Dienstag, 13. Oktober 2020

Rezension zu "DDR für Klugscheißer" von Mirko Krüger

 

Inhalt

 Dies ist ein Buch über eine Tote. Besser gesagt: Dies ist ein Buch über eine Untote. Die Untote heißt DDR. Die Deutsche Demokratische Republik ging 1989 unter. Sie ist Vergangenheit. Dennoch existiert sie nicht nur in politischen Debatten weiter. Seither fragen wir uns immer wieder: Was war die DDR, wie war die DDR? Wird sie von Ampelmännchen und bezahlbaren Mieten symbolisiert, von Ostbrötchen und sicheren Arbeitsplätzen? Oder sollte man zuerst den Schießbefehl nennen, die Stasi und die Diktatur des Proletariats? Anders gefragt: Ist es gefährlicher, die DDR zu verharmlosen oder sie zu dämonisieren? Klugscheißer wissen auf alles eine Antwort. Auch auf Fragen wie diese.

 

Autor

Mirko Krüger (geb. 1963) ist Journalist sowie Sachbuch-Autor. Er hat die Klugscheißer-Reihe begründet, welche seit 2018 im Klartext Verlag erscheint. Krügers Wurzeln als Buchautor liegen in seinem großen Interesse an der Kriminal- und Rechtsgeschichte. Bereits im Jahr 2001 erschien sein erster Pitaval, drei weitere Bände folgten. Außerdem ist er Autor bzw. Herausgeber zahlreicher Titel zur Kulturgeschichte sowie zum Reiseland Thüringen. Krüger wurde wiederholt mit Journalisten-Preisen geehrt. 


Taschenbuch : 104 Seiten 

ISBN-10 : 3837522121 

ISBN-13 : 978-3837522129 

Größe und/oder Gewicht : 13 x 1.2 x 20 cm 

Sprache: : Deutsch

 

Meine Einschätzung 

Dieses Buch versucht die DDR vorzustellen und Antworten auf Fragen zu geben, die oft nicht mal Klugscheißer über dieses Land kennen. Es erzählt von populären Irrtümern und anderen Wahrheiten über die DDR, die einmal meine Heimat war. Man liest über unseren damaligen Alltag, der nicht nur schwarz-weiß oder grau war, sondern sehr oft ganz bunt.

Was verstand der DDR-Bürger unter Erichs Krönung? Warum existierte in der DDR kein 1000-Mark-Schein? Welches Gebäude hieß im Volksmund Tränenpalast? Wer nannte sich Clemens Kerber (kleine Hilfe: Der Mann war eng mit Manfred Krug verbunden)? 

Mit diesem Büchlein geht der Autor gegen sogenannte Klugscheißer vor, die vor allem im Westen leben und denken sie können heute allen das Leben in der DDR erklären. Er verwahrt sich gegen die Etikettierung der Deutschen in „Ossis“ und „Wessis“. Warum? Weil diese Begriffe seiner Meinung nach ab- und ausgrenzen.

Er zeigt Fakten auf und somit geht er gegen Schwarz- Weiß- Malerei in den Erzählungen so mancher Klugscheißer über die DDR vor. Es geht ua. auch um Ampelmännchen und bezahlbare Mieten, Mangelwirtschaft und Observierung, sichere Arbeitsplätze und Schießbefehl. Er zeigt die Widersprüche und räumt mit manchem Klischee auf. 

Der Leser erfährt ua. das der Trabi garnicht aus Pappe war und zeichnet den Alltag in der DDR unterhaltsam anhand von Anekdoten nach. Auch die kulturelle Vielfalt der DDR kommt im Buch nicht zu kurz. Eine kleine Sammlung politischer Witze, ein Klugscheißer Quiz und eine kurze Zeitreise durch die DDR stehen am Ende diese unterhaltsamen Sachbuches, das ich nur jedem in Ost und West empfehlen kann.

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