Inhalt
Nachdem schon seine Frau Franziska vor einigen Jahren an Krebs verstorben war, erleidet Wolfgang Mühlberger den nächsten Schicksalsschlag, als er vom rätselhaften Tod seiner Tochter Nathalie in der Psychiatrie erfährt. Warum ist die Anfang Zwanzigjährige so plötzlich gestorben? Was hat es mit dem Broken-Heart-Syndrom auf sich, das der Psychiater vermutet? Und wer trägt die Schuld an Nathalies Tod? Mühlberger versucht den Tod seiner Tochter zu rekonstruieren und Erklärungen zu finden. Er fährt in ihre Wohnung, durchforstet ihr Handy, liest Tagebucheinträge, trifft sich mit ihrer besten Freundin. Bei dieser Suche lernt er nicht nur seine Tochter ganz neu kennen, sondern stößt auch auf einen ehemaligen Kommilitonen, mit dem er einen schicksalhaften Streit hatte, in den achtziger Jahren, an der Humboldt-Universität. Alte Geschichten und verdrängte Gefühle holen ihn ein.
Autorin
Eva Förster wurde im Jahr 1968 in Berlin- Prenzlauer Berg geboren. Sie studierte Theaterwissenschaft und Romanistik in Berlin und Paris. Seit Mitte der neunziger Jahre arbeitet sie als Journalistin für Hörfunk und Zeitung, schreibt vor allem Features und Theaterkritiken.
Herausgeber : Schiler & Mücke; Erstausgabe Edition (10. Februar 2025)
Sprache : Deutsch
Taschenbuch : 136 Seiten
ISBN-10 : 3899304764
ISBN-13 : 978-3899304763
Meine Einschätzung
Es ist ein sehr schwieriges Thema, dem sich die Autorin in diesem Büchlein widmet. Ein Mann verliert seine Ehefrau an Krebs, obwohl es so aussah, als wenn sie ihn besiegt hätte. Er versinkt in Traurigkeit, trinkt viel zu viel und vergisst dabei auch seine zwanzigjährige Tochter, die studiert und sich plötzlich selbst in die Psychiatrie einweisen lässt. Auch das weckt diesen Mann nicht aus seiner Lethargie. Er glaubt an die Ärzte, die seiner Tochter schon helfen werden, denn als Grund nimmt er die Trauer um den Tod ihrer Mutter an.
Wolfgang Mühlberger - in der Geschichte Mühlberger genannt- hat Galina, seine Haushalthilfe zur Seite, die Pflegerin seiner Frau war und nach deren Tod vor 3 Jahren, sich weiter um seinen Haushalt kümmert. Sie ist ein herzensguter Mensch, der sich bemüht, Mühlberger aus seiner Lethargie zu befreien und sogar darauf achtet, dass er regelmäßig isst. Sonst lebt er nun allein im Haus, das die Familie zu DDR Zeiten bezogen hat. Seine 20jährige Tochter Nathalie studiert und lebt in einer eigenen Wohnung.
Plötzlich kommt ein Anruf vom behandelnden Arzt seiner Tochter, der ihn mitteilt, dass seine Tochter tot aufgefunden wurde. Es ist ein Rätsel, woran sie gestorben ist, denn körperlich ist sie gesund gewesen...Vermutet wird ein Brocken Heart Syndrom, aber wodurch ausgelöst, bleibt erst einmal ein Rätsel.
Xaver sein Freund versucht ihn zu trösten und regt ihn an, auf Spurensuche zu gehen... So beginnt er nachzufragen und erfährt von Stationsschwestern und Mitpatienten, dass seine Tochter Besuch von einem älteren Mann in der Klinik erhalten hat...Wer war dieser Mann und trägt er Schuld am Tod von Nathalie?
Mühlberger findet in der Wohnung seiner Tochter ihr Tagebuch und ihr Handy. Wird er Antworten auf seine Frage nach der Ursache des Todes von seiner Tochter bekommen? Die Spur führt zurück in die achtziger Jahre, als er an der Humboldt Universität gelehrt hatte. Welche tragische Wendung diese Geschichte noch bringt, könnt ihr in diesem Buch lesen.
Mich hat diese Geschichte sehr berührt. Die Charaktere der Figuren sind gut herausgearbeitet. Ich habe voller Spannung und Mitgefühl mit dem Vater mitgefiebert, welche Gründe er aufdecken wird. Natürlich ist es traurig und für mich nicht nachvollziehbar, warum er zu seiner Tochter nach dem Tod seiner Frau kaum noch Kontakt hatte. und ja ich bin auch zu dem Schluss gekommen, dass er sich dadurch auch mitschuldig am Tod seines Kindes gemacht hat. Der Schluss dieser Geschichte ist so unvorstellbar und nimmt einem beim Lesen fast den Atem. Aber lest selber - dann erfahrt ihr auch, warum das Buch den Titel "Zorniger" trägt.