Montag, 28. Oktober 2024

Rezension zu " Die Taucherin" von Verena Boos


Inhalt

Seit Kindertagen verbindet Amalia Faller eine enge Freundschaft mit Marina in Valencia. Als Marina von einem Tag auf den anderen verschwindet, macht sich Amalia aus dem Schwarzwald auf die Suche nach ihrer Freundin in Valencia. Dort wird Amalia stets eine andere: weicher und sensibler, unerschrockener und direkter, verwandelt sich in Amaia. Ihre Recherchen eröffnen ihr einen neuen Blick auf die alte Freundin und lassen verdrängte Erinnerungen auftauchen. Ihre Suche legt ein Geheimnis frei, das nicht nur die beiden Frauen auf viel existenziellere Weise miteinander verbindet, als sie es je geahnt hätten, sondern auch ihre Familien und ihre Länder.»Zwei beste Freundinnen, die sich von klein auf kennen. Zwei Länder, die ihre schuldhafte Geschichte nie aufgearbeitet haben. Ein Roman, der daraus eine intensive und atemlos zu lesende Geschichte macht, die von Amalia und Marina.« Stefanie de Velasco


Autorin

Verena Boos wurde 1977 in Rottweil geboren, wo sie auch aufwuchs und wieder lebt. Längere Aufenthalte in Paris, Bologna, Glasgow, Florenz, Barcelona und London, schließlich Valencia, München und Frankfurt. Studium der Anglo-Amerikanischen Literatur, Soziologie und Kulturwissenschaften, Promotion in Zeit- und Kulturgeschichte. Seit 2010 freie Autorin. Mit »Blutorangen« legte sie 2015 eines der beeindruckendsten Debüts der letzten Jahre vor, ausgezeichnet u.a. mit dem Mara-Cassens-Preis und dem Preis des Buddenbrookhauses.

Herausgeber ‏ : ‎ Kanon Verlag Berlin; 1. Edition (24. Juli 2024)

Sprache ‏ : ‎ Deutsch

Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 288 Seiten

ISBN-10 ‏ : ‎ 3985681309

ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3985681303


Meine Einschätzung

Die Autorin erzählt eine deutsch-spanische Familiengeschichte, zwischen Schwarzwald und Valencia. Es geht um ein Familiengeheimnis, das über 80 Jahre unentdeckt blieb und bis ins Hitlerdeutschland und die Zeit der Herrschaft von Franco in Spanien zurückgreift.

Die beiden Frauen Amalia und Marina sind seit Kindheit miteinander befreundet - ja sie fühlen sich wie Schwestern...doch ihre Lebenswege sind unterschiedlich...Amalia liebt das Bergsteigen und Marina liebt es in die Tiefen des Meeres zu tauchen...Als sich Marina mehrere Tage nicht mehr meldet, beschließt Amalia nach Valencia zu fliegen und sie zu suchen. In ihrer Wohnung findet sie Dokumente, die zeigen, dass Marina auf der Spur eines Familiengeheimnisses ist. Das Leben beider Frauen scheint davon betroffen zu sein und Amalia weiß nicht mehr, wem sie in der Familie und Freundeskreis noch trauen kann. Es geht um Verbrechen an jungen Müttern, Zwangsadoptionen, die bis in die heutige Zeit hineinreichen und bei denen auch die Kirche eine aktive Rolle gespielt hat. Diese Entdeckungen haben nicht nur Amalia, sondern auch mich beim Lesen, sprachlos gemacht. Ist Marina etwas zugestoßen? Ist Amalia auch in Gefahr?

Die Autorin versteht es mit einer spannenden Erzählweise, den Leser in die Handlung zu ziehen. Ich habe um beide Frauen gebangt und gehofft, dass alles ein gutes Ende nimmt. Die Beschreibung der Natur und der Lebensverhältnisse der handelnden Personen ist sehr gut, so dass man bildhaft die Handlung beim Lesen vor Augen hat.

Um welches Familiengeheimnis es geht, ob Amalia ihre Freundin findet und welche Schlussfolgerungen für ihr weiteres Leben von ihr gezogen werden, könnt ihr in diesem spannenden Buch lesen.


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