, Mario Lars, Lo Graf von Blickensdorf, Petra Kaster, Rovey Wallbaum, Thomas Luft, Nico Fauser, Karsten Schley, Dodenhoff, Harm Bengen und anderen.

  • Herausgeber ‏ : ‎ Eulenspiegel Verlag
  • Erscheinungstermin ‏ : ‎ 10. November 2025
  • Auflage ‏ : ‎ 1.
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Seitenzahl der Print-Ausgabe ‏ : ‎ 28 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3359030788
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3359030782

Meine Einschätzung

Der Postkartenkalender für 2026 überrascht wieder mit sehr gut gelungenen witzigen Zeichnungen, die humorvoll den Alltag lustig widerspiegeln. Sehr gut gefältt mir, dass man die Postkarten leicht abtrennen kann und als witzige Botschaft an Familie und Freunde senden kann. 
Bekannte Cartoonisten haben die 28 Bilder gestaltet und Frank Tölle hat sie gekonnt ausgewählt und zusammengestellt.
Alle 2 Wochen kann man so eine neue witzige Zeichnung entdecken, die oft auch sehr gut auf die Jahreszeit bezogen ist.
So bringt der Kalender Humor in den oft stressigen Alltag und lässt für einen Augenblick alle Sorgen vergessen. Scharfsinnige Pointen und skurrile Einfälle findet man hier für alle Lebenslagen. Man bekommt sofort gute Laune und erinnert sich selbst an witzige Begebenheiten aus dem eigenen Leben. 
Der Kalender kommt mit einer Spiralbindung, die Umblättern leicht macht.
Ei schönes Geschenk- auch mal für sich selbst....

Rezension zu Eulenspiegels Böser Kalender 2026


 Inhalt

Das Böse lauert überall und vor allem in diesem Kalender. 28 gute Gründe, das Böse an die Wand zu nageln und ein Jahr lang auszulachen. Schwarzer Humor für alle Lebenslagen, hintersinnige Seitenhiebe in jede Richtung, eine Dosis Galgenhumor für den Alltag. Und als Postkarte nicht nur für freundliche Grüße geeignet. Mit Cartoons von: Nico Fauser, Peter Thulke, Martin Zak, Peter Butschkow, Lexatoons, Marcus Gottfried, Feicke, Karsten Schley, Dodenhoff, Mark Lynch, Uwe Krumbiegel, Mario Lars, Sandra Nabbefeld, Thomas Luft, Lo Graf von Blickensdorf und anderen.

  • Herausgeber ‏ : ‎ Eulenspiegel Verlag
  • Erscheinungstermin ‏ : ‎ 10. November 2025
  • Auflage ‏ : ‎ 1.
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Seitenzahl der Print-Ausgabe ‏ : ‎ 28 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3359030761
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3359030768

Meine Einschätzung

Die Postkartenkalender des Eulenspiegelverlages liebe ich sehr. Alle 2 Wochen findet man eine neue humoristische Zeichnung, die Szenen aus dem Alltag auf die Schippe nimmt. Außerdem kann man die Postkarten später an seine Freunde und Familie senden. 
Durch die Wire-O-Bindung kann man den Kalender mühelos aufhängen und einfach aller 2 Wochen umklappen, ohne dass die Postkarten kaputt gehen.
Feiertage sind rot hervorgehoben. 
Der Kalender ist voller schwarzen Humors - gefunden im Alltag, Urlaub usw. Oft muss man sich eingestehen, ähnliche Situationen selbst erlebt zu haben. 
Die witzigen Zeichnungen bringen lustige Stimmung in den Alltag und zaubern ein Lächeln ins Gesicht des Betrachters. Der Kalender ist ein schönes Geschenk für Familie und Freunde.


Sonntag, 11. Mai 2025

Rezension zu " Wir Superheldinnen" von Dr.med.Dorothee Biener

 

Inhalt

Die Frauenärztin Dr. med. Dorothee Biener nimmt dich mit auf eine Reise durch das Wunderwerk des weiblichen Körpers zu all dem, was uns Frauen zu Superheldinnen macht.

