Freitag, 26. Juli 2019
Rezension zu "Stauffenberg- Mein Großvater war kein Attentäter"
Inhalt
Anlässlich des 75. Jahrestages des Hitler-Attentats ergreift Sophie von Bechtolsheim, die Enkelin von Claus Schenk Graf von Stauffenberg, das Wort. Stauffenberg und sein gescheiterter Versuch, den nationalsozialistischen Wahnsinn zu stoppen, sind zu einem Mythos geworden, das Gedenken an ihn ist ritualisiert.
Die Historikerin von Bechtolsheim nähert sich ihrem Großvater ganz persönlich. Wer von Attentätern hört, denkt an Terroristen, die aus einer fanatischen Ideologie heraus Angst und Schrecken verbreiten. Nichts davon trifft auf Claus Schenk Graf von Stauffenberg zu.
Autorin
Sophie von Bechtolsheim, (geborene Stauffenberg) geb. 1968 in München, ist Historikerin und Kommunikationswissenschaftlerin. Sie ist die Enkelin von Claus Schenk Graf von Stauffenberg. Aufgewachsen in Oberbayern und Franken lebt und arbeitet sie heute als Mediatorin in Uffing am Staffelsee und setzt sich zudem für den Täter-Opfer-Ausgleich ein. Sie ist verheiratet und hat vier Söhne.
Sophie von Bechtolsheim ist stellvertretende Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung 20. Juli 1944.
Im Juni 2019 erscheint ihr erstes Buch "Stauffenberg - mein Großvater war kein Attentäter" im Verlag Herder.
Gebundene Ausgabe: 144 Seiten
Verlag: Verlag Herder; Auflage: 1. (28. Juni 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3451072173
ISBN-13: 978-3451072178
Meine Einschätzung
Viel ist schon über Claus Schenk Graf von Stauffenberg geschrieben worden. Wer war dieser Mann, der das Attentat auf Hitler mitplante und den Sprengsatz unter dem Kartentisch des Führerhauptquartiers platzierte. Ich war neugierig auf dieses Buch, schreibt doch die Enkelin von Stauffenberg über persönliche Erinnerungen an ihren Großvater, den sie nie kennengelernt hat.Ihr Buch entsteht durch Erzählungen und Erinnerungen der Großmutter, des Vaters und seiner Geschwister. Auch analysiert sie die Lebensumstände und Alltagsbedingungen im Deutschland der 1930er und 1940er Jahre, um so das Leben und die Gründe seiner Tat besser verstehen zu können.
Sehr persönlich schreibt sie über ihre Erinnerungen an Fotos, Gespräche mit der Großmutter, ihre eigenen Gefühle, als sie an Gedenkveranstaltungen zur Erinnerung an das Attentat teilnimmt.
Sie setzt sich mit Behauptungen von Biographen zum Leben und Wirken ihres Großvaters auseinander, die oft ein falsches Bild über ihn abgeben. Der Leser erfährt auch, wie die Familien der an dem Attentat beteiligten Menschen, behandelt wurden. Kinder wurden von ihren Müttern getrennt in nationalsozialistische Heime gesteckt. Die Mütter kamen ins Gefängnis und einige von ihnen ins KZ. Auch nach dem Krieg hatten die Familienangehörigen noch über 10 Jahre einen Leidensweg zu gehen. Die Frauen bekamen keine Witwenrente und die Kinder wurden in Schule und Universität gemobbt.
Die Historikerin und Autorin von Bechtolsheim fragt danach, wie Stauffenberg und die anderen Protagonisten des 20. Juli heute noch Vorbilder sein oder es wieder werden können. Und sie stellt die Frage, wie Verantwortung und Schuld zusammenhängen und wie viel Freiheit heute wert ist.
Die Autorin fand es wichtig dieses teilweise sehr persönliche Buch zu schreiben, um zu widerlegen, dass ihr Großvater heute
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