Es geht um:

• die Wahrheit hinter den hartnäckigsten Mythen über den weiblichen Körper

• alles, was du über Brust, Vulva, Klitoris, Vagina, Gebärmutter, Eierstöcke, Eizellen, Hormone und Zyklus wirklich wissen musst

• Spannendes über die weibliche Sexualität

• das Wichtigste über Endometriose, PCOS und andere weibliche Erkrankungen

• die Tatsache, dass jede Frau einzigartig und wunderschön ist!

Auf Basis neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse und anhand vieler Fälle aus ihrer Praxis wirft Dr. Biener einen überraschend anderen Blick auf den weiblichen Körper – und zeigt dir, was du brauchst, um in jeder Lebensphase achtsam, gesund und glücklich zu sein.


Autorin

Dr. med. Dorothee Biener ist promovierte Frauenärztin und Diplom-Biologin. Als Ärztin arbeitet sie seit vielen Jahren in der Gynäkologie in Krankenhaus und Praxis, als Biologin forschte sie am Mammakarzinom und an der Genverteilung im Zellkern. Ihr Verstand gehört der Forschung über den fantastischen weiblichen Körper und ihr Herz ihren Patientinnen und allen anderen, die sich mit dem großartigen Thema Frausein beschäftigen möchten. »Wir Superheldinnen« ist ihr erstes Sachbuch.


  • Herausgeber ‏ : ‎ Penguin Verlag; Originalausgabe Edition (12. März 2025)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Broschiert ‏ : ‎ 368 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3328112340
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3328112341

Meine Einschätzung

Der Autorin ist es gelungen in ihrem ersten Sachbuch informativ und unterhaltsam aufgrund ihrer jahrelangen Erfahrung als Frauenärztin und basierend auf neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen Fragen zum weiblichen Körper umfangreich zu beantworten. Dabei geht sie auf die Besonderheiten des Frauenkörpers in den einzelnen Lebensphasen einer Frau ein. Sie gibt Ratschläge, wie man seinen Körper gesund erhalten kann und ihn unterstützen kann.
Ihr Ziel ist es, als Frauenärztin viele gute Informationen und verständliche Erklärungen zu liefern, damit jede Frau sich ein eigenes  Bild vom Wunderwerk Frau machen kann. Dabei helfen auch wunderbare Abbildungen der Besonderheiten des weiblichen Körpers.

Inhaltlich gibt es folgenden Hauptabschnitte:
1. Die weibliche Brust
2. Die Vulva
3. Die Vagina
4. Die Gebärmutter
5. Der Eileiter
6. Der Eierstock
7. Die Eizelle
8. Die weiblichen Hormone

Unterhaltsam beschreibt die Autorin die Funktionsweise der verschiedenen weiblichen Organe. In einigen Abschnitten geht sie auch auf typisch weibliche Erkrankungen ein, wie man sie erkennen kann und welche Vorbeugung es gegen sie gibt.
Die weibliche Sexualität wird beleuchtet und auf Mythen dazu eingegangen. Auf spannende Fälle aus ihrer Praxis geht die Autorin auch ein.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, findet man doch viele Antworten auf Fragen zu seinem weiblichen Körper und seiner Funktion. Man kann sich Anregung zu einem gesünderem Leben als Frau aus diesem Buch nehmen. 

Montag, 14. April 2025

Rezension zu "Die Könige von Babelsberg" von Ralf Günther


 Inhalt

Berlin 1920: Fritz Lang und Thea von Harbou sind das Glamourpaar des frühen deutschen Films. Den Regisseur und die Drehbuchautorin verbindet eine Leidenschaft, die weit über das Künstlerische hinausgeht. Das Filmmärchen hat nur einen Haken: Beide sind verheiratet. Als Langs Ehefrau durch einen Schuss zu Tode kommt, steht der junge Kriminalkommissar Beneken vor einem Rätsel: Hat die Frau sich das Leben genommen, weil sie die Schmach des Betrugs nicht ertrug? Wollte sich die Harbou ihrer Nebenbuhlerin entledigen? Oder war Fritz Lang seine Frau lästig geworden?

Beneken sucht nach der Wahrheit. Doch keine der Versionen, die die Hauptverdächtigen Lang und Harbou ihm präsentieren, scheint mit den Fakten übereinzustimmen. Je tiefer der Kommissar in die schillernde Welt der Filmsets, der Künstlerpartys und Nachtclubs eintaucht, umso mehr gerät er selbst in Gefahr. Und muss erkennen, dass die Wahrheit immer ihren Preis hat …




Autor



Ralf Günther wurde 1967 in Köln geboren. Als Buch- und Drehbuchautor entwickelte er Kinderserien fürs Fernsehen und schrieb historische Romane. «Der Leibarzt», sein Debüt, wurde ein Bestseller. Es folgten unter anderem «Das Weihnachtsmarktwunder» sowie «Als Bach nach Dresden kam». Ralf Günther lebt in der Nähe von Dresden.




Herausgeber ‏ : ‎ Kindler Verlag; 1. Edition (15. Oktober 2024)


Sprache ‏ : ‎ Deutsch


Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 272 Seiten


ISBN-10 ‏ : ‎ 3463000555

ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3463000558



Meine Einschätzung


Der Autor gehört zu meinen Lieblingsautoren. Ich bin von seiner Schreibweise immer gefesselt.

In seinem neuen Roman nimmt er uns mit in die Zeit, in der die Bilder laufen lernten. Wer liebt sie nicht die Filme aus den 20iger Jahren, in denen noch nicht gesprochen wurde und man sich am Witz der Handlung erfreute.

Diese historische spannende Geschichte gibt Einblicke in das Leben der Menschen in Berlin in der damaligen Zeit. Ein Mord ist geschehen - oder war es Selbstmord. Unter Verdacht stehen  Fritz Lang und Thea von Harbou - der berühmte Regisseur und die Drehbuchautorin. Beide verbindet eine Liebesbeziehung - aber es besteht ein Problem, denn beide sind verheiratet. Das Opfer ist die Ehefrau von Lang... Hat sie beide im Liebestaumel erwischt oder warum musste sie sterben? 

Der junge Kriminalkommissar Beneken wird mit dem Fall beauftragt. Wenn es nach seinem Chef gehen würde, sollte die Akte mit dem Vermerk Selbstmord der Gattin aus Liebeskummer schnell geschlossen werden. Denn es würde ein schlechtes Licht auf die deutsche Filmindustrie fallen, wenn ein berühmter Regisseur als Mörder überführt würde...Doch der junge Beneken ist auf Spurensuche und lässt nicht locker. Er selbst birgt ein Geheimnis, dessen Aufdeckung ihn vor große Probleme stellen würde. Seine Mutter, bei der er noch lebt, denn der Vater und sein Bruder sind im Ersten Weltkrieg gefallen, ist auch schon misstrauisch geworden. Ist er wirklich auf Spurensuche, wenn er sich Nacht für Nacht aus dem Haus schleicht???

Dieser historische Kriminalroman hat mich von der ersten Seite an in die Handlung hineingezogen. Sehr gut vom Autor recherchiert, bekommt man als Leser einen sehr interessanten Einblick in das Leben der Menschen im Berlin während der Weimarer Republik. Besonders interessant fand ich die Einblicke in die Filmstudios in Babelsberg, die man ja heute auch besuchen kann.

Die Handlung ist voller spannenden Wendungen. Die Charaktere sind interessant beschrieben. 

Im Nachwort geht der Autor auf die wahren Geschichten der beiden Verdächtigen ein. Er gibt einen interessanten Überblick über ihre Erfolge in der Filmindustrie und ihre eigene Liebesgeschichte, die den Tod der Ehefrau des Regisseurs mit beinhaltete.

Unbedingt lesen- spannende Lesestunden sind gewiss.

"Unentdeckt" von Gabriela Wiener

 

Inhalt

Die heiligen Orte in den Anden beherbergten einst wertvolle Grabbeigaben. Heute findet man sie in den großen Sammlungen europäischer Museen. Dort wird Gabriela Wiener mit ihrem Erbe konfrontiert: ausgerechnet ihr Ururgroßvater Charles Wiener, ein jüdisch-österreichischer Forscher, erbeutete im 19. Jahrhundert Tausende Artefakte. Als sie der väterlichen Linie ihres Stammbaums nachgeht, stößt sie auf patriarchale Heldenerzählungen: die Legende des bescheidenen Deutschlehrers, der über Nacht zu Indiana Jones wird, aber in Peru Frau und Kind zurücklässt. Und die Parallelbeziehung ihres Vaters, in der dieser mit Vorliebe eine Augenklappe trug. Werden Vorstellungen von Liebe und Lust weitergetragen? – Ausgehend von ihrem Nachnamen wird Gabriela Wiener nicht nur zur Chronistin von Kolonialverbrechen, sondern auch zur Chronistin ihrer selbst. 


Autorin

Gabriela Wiener, geboren 1975 in Lima, ist eine peruanische Schriftstellerin und Journalistin. Zu ihren Büchern gehören »Nueve lunas«, ein Memoir über Schwangerschaft, und »Sexografías«, eine Essay-Sammlung über die zeitgenössische Sexkultur. Für eine Reportage über Gewalt gegen Frauen wurde Wiener mit dem peruanischen Nationalen Journalistenpreis ausgezeichnet. Ihr autobiografischer Roman »Unentdeckt« stand 2024 auf der Longlist für den International Booker Prize und wurde in 8 Sprachen übersetzt.


Herausgeber ‏ : ‎ Kanon Verlag Berlin; 1. Edition (27. Februar 2025)

Sprache ‏ : ‎ Deutsch

Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 192 Seiten

ISBN-10 ‏ : ‎ 3985681651

ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3985681655


Meine Einschätzung

Die Autorin begibt sich auf Spurensuche ihres Ururgroßvaters Charles Wiener. Dieser erbeutete im 19.Jahrhundert in den heiligen Orten in den Anden tausende Artefakte - Grabbeilagen...Er war ein jüdisch-österreichischer Forscher. Die historischen Gegenstände kann man heute in großen Sammlungen europäischer Museen sehen. Gern lies er sich als Entdecker von Machu Picchu feiern, doch das entspricht nicht der Wahrheit. Wer war dieser Mann, der keine Skrupel hatte seine Frau und sein Kind in Peru zurück zu lassen. Er stahl nicht nur präkolumbianische Objekte im Sinne der Wissenschaft, sondern brachte auch Eingeborene mit nach Europa. Diese wurden hier für Eintritt unter den widrigsten Bedingungen zur Schau gestellt. Einen kleinen Jungen soll er seiner alkoholkranken Mutter abgekauft haben und an ihm versucht haben, wie die europäische Kultur bei dessen Erziehung in Europa auf seine Entwicklung sich auswirken wird. Die Autorin geht auf Spurensuche. Was ist aus dem kleinen Jungen von damals geworden.

Ausgangspunkt ihrer Forschung ist der Tod ihres Vaters. Sie reist deshalb nach Peru zu ihrer Mutter und erlebt nun einen Strudel von Neuigkeiten, denn ihr Vater hat ein Doppelleben geführt mit zwei Frauen und Kindern. Sie erkennt, dass durch ihren Vater und Ururgroßvater auch bei ihr Parallellen zu ihrem eigenen Beziehungsstatus gezogen werden können. Denn sie lebt in einer nicht einfachen Dreierbeziehung mit einem Lateinamerikaner und einer Spanierin zusammen. Sie selbst lebt ihre Sexualität mit anderen aus und auch ihre Eifersucht macht diese Beziehung fast kaputt. 

In ihrem autobiografischen Roman nimmt die Autorin uns mit auf der Suche nach sich selbst. Schonungslos, oft verzweifelt, völlig offen stellt sie ihr Problem bei der Suche nach der eigenen Identität dar. Ein Buch, das man lange im Gedächtnis behält.

Samstag, 1. März 2025

Rezension zu " Zorniger" von Eva Förster

 

Inhalt

Nachdem schon seine Frau Franziska vor einigen Jahren an Krebs verstorben war, erleidet Wolfgang Mühlberger den nächsten Schicksalsschlag, als er vom rätselhaften Tod seiner Tochter Nathalie in der Psychiatrie erfährt. Warum ist die Anfang Zwanzigjährige so plötzlich gestorben? Was hat es mit dem Broken-Heart-Syndrom auf sich, das der Psychiater vermutet? Und wer trägt die Schuld an Nathalies Tod? Mühlberger versucht den Tod seiner Tochter zu rekonstruieren und Erklärungen zu finden. Er fährt in ihre Wohnung, durchforstet ihr Handy, liest Tagebucheinträge, trifft sich mit ihrer besten Freundin. Bei dieser Suche lernt er nicht nur seine Tochter ganz neu kennen, sondern stößt auch auf einen ehemaligen Kommilitonen, mit dem er einen schicksalhaften Streit hatte, in den achtziger Jahren, an der Humboldt-Universität. Alte Geschichten und verdrängte Gefühle holen ihn ein.


Autorin

Eva Förster wurde im Jahr 1968 in Berlin- Prenzlauer Berg geboren. Sie studierte Theaterwissenschaft und Romanistik in Berlin und Paris. Seit Mitte der neunziger Jahre arbeitet sie als Journalistin für Hörfunk und Zeitung, schreibt vor allem Features und Theaterkritiken.

Herausgeber ‏ : ‎ Schiler & Mücke; Erstausgabe Edition (10. Februar 2025)

Sprache ‏ : ‎ Deutsch

Taschenbuch ‏ : ‎ 136 Seiten

ISBN-10 ‏ : ‎ 3899304764

ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3899304763


Meine Einschätzung

Es ist ein sehr schwieriges Thema, dem sich die Autorin in diesem Büchlein widmet. Ein Mann verliert seine Ehefrau an Krebs, obwohl es so aussah, als wenn sie ihn besiegt hätte. Er versinkt in Traurigkeit, trinkt viel zu viel und vergisst dabei auch seine zwanzigjährige Tochter, die studiert und sich plötzlich selbst in die Psychiatrie einweisen lässt. Auch das weckt diesen Mann nicht aus seiner Lethargie. Er glaubt an die Ärzte, die seiner Tochter schon helfen werden, denn als Grund nimmt er die Trauer um den Tod ihrer Mutter an.

Wolfgang Mühlberger - in der Geschichte Mühlberger genannt- hat Galina, seine Haushalthilfe zur Seite, die Pflegerin seiner Frau war und nach deren Tod vor 3 Jahren, sich weiter um seinen Haushalt kümmert. Sie ist ein herzensguter Mensch, der sich bemüht, Mühlberger aus seiner Lethargie zu befreien und sogar darauf achtet, dass er regelmäßig isst. Sonst lebt er nun allein im Haus, das die Familie zu DDR Zeiten bezogen hat. Seine 20jährige Tochter Nathalie studiert und lebt in einer eigenen Wohnung.

Plötzlich kommt ein Anruf vom behandelnden Arzt seiner Tochter, der ihn mitteilt, dass seine Tochter tot aufgefunden wurde. Es ist ein Rätsel, woran sie gestorben ist, denn körperlich ist sie gesund gewesen...Vermutet wird ein Brocken Heart Syndrom, aber wodurch ausgelöst, bleibt erst einmal ein Rätsel.

Xaver sein Freund versucht ihn zu trösten und regt ihn an, auf Spurensuche zu gehen... So beginnt er nachzufragen und erfährt von Stationsschwestern und Mitpatienten, dass seine Tochter Besuch von einem älteren Mann in der Klinik erhalten hat...Wer war dieser Mann und trägt er Schuld am Tod von Nathalie?

Mühlberger findet in der Wohnung seiner Tochter ihr Tagebuch und ihr Handy. Wird er Antworten auf seine Frage nach der Ursache des Todes von seiner Tochter bekommen? Die Spur führt zurück in die achtziger Jahre, als er an der Humboldt Universität gelehrt hatte. Welche tragische Wendung diese Geschichte noch bringt, könnt ihr in diesem Buch lesen.

Mich hat diese Geschichte sehr berührt. Die Charaktere der Figuren sind gut herausgearbeitet. Ich habe voller Spannung und Mitgefühl mit dem Vater mitgefiebert, welche Gründe er aufdecken wird. Natürlich ist es traurig und für mich nicht nachvollziehbar, warum er zu seiner Tochter nach dem Tod seiner Frau kaum noch Kontakt hatte. und ja ich bin auch zu dem Schluss gekommen, dass er sich dadurch auch  mitschuldig am Tod seines Kindes gemacht hat. Der Schluss dieser Geschichte ist so unvorstellbar und nimmt einem beim Lesen fast den Atem. Aber lest selber - dann erfahrt ihr auch, warum das Buch den Titel "Zorniger" trägt.